No-Name-Autozulieferer outet sich als Rendite-Perle
FOCUS MONEY
Google-Anzeigen
DAX-Absturz noch 2013
Mit diesen 5 Aktien retten Sie 2013 Ihr Depot. Gratis PDF!
www.hannich-vertraulich.comMAN gehört zu den Kunden der MS Industrie AG. (Foto: MAN)
München (F100) - Firma und Aktie sind wenig bekannt. Trotzdem gehört MS Industrie zu den aussichtsreichsten Autozulieferern - und die Titel haben deutliches Aufwärtspotenzial.
nicht mit Facebook verbunden
nicht mit Twitter verbunden
nicht mit Google+ verbunden
Einstellungen
Die Börse spricht gern von versteckten Champions – kleinere Unternehmen, die international Spitze sind, nicht selten in einer Nische operieren und deren Aktien als sehr attraktiv gelten. Etliche dieser Champions zog die jüngste Hausse ans Tageslicht. Manche entwickeln sich aber erst und könnten folglich noch erhebliches Kurspotenzial besitzen – wie MS Industrie. Deren Trumpf ist ihre Tochter, die Maschinenfabrik Spaichingen, ein rasant wachsender Autozulieferer.
Zinsjägern ist Spaichingen längst ein Begriff. Im Juli 2011 emittierte die Maschinenfabrik eine Anleihe mit satten 7,25 Prozent Kupon (ISIN:
DE000A1KQZL5). Ihr Kurs zog inzwischen auf 106,50 Prozent an, ein Zeichen des Vertrauens in den erfolgreichen Mittelständler.
MS Industrie
Dass der über die MS Industrie indes auch als Aktie zu haben ist, haben bisher die wenigsten Anleger realisiert. Gerade hierin liegt die Chance: Das Papier erscheint deutlich unterbewertet, sein Kurs sollte mittelfristig dem der Anleihe nach oben folgen. Die Analysten des Augsburger Research-Hauses GBC taxieren das Potenzial auf mehr als 50 Prozent.
Das zweite Leben
Dass MS Industrie noch wenig bekannt ist, hat einen Grund: Das Unternehmen heißt erst seit Juli so. Sein Börsendebüt feierte es dagegen schon 2001, damals als GCI Management AG. Sie konzentrierte sich als Beteiligungsgesellschaft auf Sanierungsfälle – wie den Nähmaschinenhersteller Pfaff. Die Finanzkrise brachte das Geschäftsmodell jäh zu Fall. Sie führte zu drei Insolvenzen im Portfolio und zu hohen Verlusten der GCI.
Inzwischen zog das Management einen dicken Strich unter die Vergangenheit und strukturierte die Gesellschaft radikal um. "Der Fokus liegt nicht mehr auf Sanierungsfällen, sondern auf Mehrheitsbeteiligungen an Industrie- und Immobilienunternehmen", konstatiert Holger Steffen von Performaxx Research.
Das sind zurzeit drei Stück: Immobiliendienstleister Beno, Elektromotorenspezialist Grünhain und eben die Maschinenfabrik Spaichingen. Die steuerte im ersten Halbjahr mit 76,7 Millionen Euro den Löwenanteil zum Gesamtumsatz der MS Industrie von 86,9 Millionen Euro (plus 32,8 Prozent) bei.
Geschäft startet durch
Die Spaichingen-Aktivitäten unterteilen sich in Schweißtechnik (Maschinen zur Fertigung von Pkw-Kunststoffteilen) und Motorentechnik, speziell Motorenkomponenten für Nutzfahrzeuge. Langjährige Abnehmer sind Daimler, MAN, MTU, Navistar oder ZF Friedrichshafen. Als Turbo für die MS-Geschäfte und auch den Aktienkurs sollte sich die Daimler-Motoren-Reihe OM 47x entwickeln, kurz Weltmotor genannt. Ihn will der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller nach und nach in alle seine Lkw-Serien einbauen.
Spaichingen liefert dafür exklusiv die kompletten Ventiltriebsysteme. "Dadurch besteht eine hohe Planbarkeit der künftigen Umsätze", beobachtet Philipp Leipold, Analyst bei GBC. Die werden den Schätzungen zufolge bei MS Industrie von 170 Millionen Euro im Jahr 2012 auf mehr als 250 Millionen im Jahr 2015 wachsen. Der Gewinn je Aktie soll sogar von 15 auf 45 Cent je Aktie zulegen – auch weil MS seine Investitionen und Verschuldung zurückfährt und sich so das Finanzergebnis deutlich verbessert. Schon 2013 könnte der Gewinn daher auf 25 bis 30 Cent je Aktie springen. Spätestens dann dürfte auch die Börse die Aktie entdecken. "Der Geschäftsbericht 2012", denkt Analyst Leipold, "könnte den Startschuss geben."
Von Focus-Money-Korrespondent Bernd Johann