na schmuggler *g*
wir muessen mal einen saufen gehen. Wie alt bist du? bin 26
Wir verwenden komische Gegensätzlichkeiten in unserer Sprache und sagen „Genger'S zou, bleib'n'S doch nu a wenig dou!“ oder „Reden'S net su viel, erzähl'n'S läiber a weng wos!“ Wenn jemand mit seinem Auto einem anderen im Weg steht, fordert der „Gäih! Foahr halt!“ Was soll jetzt der arme Kerl machen? Wir sind maulfaul und wortkarg und verschlucken die Endungen. Wenn wir sagen „Halt dei Papp'm!“ dann halten wir sie auch. Manche Wörter, die im Hochdeutschen auf „e“ enden, enden bei uns manchmal auch auf „n“. Wie „Blunz'n“, „Deck'n“ oder „Biggs'n“. Wobei letzteres auch die Bezeichnung für ein etwas leichtlebiges Mädchen sein kann. „Däi g'hört in gelb'm Sack nei, weil's a Bigg'sn is!“ „Du Biggsla“ ist aber auch die liebevolle Anrede für das Enkeltöcherterla.
Und damit wären wir bei unserer Vorliebe für das Verkleinern. Alles was lieb, nett und doardlich ist, bekommt hinten ein „-la“. Madla, Täubla, Bäm berla, Depperla. Mit „a klaans Lumperla“ wird aber auch jemand respektvoll bezeichnet, der das Finanzamt beschummelt hat. Und ein Moußkrächla, in das ein voller Liter hineinpasst, bleibt trotzdem ein Kräich-la. Ach ja, noch etwas! Da wir in der Aussprache zwischen ei, ai und äu keinen Unterschied machen, ist ein Meierla nicht etwa das sechste Kind der Familie Meier, sondern eine kleine Mauer.
Kleine Sachen, die im Hochdeutschen mit „-chen“ aufhören, enden bei uns natürlich auch auf -la. Wie das Plätzla, das Deckala, das Säckla, das Jäckla und das Eichhörnla. Die Frucht des Eichbaumes aber ist kein Eichala sondern ein Achala, das allerdings auch beim Schafkopfen vorkommen kann.
Worte mit Umlauten, die auf -ig enden, bereiten uns leichte Schwierigkeiten. Wir sagen nie „fünfzig“, sondern „fuchz'g“. Sonst mäißt'n mir erst a Zitrone ess'n, damit's die Gosch'n z'sammzäicht! Übrigens ist doch nur logisch, dass man das ewig lange Wort „zusammenziehen“ werkli z'sammzäicht.
Und diese wundervolle Sprache wird immer noch begeistert gesprochen. „Seit immer scho“. Und da es auch immer schon Menschen gibt, die ihre Gedanken niederschreiben oder in Versform kleiden, wissen wir auch, wie lebendig diese Mundart über alle Generationen geblieben ist. Die meisten, die zur Feder greifen, tun es in schlichten, manchmal auch holprigen Reimen, aber genau dazu eignet sich nichts besser als die Mundart. Und wenn es so ausgedrückt wird, dass auch andere es verstehen können, dann ist es schön, auch wenn es direkt „dem Volk auf's Maul g'schaut is“.
Mit Konrad Grübel, anerkannt von Johann Wolfgang von Goethe, hat die Nürnberger Mundartdichtung angefangen und ging weiter über herausragende Verseschmiede wie Georg Falkner, Paul Rieß bis zu Franz Bauer. Dazwischen viele andere, deren gereimte Hinterlassenschaft man immer noch mit Vergnügen liest. Unvergessen auch Leute, die vor kleinem und großem Publikum in ihrer Muttersprache aufgetreten sind und Beifallsstürme entfacht haben. Zum Beispiel der „Koch's Fritzla“ in den Müller's Singspielen in der Rosenau, oder im legendären Apollo-Theater der „Strebala“, der mit seinem berühmten Couplet dem „Allerschönsten Dialekt“ ein ewiges Denkmal gesetzt hat.
