NET2PHONE-NEWS_________A T&T steigt ein

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NET2PHONE-NEWS_________AT&T steigt ein

 
02.04.00 23:49

AT&T steigt bei Net2Phone ein

AT&T, der größte US-Telekommunikationskonzern, steigt beim Telefonieren über das Internet ein. Rund 1,4 Milliarden Dollar lässt sich ein Konsortium, das unter Leitung von AT&T operiert, 15,9 Millionen Aktien von Net2Phone kosten. Die Firma kontrolliert nach eigenen Angaben rund 40 Prozent des Marktes für Telefonie-Anwendungen über das öffentliche Internet. Außerdem erwirbt das Internet-Portal Yahoo eine fünfprozentige Minderheitsbeteiligung an Net2Phone im Tausch für 150 Millionen Dollar an Yahoo-Aktien.
An dem Konsortium, das in Net2Phone investiert, sind neben AT&T selbst die British Telecom und AT&Ts Liberty Media Group beteiligt. AT&T erhält für 725 Millionen US-Dollar 51 Prozent an der gemeinsamen Investorengruppe. Die British Telecom und AT&T sind bereits Kooperationspartner bei Concert, einem Joint Venture, das Sprach- und Datendienste für internationale Unternehmen bereitstellt.
Von Net2Phone direkt erhält das Konsortium vier Millionen neu ausgegebener Aktien für 75 US-Dollar das Stück. Von IDT, einem internationalen Carrier und bisherigen Mehrheitseigner von Net2Phone, kauft die Gruppe 14,9 Millionen Aktien, ebenfalls für jeweils 75 US-Dollar. Da es sich um so genannte Class-A-Aktien handelt, hält das Konsortium nach Abschluss der Transaktion einen Aktien-Anteil von 32 Prozent an Net2Phone, hat aber gleichzeitig einen Stimmanteil von 39 Prozent. Zudem haben die Investorengruppe und IDT ein Vorkaufsrecht über die restlichen 10 Millionen Class-A-Aktien von Net2Phone vereinbart, die IDT noch besitzt. Nimmt das Konsortium diese Option war, hat es anschließend 48 Prozent Aktien- und 59 Prozent Stimmanteil an Net2Phone.
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Ritterschlag für die Internet-Telefonie

 
02.04.00 23:50

Ritterschlag für die Internet-Telefonie

Die Beteiligung von AT&T an Net2Phone ist die erste große Investition einer klassischen Telefonfirma in ein Unternehmen, das mit der Technik des Telefonierens über das Internet Geschäfte macht. Viele Firmen wie Cisco, 3Com, Philips oder Siemens sind zwar sehr aktiv im Markt der IP-Telefonie – in der Regel konzentrieren sie sich aber darauf, klassische Telefonanlagen mit IP-Netzen zu vereinen, sodass Unternehmen sowohl Sprach- wie Datendienste über ein Kabel abwickeln können. Das Telefonieren über das öffentliche Internet, bei dem für Endanwender normalerweise nur die Gebühren für lokale Verbindungen bei beliebigen nationalen und internationalen Gesprächen fällig werden, wurde lange Zeit als große Gefahr für das Geschäft der klassischen Carrier wie der Deutschen Telekom oder AT&T angesehen.
In letzter Zeit war es darum allerdings etwas still geworden: Die Probleme der verbindungsorientierten Sprachkommunikation über das packetorientierte Internet, dessen Übertragungsbedinungen stark schwanken, sowie der schnelle Fall der Telefongebühren auch in Europa ließen die Technik lange nicht mehr so attraktiv erscheinen wie noch vor einigen Monaten (siehe dazu auch Sprache in Päckchen – Telefonieren über TCP/IP: Spielerei oder Zukunftstechnik? in c't 10/99, Seite 220). Inzwischen sehen aber viele Anbieter in der Internet-Telefonie wieder eine Chance, im Endkundenmarkt einen Vorteil vor der Konkurrenz zu gewinnen.

"Es ist wohl offensichtlich, dass diese Investition [in Net2Phone] eine Erweiterung unserer Internet-Strategie darstellt", erklärte AT&T-Chef C. Michael Armstrong. Mit der Beteiligung an Net2Phone erhalte man einen Vorsprung von 18 bis 20 Monaten vor der Konkurrenz: "Das ist wirklich die erste Firma, die das Internet mit dem öffentlichen Telefonnetz zusammenbringt." Zusätzlich gab es laut dem Finanzdienst Bloomberg Informationen aus AT&T-nahen Kreisen, dass Microsoft nächste Woche in Net2Phone investieren und eine Kooperation mit der Firma ankündigen werde. Auch AOL, bereits mit 5 Prozent an Net2Phone beteiligt, will nach Erklärungen von Howard Jonas, Chef des internationalen Carriers IDT, den Anteil auf 7 Prozent erhöhen. IDT verkauft im Rahmen des angekündigten Deals einen Teil seiner Net2Phone-Aktien an AT&T.
Die Investition von AT&T dürfte die Blütenträume von AOL aber etwas dämpfen. Nach Meinung einiger Analysten hoffte AOL, selbst eine Mehrheit an Net2Phone zu bekommen, um nach der Fusion mit Time Warner als Komplettanbieter für Daten- und Sprachdienste sowie Inhalte gegenüber den Endkunden auftreten zu können. Es gibt bereits Abkommen zwischen Net2Phone und AOL, die Internet-Telefonie in AOLs Instant Messenger zu integrieren. AT&T ist allerdings einer der härtesten Konkurrenten für die Vorhaben von AOL: Als Internet-Provider tritt der Konzern unter dem Label WorldNet auf, seine Beteiligung an Excite@Home bringt zudem Hochgeschwindigkeits-Internet über Kabel zu den Privatkunden. Mit dem Einkauf bei Net2Phone macht AT&T die Internet-Telefonie nicht nur gesellschaftsfähig, sondern gewinnt auch einen Vorsprung vor AOL, um Privatanwendern Sprach- und Datendienste über einen Internet-Zugang anbieten zu können. (jk/c't)  
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