Napoleon – kein Freund von Schulden
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Anmerkung in eigener Sache
Da Herr Steffens diese Woche krankheitsbedingt keine Texte schreibt, direkt zum Beitrag von Bill Bonner:
Was ist Ende letzter Woche passiert? Der Goldpreis ist um weitere sieben Dollar gestiegen. Gold ist auf dem besten Weg zu einem Preis von 500 Dollar. Ich werde wohl mein Kaufziel verschieben müssen.
Warum ist der Goldpreis so wichtig? Weil Gold der letzte Wettbewerber sein wird, den der Dollar hat. Eine Stimme für Gold ist eine Stimme gegen den Dollar, gegen Papierwährungen ... und gegen diejenigen Vermögenswerte, die auf Papier gedruckt werden. Es ist eine Möglichkeit zu sagen, "Ja, ich weiß, dass Bernanke, Bush, Greenspan, Trichet und Goldmann Sachs die Sache unter Kontrolle haben, aber ich dachte, es wäre vielleicht eine gute Idee, ein wenig ECHTES Geld zu besitzen, nur für den Fall."
Gold ist eine beachtliche Sache. Es wird unter der Erdkruste gefunden, genauso wie Blei oder Kohle und es hat einen Platz im Periodensystem. Man kann danach graben, aber es kann nicht hergestellt werden. Es kann poliert werden, aber es kann nicht verbessert werden. Es kann geschmiedet und bearbeitet werden, aber es gibt weder politischem Druck noch finanzieller Verzweiflung nach.
Über tausende von Jahren war Gold das Maß für Reichtum und eine Möglichkeit, den Reichtum zu halten. Es war leicht, seinen Reichtum zu schützen: Man kaufte Gold und versteckte es (einmarschierende Armeen haben es daher auch nie versäumt, ihre Opfer zu foltern, damit sie ihnen erzählen, wo das Gold versteckt ist).
Am Freitag saß ich beim Abendessen neben einer Frau, die ein Buch über Napoleon Bonaparte schreibt.
"Bonaparte hasste Schulden", sagte sie, "und er hasste Papiergeld. Er hatte miterlebt, was diese beiden Dinge Frankreich während der Revolution angetan haben. Er bestand darauf, dass eine ehrliche Währung auf Goldmünzen basieren sollte."
Warum Goldmünzen? Weil Gold die Währung der Natur ist. Zentralbanker können es nicht nach eigenem Gutdünken drucken. Sie müssen es genauso kaufen wie jeder andere auch. Das limitiert auf natürliche Weise die Geldmenge, und hält sie auf gleichem Niveau wie die Wirtschaft selbst.
Bonapartes finanzielles System ermöglichte es Frankreich, zu einem der reichsten Länder der Welt zu werden. Beweise dafür lassen sich überall finden. Wo man in Frankreich auch hinkommt, findet man Gebäude aus dem 19. Jahrhundert – hübsche Gebäude, solide gebaut. Selbst der größte Teil von Paris ist ein Produkt ebendieses Wohlstands des 19. Jahrhunderts.
Aber die Welt dreht sich weiter. Anfang des 20. Jahrhunderts lag die letzte Inflation schon lange zurück. Und damit kamen auch die Wirtschaftler wieder auf den Plan, die sich deswegen keine Sorgen machten. Sie meinten, sie stünden besser da, wenn die Preise ein wenig steigen. Das sollte die Wirtschaft "stimulieren". Es würde dazu beitragen, dass die Menschen Arbeit finden. Die gleichen Ökonomen boten an, das Geld ihres Landes so zu "verwalten", dass es die Verbesserungen, die sie versprochen hatten, auch erreichen würde. In Zukunft müsse sich niemand mehr einem Kreuz aus Gold opfern lassen, erklärten sie.
Zögerlich, und teilweise anfallartig ... trennten sie das Geld der Welt und Gold voneinander. Am 15. August 1971 wurde die letzte Verbindung gekappt. Seitdem sind wir Zeugen eines Experiments – einer Welt der "verwalteten" Währungen. Soweit man bislang sagen kann, ist das Experiment ein Erfolg. Die fortschrittlichste Währung der Welt, der Dollar, wird immer noch überall akzeptiert, als wäre er richtiges Geld. Kreditgeber halten Billiarden von Dollar als Kredite, und sie halten sie, als wären sie auch im nächsten Jahr noch etwas wert ... sogar noch in zehn Jahren. Händler brechen nicht in Lachen aus, wenn man den Dollar aus der Tasche zieht. Man kann den Dollar dazu verwenden, seine Schulden zu begleichen. Dollar, die man im letzten Jahr in der Schreibtischschublade vergessen hat, sind ein Jahr später noch genauso viel wert.
Ist das wirklich eine neue Ära, liebe Leser? Hat die Menschheit nach all diesen tausenden Jahren wirklich gelernt, das Papiergeld zu verwalten?
Ich halte ein Auge darauf und warte ab. Ich werde mich an mein Gold klammern und mir die Show ansehen.