Sie haben wirklich dem Volk aufs Maul g'schaut und mit ihren Vorträgen immer das, was das Volk drückt, ausgedrückt. Zum Beispiel die Geschichte vom Straßenbahnfahrgast, der, es war Anfang der vierziger Jahre, in die Stadt fahren wollte. Damals wurden viele Straßen und Plätze umbenannt. So hieß der Rathenauplatz nunmehr Hindenburgplatz und der Hauptmarkt Adolf-Hitler-Platz. Das „Rathaus“, eine Haltestelle davor, durfte seinen Namen behalten. Wie der Fahrgast vom Schaffner „An Foahrschein zum Hauptmarkt“ verlangt, erklärt dieser „Des haßt etz Adolf-Hitler-Platz!“ Da sagt der Mann „Dann geb'n'S mir Rathaus und däi poar Schritt' laaf ich!“
Auch nach dem Krieg riss die Liebe zur Mundart nicht ab und viele Humoristen eroberten ihr Publikum im Nürnberger Dialekt. Seine ersten Sporen verdiente sich der Verfasser im „Bamberger Hof“. Die „Zwaa Päiterlasboum“ machten von sich reden, Fitzgerald Kusz schrieb den „Schweig, Bub“, Klaus Schamberger spazierte als „Spezi“ durch die Stadt und tut es hoffentlich noch recht lange weiter. Mundartkabaretts wie das „Dehnberger Hoftheater“ unter Wolfgang Riedelbauch oder das „Tassilo“ mit seinem Chef Gerd Fischer machten als erste ihre Vorhänge auf und erfreuen sich nach wie vor äußerster Beliebtheit, wobei die derzeitigen „Shooting-Stars“ Heißmann und Rassau in der „Kleinen Comödie“ allabendlich das Volk zum Johlen bringen.
Und jetzt nochmal richtig heftig!!!!!!!!!!!!!!!!!!################
"Sie, ich bin ein Rindviech! Jou wergli. Stelln' Sie si vur: Etz habi mi scho is zweide Mal freiwilli gmeld - und i braucherds gar ned, weil me Frau goud verdäind. Aber bei mir war' s die Neugier - mich houds inderessierd, mid was däi in Bonn nicht zrechdkumma, dass däi di 22 - er wieder broung. Sie ein Deader ham däi gmachd bis mer derzou derfd ham" ! Nou had scho der Stabsardsd bei der Musderung scho so soudumm grachd. Frachd er mi : "Haben sie Beschwerden"? Hab i gsachd "ja".
Frachd er "Welche"? "Mir denner beim Laafen däi Fäiss wäih". "Ja da müssen sie die Zähne zusammenbeißen"! Hab' i gsachd "Des kann i ned, däi kräich i ersd in 14 Doch widder". Had er gfrachd: " Was sind sie für eine Blutgruppe"? Hab i gsachd "A". "Woher wissen sie das"? Hab i gsachd "Weils is Vormundsschafdsgerichd schon fünf Mal festgschdelld had". Had er gfrochd: Warn sie aktiv"? Hab i gsachd "Dou scho"! Sachd er: "Und ihr letzter Dienstgrad"?
Hab i gsachd "Obergfreider". "Haben sie eine Spezialaufgabe in der deutschen Wehrmacht gehabt"? Sache i "freili". "Welche"? "Ich war Budser beim Unteroffidsier Meier". Had er gsachd: "Die Stelle ist bereits besetzt"! Nou hamms mi widder zur Infandrie, dou habbi mein Einberufungsbefehl kräichd, hab i mein Persilkarton baggd, und bin i die Garnisonsstadt gfahrn. Dou had mi am Bahnhof die Regimentskabelln empfanga, mich allaans, jou wergli.
Als i ausgschdiegn bin, hams gschbield "Siehste wohl da kimmt er"... Kummd a Unifomierder aff mich dsou und sachd: "Gestatten, mein Name ist Kitzkibowski"! Hab i gsachd: "Dou kann doch ich niggs derfür". Had er gsachd : "Ich bin ihr Feldwebel, grüß Gott Herr Hisel"! "Sie sagns a Mal, woher kenna sie mich eigndli"? Houd er gsachd: "Die Freiwilligen kennen wir alle am blöden Gesicht"! Hab i gsachd "So". Dann habber mer denn a Weil agschaud, hab i gsachd "Gell Herr Feldwebel, sie sin a freiwillich, gell"? Jou wergli.
