Namensvettern unterstützen einander gern

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Namensvettern unterstützen einander gern

 
21.01.02 23:09
Namensvettern unterstützen einander gern

Studie zweier kanadischer Wissenschaftlerinnen



Hamilton - Wer Hilfe oder Informationen sucht, sollte sich am besten an einen Namensvetter wenden. Den gleichen Vornamen oder den gleichen Nachnamen zu tragen wie der Angesprochene kann wirklich Wunder bewirken. Am besten ist es allerdings, wenn man sogar mit Vornamen und Nachnamen genauso heißt, wie derjenige, den man um Hilfe oder einen Gefallen bittet.

Zu diesem Ergebnis ist jetzt eine E-Mail-basierte Studie zweier kanadischer Wissenschaftlerinnen gekommen, die in der Zeitschrift "Proceeding of the Royal Society B" veröffentlicht worden ist. Das moderne Kommunikationsmittel der E-Mail macht es möglich, ganz verschiedene Namen zu führen und trotzdem die Post zu bekommen, die für einen bestimmt ist. Diesen Umstand machten sich Margo Wilson und Kirsten Oates von der McMaster University in Hamilton für das folgende Experiment zu Nutze.

Sie richteten sich 223 E-Mail-Accounts unter der Verwendung verschiedenster gewöhnlicher und ungewöhnlicher Vor- und Nachnamen ein und mailten unter diesen Namen etwa 3000 Anfragen an Sportvereine. Dabei gaben sie sich jeweils als sportbegeisterte Studentinnen oder Studenten aus, die wissen wollten, welches Maskottchen der betreffende Verein habe. Unter den 3000 angefragten Personen waren natürlich etliche, die ganz oder teilweise den gleichen Namen trugen wie der/die vorgebliche Auskunft Suchende.

Die Hilfsbereitschaft dieser Namensvettern - dies zeigte das Experiment - war deutlich größer als die der Personen, die völlig anders hießen als der/die Fragende: Die Rücklaufquote der beantworteten Mails betrug zwölf Prozent bei jenen, die den gleichen Vor- und Zunamen trugen wie der/die Anfragende.

Diejenigen, die keinerlei Namensgleichheit mit den Fragenden aufwiesen, antworteten auf die E-Mails zu weniger als zwei Prozent. Wer nur den gleichen Nachnamen oder nur den gleichen Vornamen trug, war etwas kooperativer als die Nicht- Namensvettern.

"Wenn beide Namensteile übereinstimmten, zeigten einige Leute sogar ein entzücktes Erstaunen", erklärt Wilson. Die angeblichen Namensvettern bekamen nun ihrerseits Post von den Sportverein- Namensvettern mit der Bitte, doch Näheres zu Verwandtschaft und Herkunft zu schreiben. Vor allem bei ungewöhnlichen Nachnamen kam dies vor. Dies ist recht einfach damit zu erklären, dass eine Verwandtschaft umso wahrscheinlicher ist, je seltener ein Name ist.

Rätselhaft hingegen ist ein anderes Phänomen: Besonders Frauen reagierten sehr interessiert bei einer Namensgleichheit. Dies ist deshalb erstaunlich, da zumindest in unserer westlichen Kultur die Verwandtschaftsverhältnisse in der Regel über die männliche Linie bestimmt werden. Frauen kommen in Stammbäumen ja nur indirekt vor und lassen sich nur finden, wenn der Vater oder der Ehemann bekannt ist. Das bedeutet, dass Frauen sich in möglichen Verwandtschaftsbeziehungen zu einem Namensvetter kaum je unmittelbar finden werden.

Ein Erklärungsversuch für das besondere Interesse von Frauen an den Namensvettern und Namensschwestern ist nach Ansicht der Forscherinnen, dass Frauen - wie auch soziologische Untersuchungen belegen - ohnehin die Verwandtschaftspflegerinnen seien. Sozialwissenschaftler haben auch schon festgestellt, dass Frauen auch generell viel besser verwandtschaftliche Beziehungen erklären können. Und dies lässt sich möglicherweise wiederum darauf zurückführen, dass Frauen ganz allgemein besser darin sind, soziale Kontakte zu knüpfen und aufrechtzuerhalten.

Gruß Kostolmoney
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