Mr. Champion
Der MLP-Krimi
Für den Verlierer der Auseinandersetzung wird es bitter werden. Einen solchen K(r)ampf hat es in der deutschen Börsengeschichte noch nicht gegeben. Deutschlands führendes Anlegermagazin wirft Deutschlands erfolgreichstem Dax-Unternehmen (auf Basis der 10-Jahres-Aktienperformance) innerhalb von nur vier Wochen gleich in zwei Titelstorys unsaubere Praktiken bei der Bilanzerstellung vor. So seien bei MLP in den Jahren 2000 und 2001 unter anderem Berater-Provisionen nicht periodengerecht bilanziert worden, wodurch zu hohe Gewinne ausgewiesen worden seien. MLP schießt via Einstweiliger Verfügung zurück und meint in der Presseerklärung: „Die Berichterstattung stellt eine Mischung aus falschen Tatsachenbehauptungen, Unterstellungen und irreführenden Schlussfolgerungen dar, die das Ansehen und die Glaubwürdigkeit von MLP diskreditieren“. Das Magazin zitiert einen Professor der Universität des Saarlandes, der als Bilanzexperte „viele offene Fragen zum Zahlenwerk von MLP“ habe. MLP verkündet dagegen, dass das Zitat falsch sei und sich der Professor gegenüber dem Magazin weder wörtlich noch sinngemäß zu MLP geäußert habe. Das Ende der Auseinandersetzung ist völlig offen und wird wohl erst vor Gericht entschieden werden. Liegt das Magazin richtig, winkt der diesjährige Journalistenpreis. Lösen sich die Vorwürfe dagegen in Luft auf, drohen Schadensersatz-Forderungen, die eine neue Dimension erreichen könnten. Denn dem MLP-Konzern ist ein immenser Schaden entstanden, dessen Ausmaß noch nicht zu überblicken ist. Alleine zwischen April und Juni haben sich 3,44 Milliarden Euro Marktkapitalisierung der MLP-Aktie in Luft aufgelöst. Würde nun MLP Strom oder Bekleidung verkaufen, dürfte sich das operative Desaster in Grenzen halten. Doch MLP verkauft Finanzdienstleistungen und für solche ist die Seriosität des Anbieters das wichtigste Verkaufsargument. Das bedeutet, dass für MLP eine existenzbedrohende Krise losgetreten wurde, die zur völligen Demontage des Unternehmens führen kann. Dies wiederum dürfte Garant dafür sein, dass MLP in den nächsten Wochen mit aller Kraft die Pressemaschinerie anwerfen wird, um die Vorwürfe zu entkräften. Die MLP-Aktie bleibt wohl über Monate hinweg ein Spielball der Spekulation. Und wie so häufig, können Sie sich die Analysten-Meinung aussuchen, die Ihnen am besten gefällt. Denn ABN-Amro sagt „Hold“, WGZ-Bank „Reduzieren“, das Bankhaus Metzler „Sell“, die HypoVereins-bank „Outperformer“ und die WestLB „kaufen“.
Der MLP-Krimi
Für den Verlierer der Auseinandersetzung wird es bitter werden. Einen solchen K(r)ampf hat es in der deutschen Börsengeschichte noch nicht gegeben. Deutschlands führendes Anlegermagazin wirft Deutschlands erfolgreichstem Dax-Unternehmen (auf Basis der 10-Jahres-Aktienperformance) innerhalb von nur vier Wochen gleich in zwei Titelstorys unsaubere Praktiken bei der Bilanzerstellung vor. So seien bei MLP in den Jahren 2000 und 2001 unter anderem Berater-Provisionen nicht periodengerecht bilanziert worden, wodurch zu hohe Gewinne ausgewiesen worden seien. MLP schießt via Einstweiliger Verfügung zurück und meint in der Presseerklärung: „Die Berichterstattung stellt eine Mischung aus falschen Tatsachenbehauptungen, Unterstellungen und irreführenden Schlussfolgerungen dar, die das Ansehen und die Glaubwürdigkeit von MLP diskreditieren“. Das Magazin zitiert einen Professor der Universität des Saarlandes, der als Bilanzexperte „viele offene Fragen zum Zahlenwerk von MLP“ habe. MLP verkündet dagegen, dass das Zitat falsch sei und sich der Professor gegenüber dem Magazin weder wörtlich noch sinngemäß zu MLP geäußert habe. Das Ende der Auseinandersetzung ist völlig offen und wird wohl erst vor Gericht entschieden werden. Liegt das Magazin richtig, winkt der diesjährige Journalistenpreis. Lösen sich die Vorwürfe dagegen in Luft auf, drohen Schadensersatz-Forderungen, die eine neue Dimension erreichen könnten. Denn dem MLP-Konzern ist ein immenser Schaden entstanden, dessen Ausmaß noch nicht zu überblicken ist. Alleine zwischen April und Juni haben sich 3,44 Milliarden Euro Marktkapitalisierung der MLP-Aktie in Luft aufgelöst. Würde nun MLP Strom oder Bekleidung verkaufen, dürfte sich das operative Desaster in Grenzen halten. Doch MLP verkauft Finanzdienstleistungen und für solche ist die Seriosität des Anbieters das wichtigste Verkaufsargument. Das bedeutet, dass für MLP eine existenzbedrohende Krise losgetreten wurde, die zur völligen Demontage des Unternehmens führen kann. Dies wiederum dürfte Garant dafür sein, dass MLP in den nächsten Wochen mit aller Kraft die Pressemaschinerie anwerfen wird, um die Vorwürfe zu entkräften. Die MLP-Aktie bleibt wohl über Monate hinweg ein Spielball der Spekulation. Und wie so häufig, können Sie sich die Analysten-Meinung aussuchen, die Ihnen am besten gefällt. Denn ABN-Amro sagt „Hold“, WGZ-Bank „Reduzieren“, das Bankhaus Metzler „Sell“, die HypoVereins-bank „Outperformer“ und die WestLB „kaufen“.