Schering steigt ein und spaltet die Analystenzunft. Doch die Biotech-Aktie klettert rasant.
Frankfurt - Eine Beteiligung des Pharma-Konzerns Schering hat die Aktie des Biotechunternehmens MorphoSys am Donnerstag in die Spitze des Nemax 50 katapultiert. MorphoSys legten bis zwölf Uhr bis 11.40 Uhr 12,53 Prozent auf 61,95 Euro zu.
Ein Händler bewertete das Geschäft als "nicht so positiv, wie es der Aktienkurs zeigt". Der Grund: MorphoSys' Technologie sei gut, aber das Unternehmen insgesamt sei noch eine Baustelle.
Biotechnologie:
Die neue Epoche hat gerade erst begonnen. ...mehr
Dem widersprach jedoch Andreas Burckhardt, Industriespezialist Life Science der WestLB, in Teilen. Das Geschäft habe Qualität, vor allem würden kurzfristige Liquiditätsengpässe bei MorphoSys beseitigt, sagte er. Außerdem sei Schering ein renommierter Partner. Positiv sei auch, dass die Technologie von MorphoSys nun aufgewertet werde, denn sie sei "gut". Das Management habe es jedoch bisher nicht geschafft habe, diese Technologie entsprechend zu vermarkten.
"Aktie für Profianleger"
Weniger erfreulich sei, dass MorphoSys schon mitgeteilt habe, es werde Lizenz- und Meilensteinzahlungen von etwa 200 Millionen Euro erhalten. Nach Ansicht des Experten ist das ein "Best-Case-Szenario". Er gab aber zu bedenken, dass neun von zehn Produkten nach der vorklinischen Phase keine Marktreife erreichten. Bei MorphoSys müsste also "so ziemlich alles gut laufen", um die Prognosen zu erfüllen. Das sei statistisch gesehen aber recht unwahrscheinlich.
Unter dem Strich sei die Aktie eher für Profi-Anleger geeignet, sagte Burckhardt. "Sie können das Risiko besser einschätzen." Wer allerdings billig eingestiegen sei, sollte gute Nachrichten nutzen, um den Titel zu verkaufen.
Nach Ansicht von Ming Si, Analystin bei der Bankgesellschaft Berlin, ist die Beteiligung von Schering für MorphoSys ein wichtiger Meilenstein. Denn nun könne die Biotech-Firma – der Unternehmensstrategie entsprechend - vom Technologie-Provider zum Produktanbieter aufsteigen.
Schering beteiligt sich mit zehn Prozent an MorphoSys. Die Beteiligung sei Teil eines strategischen Abkommens, zu dem auch eine umfangreiche Kooperation zur Entwicklung von Antikörper-Therapeutika und in-vivo Diagnostika gehöre, teilte MorphoSys mit. Das Aktienpaket hat einen Wert von rund 20 Millionen Euro. MorphoSys erhält außerdem Lizenzgebühren sowie Forschungsunterstützung während der dreijährigen Kooperation.
manager-magazin.de 2001
Frankfurt - Eine Beteiligung des Pharma-Konzerns Schering hat die Aktie des Biotechunternehmens MorphoSys am Donnerstag in die Spitze des Nemax 50 katapultiert. MorphoSys legten bis zwölf Uhr bis 11.40 Uhr 12,53 Prozent auf 61,95 Euro zu.
Ein Händler bewertete das Geschäft als "nicht so positiv, wie es der Aktienkurs zeigt". Der Grund: MorphoSys' Technologie sei gut, aber das Unternehmen insgesamt sei noch eine Baustelle.
Biotechnologie:
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Dem widersprach jedoch Andreas Burckhardt, Industriespezialist Life Science der WestLB, in Teilen. Das Geschäft habe Qualität, vor allem würden kurzfristige Liquiditätsengpässe bei MorphoSys beseitigt, sagte er. Außerdem sei Schering ein renommierter Partner. Positiv sei auch, dass die Technologie von MorphoSys nun aufgewertet werde, denn sie sei "gut". Das Management habe es jedoch bisher nicht geschafft habe, diese Technologie entsprechend zu vermarkten.
"Aktie für Profianleger"
Weniger erfreulich sei, dass MorphoSys schon mitgeteilt habe, es werde Lizenz- und Meilensteinzahlungen von etwa 200 Millionen Euro erhalten. Nach Ansicht des Experten ist das ein "Best-Case-Szenario". Er gab aber zu bedenken, dass neun von zehn Produkten nach der vorklinischen Phase keine Marktreife erreichten. Bei MorphoSys müsste also "so ziemlich alles gut laufen", um die Prognosen zu erfüllen. Das sei statistisch gesehen aber recht unwahrscheinlich.
Unter dem Strich sei die Aktie eher für Profi-Anleger geeignet, sagte Burckhardt. "Sie können das Risiko besser einschätzen." Wer allerdings billig eingestiegen sei, sollte gute Nachrichten nutzen, um den Titel zu verkaufen.
Nach Ansicht von Ming Si, Analystin bei der Bankgesellschaft Berlin, ist die Beteiligung von Schering für MorphoSys ein wichtiger Meilenstein. Denn nun könne die Biotech-Firma – der Unternehmensstrategie entsprechend - vom Technologie-Provider zum Produktanbieter aufsteigen.
Schering beteiligt sich mit zehn Prozent an MorphoSys. Die Beteiligung sei Teil eines strategischen Abkommens, zu dem auch eine umfangreiche Kooperation zur Entwicklung von Antikörper-Therapeutika und in-vivo Diagnostika gehöre, teilte MorphoSys mit. Das Aktienpaket hat einen Wert von rund 20 Millionen Euro. MorphoSys erhält außerdem Lizenzgebühren sowie Forschungsunterstützung während der dreijährigen Kooperation.
manager-magazin.de 2001