Die Dopingaffäre um Johann Mühlegg und zwei russische Läuferinnen dürfte nur der Anfang eines noch größeren Skandals gewesen sein. Angeblich sollen in Salt Lake City noch etliche andere Olympioniken ihre Leistungsfähigkeit auf verbotene Weise verbessert haben.
Salt Lake City - "Wir müssen davon ausgehen, dass weitere Athleten überführt werden", erklärte IOC-Mitglied Gerhard Heiberg am Dienstag im norwegischen Fernsehsender NRK, "das Labor arbeitet rund um die Uhr."
Auch Bengt Saltin von der Anti-Doping-Weltagentur (Wada) rechnet damit, dass noch mehr Athleten des Dopingmissbrauchs überführt werden. Im Labor von Salt Lake City würden derzeit weitere Dopingproben ausgewertet, sagte Saltin dem ZDF-Magazin "Frontal21".
Die Proben stammten zum Teil von Wintersportlern, die seit Monaten auf der Verdachtsliste der Wada stünden. Nach ZDF-Informationen wiesen die Tests von sechs bis neun weiteren Skilangläufern vor Olympia ähnlich hohe Werte auf wie die von Johann Mühlegg, dem bislang prominentesten Dopingsünder bei den XIX. Winterspielen.
Neben dem Wahlspanier, der am Montagabend (Ortszeit) endgültig der Einnahme des Blutdopingmittels Darbepoetin alfa überführt wurde, sind auch die beiden russischen Skilangläuferinnen Larissa Lasutina und Olga Danilowa positiv getestet worden. Die B-Probe steht in diesen Fällen jedoch noch aus.
Für Dopingjäger Saltin ist es Übrigen unverständlich, dass das IOC dem dreifachen Olympiasieger Mühlegg nur der Sieg über 50 Kilometer aberkannt worden sei, weil die Dopingtests nach den dessen ersten beiden Wettkämpfen negative Ergebnisse gebracht hatten. "Ich bin absolut dafür, dass ihm alle Goldmedaillen abgenommen werden. Das IOC sollte eine solche Entscheidung notfalls vor Gericht verteidigen", forderte Saltin.
Sperre bis 2004 droht
Unabhängig davon droht Mühlegg eine zweijährige Sperre durch den Skiweltverband (Fis). Sollte sich die Fis für die allenthalben erwartete Sanktion gegen den 31-Jährigen entscheiden, könnte Mühlegg erst wieder ab dem 25. Februar 2004 bei internationalen Wettkämpfen starten. Die WM 2003 im italienischen Val di Fiemme würde ohne ihn stattfinden.
Dass den Allgäuer, der seit 1999 für Spanien läuft, die Dopingaffäre schwer zu schaffen macht, zeigte dessen Reaktion nachdem er am Montagabend das Ergebnis der B-Probe erfahren hatte. "Er wirkte wie entgeistert, schien gar nicht mehr bei Sinnen zu sein", berichtete der Medizinische Direktor des IOC, Patrick Schamasch.
Salt Lake City - "Wir müssen davon ausgehen, dass weitere Athleten überführt werden", erklärte IOC-Mitglied Gerhard Heiberg am Dienstag im norwegischen Fernsehsender NRK, "das Labor arbeitet rund um die Uhr."
Auch Bengt Saltin von der Anti-Doping-Weltagentur (Wada) rechnet damit, dass noch mehr Athleten des Dopingmissbrauchs überführt werden. Im Labor von Salt Lake City würden derzeit weitere Dopingproben ausgewertet, sagte Saltin dem ZDF-Magazin "Frontal21".
Die Proben stammten zum Teil von Wintersportlern, die seit Monaten auf der Verdachtsliste der Wada stünden. Nach ZDF-Informationen wiesen die Tests von sechs bis neun weiteren Skilangläufern vor Olympia ähnlich hohe Werte auf wie die von Johann Mühlegg, dem bislang prominentesten Dopingsünder bei den XIX. Winterspielen.
"Mühlegg alle Goldmedaillen abnehmen"
Neben dem Wahlspanier, der am Montagabend (Ortszeit) endgültig der Einnahme des Blutdopingmittels Darbepoetin alfa überführt wurde, sind auch die beiden russischen Skilangläuferinnen Larissa Lasutina und Olga Danilowa positiv getestet worden. Die B-Probe steht in diesen Fällen jedoch noch aus.
Für Dopingjäger Saltin ist es Übrigen unverständlich, dass das IOC dem dreifachen Olympiasieger Mühlegg nur der Sieg über 50 Kilometer aberkannt worden sei, weil die Dopingtests nach den dessen ersten beiden Wettkämpfen negative Ergebnisse gebracht hatten. "Ich bin absolut dafür, dass ihm alle Goldmedaillen abgenommen werden. Das IOC sollte eine solche Entscheidung notfalls vor Gericht verteidigen", forderte Saltin.
Sperre bis 2004 droht
Unabhängig davon droht Mühlegg eine zweijährige Sperre durch den Skiweltverband (Fis). Sollte sich die Fis für die allenthalben erwartete Sanktion gegen den 31-Jährigen entscheiden, könnte Mühlegg erst wieder ab dem 25. Februar 2004 bei internationalen Wettkämpfen starten. Die WM 2003 im italienischen Val di Fiemme würde ohne ihn stattfinden.
Dass den Allgäuer, der seit 1999 für Spanien läuft, die Dopingaffäre schwer zu schaffen macht, zeigte dessen Reaktion nachdem er am Montagabend das Ergebnis der B-Probe erfahren hatte. "Er wirkte wie entgeistert, schien gar nicht mehr bei Sinnen zu sein", berichtete der Medizinische Direktor des IOC, Patrick Schamasch.