Raus aus dem Stimmungstief
Wer hätte das gedacht? Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli erstmals seit Jahresbeginn wieder verbessert. DAX und Euro stiegen nach Veröffentlichung der Meldung stark an.
Der an den Finanzmärkten viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland ist von 89,5 im Juni auf 89,8 Punkten im vergangenen Monat geklettert, teilte das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut am Mittwoch mit. Im Juni war der Index noch zum sechsten Mal in diesem Jahr gefallen und hatte den tiefsten Stand seit August 1996 erreicht. Auch der Index der Geschäftserwartungen, der einen wichtigen Hinweis auf die konjunkturelle Lage in den kommenden Monaten gibt, stieg wider Erwarten.
Die Konjunkturexperten hatten überwiegend mit einer weiteren Verschlechterung gerechnet. Im Durchschnitt hatten sie erwartet, dass das Wirtschaftsbarometer im Juli auf 88,8 Punkte zurückgehen werde. Auch für die Monate August bis Oktober wurde keine Besserung prognostiziert.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex berechnet sich so: Das Institut befragt 7.000 Unternehmen zu ihrer Einschätzung des derzeitigen Geschäftsklimas (Antwortmöglichkeiten: gut, befriedigend, schlecht). Darüber hinaus sollen die Befragten ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitteilen (Antwortmöglichkeiten: besser, gleich, schlechter). Daraus werden die Kennzahlen errechnet, die zu dem Basisjahr 1991 (Index = 100) in Relation gesetzt wird.
Nach dem enttäuschenden Konjunkturausblick von US-Notenbank-Chef Alan Greenspan für die USA am Mittwoch gibt es in Deutschland also wieder einen kleinen Funken Hoffnung. Es sieht so aus, als sei der Boden in Sicht. Die Börsianer sehen das offenbar ähnlich: Bis 11.00 Uhr gewinnt der DAX 0,8 Prozent auf 5.256 Punkte, nachdem er am Morgen auf 5.140 Zähler gefallen war. Der Euro macht einen ordentlichen Satz und testet wieder die 92-Cents-Marke.
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