Sie, dann simmer in die Kasern kumma, ein Saustall war dou, sach ich ihnen. Dou woar alles so eng. Die ham nicht a mal für jeden a Einzelzimmer ghabd, jou wergli ! Mid 15 Mann hamm mir aff aaner Budn gschloufen. Jeden fräih wenn der UVD zum weggn kumma is, is er ohnmächdi worn. Ned wecher uns - wecher der Lufd ! Nou hamms glei am ersten Fräih die Kompanie adredn lassen, nou is der Spieß kumma, a su a klanner, wamberder. Had sie hiegschelld, had die Kompanie agschaud, aff amal sichd er mich. Had er gsachd: "Kamerad Hisel - sie sind ja nicht rasiert"!
Hab i gsachd "Entschuldigens ner, Kamerad Spieß. Sie wissen doch, in dem Saftladen is alles so eng. Mir woarn heid fräih zu siebt vorm Schbiegel gschdandn, dou mou in Falschen rasierd ham"... Sie und die ersden 8 Doch war blous deoredischer Underrichd, denn had der Kamerad Leutnant ghaldn. Sachd er zu mir: "Kamerad Hisel, sie sind doch ein alter Krieger". Sach i "Ja". "Was müssen sie beim Gewehr reinigen beachten"? Sach i " Dou mou i af die Nummer schauer, damid i ka Verkehrds derwisch"
Had er grachd: "Was machen sie, wenn sie auf Posten stehen und es kommt ein Offizier vorbei"? "Dann präsendier ich das Gewehr"! Sachd er "gut! Und was machen sie, wenn sie auf Posten stehen, und es kommt ein Haufen betrunkener Soldaten vorbei - was machen sie dann"? Hab i gsachd "Mei nou, dann bräsendier i aah"! "Warum"? Hab i gsachd "Weil dem Haufen bsuffne Soldaten bestimmt aa a Offidsier derbei is, ne"? Sie, dann war mer kaum 8 Dach dabei, am Montach fräih ummer halber 9er brülld drausen anner "Rausdredn zum eggserdsiern"! Wäi ich eggserdsiern ghörd hab, is mir schlechd worrn, bin i glei ins Krankenrevier. Hab i gsachd: "Kamerad Doktor, mir isses so furchdbar schlechd".
Had er gsachd: "So, schlecht ist Ihnen? Würden sie in Zivil wegen so einer Kleinigkeit auch zu mir kommen"? Hab i gsachd "Nein", da würd ich sie holen lassen"! Drei Doch schbäder war dann Vereidichung. woar des ganze batallion angedredn im offenen Garreh, dann is der Badallonskommandeur kumma, der Herr Oberst, had sie hiegschdelld, had er Anschbrach ghaldn: "Männer, Soldaten, Kameraden. In der neuen deutschen Armee soll ein ganz neuer Ton herrschen"!
Und mir is der Dohn so bekannd vorkumma, jou wergli... Had er gsachd: " Wir alle zusammen wollen eine große Familie sein. Mich als eueren Bataillonskommandeur, mich sollt ihr als die Mutter des Bataillons betrachten"! Ich war vorn dran gschdandn, had er mich gfrachd : "Hast du das verstanden mein Junge"? Hab i gsachd "Ja Mama"! Jou wergli !
Dann hams die Kompanie andredn lassn, dann is der Kamerad Hauptmann kumma, und had gsachd: "Männer, einen schönen Gruß vom Strauß (war damals Verteidigungsminister - die Redaktion).Ihr sollt schauen dass er heimkommt, weil wir festgestellt haben, dass bei euch 22 - er, Hopfen und Malz verloren ist"! Habi gsachd : "Dou sächerds a Maohl, wäi bläid ihr seid, des ham mir vorher scho gwissd"!!!