Motorola und Lucent geben positiven Ausblick
Die beiden US-Telekommunikationsausrüster Motorola und Lucent haben gestern einen verhalten positiven Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gegeben. Der Chef der Motorola-Netzwerksparte, Adrian Nemcek, hob die Prognose für den Absatz an Mobilfunktechnik an: "Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr nur vier Prozent weniger umsetzen als im Vorjahr", sagte Nemcek gestern im Gespräch mit der 'Financial Times Deutschland' (FTD) während eines Mobilfunkkongresses in Cannes. Im Januar hatte der Motorola-Chef für das operative Geschäft, Ed Breen, einen Einbruch von zehn Prozent beim Umsatz prognostiziert. Der Europachef der Mobilfunksparte von Lucent, Carlos Mira, bekräftigte im Gespräch mit der FTD, dass sein Unternehmen ein Wachstum von 10 bis 15 Prozent pro Quartal erwarte.
Lucent-Manager Mira sagte, Europa werde in diesem Jahr für die Telekomausrüster zu einem Problemmarkt. "Die Mobilfunkanbieter haben die GSM-Technik ausgebaut, aber der Ausbau von UMTS ist noch nicht in Sicht." Motorola sieht das ähnlich: "Erst wenn es gute Datendienste wie Fotoübertragung, Videos oder E-Mail für das Handy gibt, werden die Mobilfunkanbieter ihre UMTS-Netze stark ausbauen", sagte Nemcek. Das Geschäft mit der dritten Mobilfunkgeneration werde 2002 nur einen kleinen Teil des Umsatzes ausmachen. Der Hoffnungsträger der Telekommunikationsausrüster und Mobilfunkanbieter werde "industrieweit nur drei Prozent zum Umsatz beisteuern", sagte Nemcek.
Die Prognose des Motorola-Managers wirft einen Schatten auf die Umsatzerwartungen von Mobilfunkausrüstern wie Nokia oder Nortel. Sie gehen davon aus, dass der Umsatz im dritten oder vierten Quartal 2002 durch die Auslieferung der UMTS-Technik wieder anzieht. Motorola dagegen rechnet erst 2003 mit größeren Umsätzen durch UMTS.
Aus Unternehmenskreisen von Motorola hieß es, die Mobilfunkanbieter werden das Netz erst mit einer geringen Übertragungsgeschwindigkeit betreiben. UMTS erlaubt durch seine theoretisch möglichen raschen Übertragungsraten multimedialen Mobilfunk. "Wir denken, dass in der ersten Stufe rund 64 Kilobit pro Sekunde übertragen werden können", sagte ein Motorola-Manager. Dies ist rund das Sechsfache der Übertragungsgeschwindigkeit des derzeitigen GSM-Standards. (as)
[ Mittwoch, 20.02.2002, 08:36 ]
Schmuggler
Die beiden US-Telekommunikationsausrüster Motorola und Lucent haben gestern einen verhalten positiven Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gegeben. Der Chef der Motorola-Netzwerksparte, Adrian Nemcek, hob die Prognose für den Absatz an Mobilfunktechnik an: "Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr nur vier Prozent weniger umsetzen als im Vorjahr", sagte Nemcek gestern im Gespräch mit der 'Financial Times Deutschland' (FTD) während eines Mobilfunkkongresses in Cannes. Im Januar hatte der Motorola-Chef für das operative Geschäft, Ed Breen, einen Einbruch von zehn Prozent beim Umsatz prognostiziert. Der Europachef der Mobilfunksparte von Lucent, Carlos Mira, bekräftigte im Gespräch mit der FTD, dass sein Unternehmen ein Wachstum von 10 bis 15 Prozent pro Quartal erwarte.
Lucent-Manager Mira sagte, Europa werde in diesem Jahr für die Telekomausrüster zu einem Problemmarkt. "Die Mobilfunkanbieter haben die GSM-Technik ausgebaut, aber der Ausbau von UMTS ist noch nicht in Sicht." Motorola sieht das ähnlich: "Erst wenn es gute Datendienste wie Fotoübertragung, Videos oder E-Mail für das Handy gibt, werden die Mobilfunkanbieter ihre UMTS-Netze stark ausbauen", sagte Nemcek. Das Geschäft mit der dritten Mobilfunkgeneration werde 2002 nur einen kleinen Teil des Umsatzes ausmachen. Der Hoffnungsträger der Telekommunikationsausrüster und Mobilfunkanbieter werde "industrieweit nur drei Prozent zum Umsatz beisteuern", sagte Nemcek.
Die Prognose des Motorola-Managers wirft einen Schatten auf die Umsatzerwartungen von Mobilfunkausrüstern wie Nokia oder Nortel. Sie gehen davon aus, dass der Umsatz im dritten oder vierten Quartal 2002 durch die Auslieferung der UMTS-Technik wieder anzieht. Motorola dagegen rechnet erst 2003 mit größeren Umsätzen durch UMTS.
Aus Unternehmenskreisen von Motorola hieß es, die Mobilfunkanbieter werden das Netz erst mit einer geringen Übertragungsgeschwindigkeit betreiben. UMTS erlaubt durch seine theoretisch möglichen raschen Übertragungsraten multimedialen Mobilfunk. "Wir denken, dass in der ersten Stufe rund 64 Kilobit pro Sekunde übertragen werden können", sagte ein Motorola-Manager. Dies ist rund das Sechsfache der Übertragungsgeschwindigkeit des derzeitigen GSM-Standards. (as)
[ Mittwoch, 20.02.2002, 08:36 ]
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