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Anmerkung in eigener Sache
Da Herr Steffens diese Woche krankheitsbedingt keine Texte schreibt, direkt zum Beitrag von Bill Bonner:
Was ist Ende letzter Woche passiert? Der Goldpreis ist um weitere sieben Dollar gestiegen. Gold ist auf dem besten Weg zu einem Preis von 500 Dollar. Ich werde wohl mein Kaufziel verschieben müssen.
Warum ist der Goldpreis so wichtig? Weil Gold der letzte Wettbewerber sein wird, den der Dollar hat. Eine Stimme für Gold ist eine Stimme gegen den Dollar, gegen Papierwährungen ... und gegen diejenigen Vermögenswerte, die auf Papier gedruckt werden. Es ist eine Möglichkeit zu sagen, "Ja, ich weiß, dass Bernanke, Bush, Greenspan, Trichet und Goldmann Sachs die Sache unter Kontrolle haben, aber ich dachte, es wäre vielleicht eine gute Idee, ein wenig ECHTES Geld zu besitzen, nur für den Fall."
Gold ist eine beachtliche Sache. Es wird unter der Erdkruste gefunden, genauso wie Blei oder Kohle und es hat einen Platz im Periodensystem. Man kann danach graben, aber es kann nicht hergestellt werden. Es kann poliert werden, aber es kann nicht verbessert werden. Es kann geschmiedet und bearbeitet werden, aber es gibt weder politischem Druck noch finanzieller Verzweiflung nach.
Über tausende von Jahren war Gold das Maß für Reichtum und eine Möglichkeit, den Reichtum zu halten. Es war leicht, seinen Reichtum zu schützen: Man kaufte Gold und versteckte es (einmarschierende Armeen haben es daher auch nie versäumt, ihre Opfer zu foltern, damit sie ihnen erzählen, wo das Gold versteckt ist).
Am Freitag saß ich beim Abendessen neben einer Frau, die ein Buch über Napoleon Bonaparte schreibt.
"Bonaparte hasste Schulden", sagte sie, "und er hasste Papiergeld. Er hatte miterlebt, was diese beiden Dinge Frankreich während der Revolution angetan haben. Er bestand darauf, dass eine ehrliche Währung auf Goldmünzen basieren sollte."
Warum Goldmünzen? Weil Gold die Währung der Natur ist. Zentralbanker können es nicht nach eigenem Gutdünken drucken. Sie müssen es genauso kaufen wie jeder andere auch. Das limitiert auf natürliche Weise die Geldmenge, und hält sie auf gleichem Niveau wie die Wirtschaft selbst.
Bonapartes finanzielles System ermöglichte es Frankreich, zu einem der reichsten Länder der Welt zu werden. Beweise dafür lassen sich überall finden. Wo man in Frankreich auch hinkommt, findet man Gebäude aus dem 19. Jahrhundert – hübsche Gebäude, solide gebaut. Selbst der größte Teil von Paris ist ein Produkt ebendieses Wohlstands des 19. Jahrhunderts.
Aber die Welt dreht sich weiter. Anfang des 20. Jahrhunderts lag die letzte Inflation schon lange zurück. Und damit kamen auch die Wirtschaftler wieder auf den Plan, die sich deswegen keine Sorgen machten. Sie meinten, sie stünden besser da, wenn die Preise ein wenig steigen. Das sollte die Wirtschaft "stimulieren". Es würde dazu beitragen, dass die Menschen Arbeit finden. Die gleichen Ökonomen boten an, das Geld ihres Landes so zu "verwalten", dass es die Verbesserungen, die sie versprochen hatten, auch erreichen würde. In Zukunft müsse sich niemand mehr einem Kreuz aus Gold opfern lassen, erklärten sie.
Zögerlich, und teilweise anfallartig ... trennten sie das Geld der Welt und Gold voneinander. Am 15. August 1971 wurde die letzte Verbindung gekappt. Seitdem sind wir Zeugen eines Experiments – einer Welt der "verwalteten" Währungen. Soweit man bislang sagen kann, ist das Experiment ein Erfolg. Die fortschrittlichste Währung der Welt, der Dollar, wird immer noch überall akzeptiert, als wäre er richtiges Geld. Kreditgeber halten Billiarden von Dollar als Kredite, und sie halten sie, als wären sie auch im nächsten Jahr noch etwas wert ... sogar noch in zehn Jahren. Händler brechen nicht in Lachen aus, wenn man den Dollar aus der Tasche zieht. Man kann den Dollar dazu verwenden, seine Schulden zu begleichen. Dollar, die man im letzten Jahr in der Schreibtischschublade vergessen hat, sind ein Jahr später noch genauso viel wert.
Ist das wirklich eine neue Ära, liebe Leser? Hat die Menschheit nach all diesen tausenden Jahren wirklich gelernt, das Papiergeld zu verwalten?
Ich halte ein Auge darauf und warte ab. Ich werde mich an mein Gold klammern und mir die Show ansehen.