Wenn so was Bundeskanzler werden sollte, dann kann man die Börse vergessen, es sei denn, man hat Aktien königlich-bayrischer Unternehmen ( Prosieben, BMW etc)
Frankfurt/München (vwd) - Der Justiz nahe stehende Kreise rechnen mit
einer Anklage-Erhebung gegen die Brüder Thomas und Florian Haffa,
Vorstandsvorsitzender bzw Ex-Finanzvorstand der EM.TV &
Merchandising AG, Unterföhring. Wie die "Prior-Börse" berichtet, soll die
Münchener Staatsanwaltschaft beabsichtigen, die Ermittlungen unter
anderem wegen Kursbetrugs und Insiderhandels in wenigen Wochen
abzuschließen. Im Falle einer Anklage dürften die Brüder Haffa dennoch
auf Milde hoffen, heißt es in dem Bericht. Die bayerische Justiz
verspüre nämlich nur wenig Neigung, "mit der vollen Härte des
Gesetzes zuzuschlagen". Eingeweihte verwiesen auf die
"Männerfreundschaft zwischen Ministerpräsident Edmund Stoiber und
Leo Kirch.
Insiderkreise vermuten laut "Prior-Börse" inzwischen außerdem, dass
EM.TV von vorn herein als "U-Boot" der Kirch-Gruppe konzipiert war,
um sich die Formel Eins "unter den Nagel zu reißen". Rechtsanwalt Sven
Galla von Rotter Rechtsanwälte Grünwald bei München erklärte,
strafrechtlich könne eine Freiheitssstrafe bis zu zweiJahren als
Bewährungsstrafe ausgesetzt werden. Der Verdacht, dass Kirch - wie
es bei Prior heißt - nur als U-Boot geplant war, um über EM.TV an die
Formel 1 zu kommen und den angeschlagenen Pay-TV-Sender
Premiere zu sanieren, könne sich schon aufdrängen.
Nach den Worten Gallas ist es für Leo Kirch bislang gut gelaufen.
Allerdings wäre ein solcher Plan schwer nachzuweisen. Galla vertritt
nach eigenen Angaben mittlerweile rund 550 Mandanten, die sich von
EM.TV insgesamt um rund 25 Mio DEM geprellt fühlen. Bevor er eine
zivilrechtliche Klage anstrebe, wolle er die Untersuchungen der
Staatsanwaltschaft München abwarten. Sie werden nach seinen
Informationen in den kommenden vier Wochen abgeschlossen sein.
Frühestens im September rechne er dann mit einer zivilrechtlichen
Klage beim Landgericht München. Die bislang von ihm auf 50 bis 60
Prozent bezifferten Erfolgsaussichten schätzt er inzwischen als höher
ein.
Er begründet dies damit, dass mittlerweile Umstände eingetreten seien,
die den Erfolg verbesserten. Hierzu zähle der auf der
Bilanzpressekonferenz bekannt gegebene Verlust des Unternehmens
von kanpp 2,6 Mrd DEM. Die Gewinnprognose für 2000 habe angesichts
dieser Tatsache jeder realistischen Grundlage entbehrt, meint Galla.
+++Marion Brucker/Sigrid Meißner
vwd/18.7.2001/mbu/mr
Frankfurt/München (vwd) - Der Justiz nahe stehende Kreise rechnen mit
einer Anklage-Erhebung gegen die Brüder Thomas und Florian Haffa,
Vorstandsvorsitzender bzw Ex-Finanzvorstand der EM.TV &
Merchandising AG, Unterföhring. Wie die "Prior-Börse" berichtet, soll die
Münchener Staatsanwaltschaft beabsichtigen, die Ermittlungen unter
anderem wegen Kursbetrugs und Insiderhandels in wenigen Wochen
abzuschließen. Im Falle einer Anklage dürften die Brüder Haffa dennoch
auf Milde hoffen, heißt es in dem Bericht. Die bayerische Justiz
verspüre nämlich nur wenig Neigung, "mit der vollen Härte des
Gesetzes zuzuschlagen". Eingeweihte verwiesen auf die
"Männerfreundschaft zwischen Ministerpräsident Edmund Stoiber und
Leo Kirch.
Insiderkreise vermuten laut "Prior-Börse" inzwischen außerdem, dass
EM.TV von vorn herein als "U-Boot" der Kirch-Gruppe konzipiert war,
um sich die Formel Eins "unter den Nagel zu reißen". Rechtsanwalt Sven
Galla von Rotter Rechtsanwälte Grünwald bei München erklärte,
strafrechtlich könne eine Freiheitssstrafe bis zu zweiJahren als
Bewährungsstrafe ausgesetzt werden. Der Verdacht, dass Kirch - wie
es bei Prior heißt - nur als U-Boot geplant war, um über EM.TV an die
Formel 1 zu kommen und den angeschlagenen Pay-TV-Sender
Premiere zu sanieren, könne sich schon aufdrängen.
Nach den Worten Gallas ist es für Leo Kirch bislang gut gelaufen.
Allerdings wäre ein solcher Plan schwer nachzuweisen. Galla vertritt
nach eigenen Angaben mittlerweile rund 550 Mandanten, die sich von
EM.TV insgesamt um rund 25 Mio DEM geprellt fühlen. Bevor er eine
zivilrechtliche Klage anstrebe, wolle er die Untersuchungen der
Staatsanwaltschaft München abwarten. Sie werden nach seinen
Informationen in den kommenden vier Wochen abgeschlossen sein.
Frühestens im September rechne er dann mit einer zivilrechtlichen
Klage beim Landgericht München. Die bislang von ihm auf 50 bis 60
Prozent bezifferten Erfolgsaussichten schätzt er inzwischen als höher
ein.
Er begründet dies damit, dass mittlerweile Umstände eingetreten seien,
die den Erfolg verbesserten. Hierzu zähle der auf der
Bilanzpressekonferenz bekannt gegebene Verlust des Unternehmens
von kanpp 2,6 Mrd DEM. Die Gewinnprognose für 2000 habe angesichts
dieser Tatsache jeder realistischen Grundlage entbehrt, meint Galla.
+++Marion Brucker/Sigrid Meißner
vwd/18.7.2001/mbu/mr