Möglicher Investoren-Kreis für CargoLifter wächst
Brand (vwd) - Der Kreis möglicher Investoren für die insolvente
CargoLifter AG, Berlin (derzeit Umzug nach Brand), wird größer. In den
vergangenen Wochen seien zu den potenziellen Partnern, mit denen das
Unternehmen schon seit längerer Zeit verhandele, weitere ernsthafte
Interessenten hinzugekommen, sagte CargoLifter-Sprecherin Silke Rösser am
Freitag.
Auch die für das Unternehmen auf einem Treuhandkonto Geld sammelnde
Aktionärs-Initiative "Zukunft in Brand" und die Wirtschaftsförderung
Dahme-Spreewald mbH, Wildau, die Teile des Cargolifter-Ingenieurteams zur
Bildung eines Kompetenzzentrums der Luft- und Raumfahrt übernehmen will,
sprachen zu vwd von zahlreichen neuen Interessenten für Cargolifter.
Indes erweist sich das vom CargoLifter-Management erwünschte Konzept
einer sogenannten eigenverwalteten Insolvenz offenbar als umsetzbar. Der
Vorstand und der eingesetzte Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning würden
bei Planungen und Gesprächen kooperieren, sagte die Sprecherin Rösser. Neben
der AG befindet sich derzeit auch die größte Tochter, in der das
Entwicklungsteam vereint ist, die CargoLifter Development GmbH, Brand, in
Insolvenz. Auch für weitere kleinere Tochter-Unternehmen des Konzerns könnte
nach Informationen von vwd eine Insolvenz kurz bevorstehen.
Inzwischen hat die Boeing Co, Chicago, ihre Untersuchungen über mögliche
Kooperationen mit CargoLifter beschleunigt, wie der Chef der Forschungs- und
Entwicklungsabteilung des Konzerns, George Muellner in Berlin bestätigte.
Auch CargoLifter-Sprecherin Rösser sprach von intensiven Kontakten. Die
beiden Unternehmen hatten Anfang Mai einen "Letter of Intend" über die
Prüfung möglicher Kooperationen unterzeichnet. Muellner kündigte eine
Entscheidung über eine Zusammenarbeit in den nächsten 30 bis 45 Tagen an.
Ende Juli muss eine Lösung für die von Zahlungsunfähigkeit betroffenen
Unternehmen gefunden sein. Ansonsten werde das Insolvenzverfahren eröffnet.
Bei den möglichen Kooperationen geht es nach Angaben von Muellner zum
einen um die Entwicklung eines Stratosphären-Luftschiffs zur Überwachung der
Außengrenzen der USA im Rahmen der sogenannten Homeland-Security. Ein
solcher Aerostat würde sich etwa zur Überwachung der Seeräume vor den
US-Küsten aus einer Höhe von 18.000 Metern wahrscheinlich besser eignen als
herkömmliche Flugzeuge. Wenn es hier zu einer Kooperation kommen könne, sei
die Gründung eines Joint Ventures möglich, so Muellner.
Desweiteren prüfe Boeing den Einsatz des von CargoLifter entwickelten
Transport-Ballons CL 75, um Baugruppen in der Flugzeugproduktion besser
zwischen den einzelnen Werken des Konzerns transportieren zu können. Möglich
sei hier auch der Einsatz eines kleineren Luftschiffs unterhalb des
Standarts des geplanten CL 160, für das es bei CargoLifter offenbar auch
Konzepte gibt. Komme es hier zu einer Kooperation sei Boeing Kunde bei
CargoLifter, so Muellner. Eine direkte Übernahme des Unternehmens oder
Teilen davon liege aber eher nicht im Fokus von Boeing.
+++Gerald Dietz
vwd/14.6.2002/§gd/sa
14.06.2002 - 15:52 Uhr
Brand (vwd) - Der Kreis möglicher Investoren für die insolvente
CargoLifter AG, Berlin (derzeit Umzug nach Brand), wird größer. In den
vergangenen Wochen seien zu den potenziellen Partnern, mit denen das
Unternehmen schon seit längerer Zeit verhandele, weitere ernsthafte
Interessenten hinzugekommen, sagte CargoLifter-Sprecherin Silke Rösser am
Freitag.
Auch die für das Unternehmen auf einem Treuhandkonto Geld sammelnde
Aktionärs-Initiative "Zukunft in Brand" und die Wirtschaftsförderung
Dahme-Spreewald mbH, Wildau, die Teile des Cargolifter-Ingenieurteams zur
Bildung eines Kompetenzzentrums der Luft- und Raumfahrt übernehmen will,
sprachen zu vwd von zahlreichen neuen Interessenten für Cargolifter.
Indes erweist sich das vom CargoLifter-Management erwünschte Konzept
einer sogenannten eigenverwalteten Insolvenz offenbar als umsetzbar. Der
Vorstand und der eingesetzte Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning würden
bei Planungen und Gesprächen kooperieren, sagte die Sprecherin Rösser. Neben
der AG befindet sich derzeit auch die größte Tochter, in der das
Entwicklungsteam vereint ist, die CargoLifter Development GmbH, Brand, in
Insolvenz. Auch für weitere kleinere Tochter-Unternehmen des Konzerns könnte
nach Informationen von vwd eine Insolvenz kurz bevorstehen.
Inzwischen hat die Boeing Co, Chicago, ihre Untersuchungen über mögliche
Kooperationen mit CargoLifter beschleunigt, wie der Chef der Forschungs- und
Entwicklungsabteilung des Konzerns, George Muellner in Berlin bestätigte.
Auch CargoLifter-Sprecherin Rösser sprach von intensiven Kontakten. Die
beiden Unternehmen hatten Anfang Mai einen "Letter of Intend" über die
Prüfung möglicher Kooperationen unterzeichnet. Muellner kündigte eine
Entscheidung über eine Zusammenarbeit in den nächsten 30 bis 45 Tagen an.
Ende Juli muss eine Lösung für die von Zahlungsunfähigkeit betroffenen
Unternehmen gefunden sein. Ansonsten werde das Insolvenzverfahren eröffnet.
Bei den möglichen Kooperationen geht es nach Angaben von Muellner zum
einen um die Entwicklung eines Stratosphären-Luftschiffs zur Überwachung der
Außengrenzen der USA im Rahmen der sogenannten Homeland-Security. Ein
solcher Aerostat würde sich etwa zur Überwachung der Seeräume vor den
US-Küsten aus einer Höhe von 18.000 Metern wahrscheinlich besser eignen als
herkömmliche Flugzeuge. Wenn es hier zu einer Kooperation kommen könne, sei
die Gründung eines Joint Ventures möglich, so Muellner.
Desweiteren prüfe Boeing den Einsatz des von CargoLifter entwickelten
Transport-Ballons CL 75, um Baugruppen in der Flugzeugproduktion besser
zwischen den einzelnen Werken des Konzerns transportieren zu können. Möglich
sei hier auch der Einsatz eines kleineren Luftschiffs unterhalb des
Standarts des geplanten CL 160, für das es bei CargoLifter offenbar auch
Konzepte gibt. Komme es hier zu einer Kooperation sei Boeing Kunde bei
CargoLifter, so Muellner. Eine direkte Übernahme des Unternehmens oder
Teilen davon liege aber eher nicht im Fokus von Boeing.
+++Gerald Dietz
vwd/14.6.2002/§gd/sa
14.06.2002 - 15:52 Uhr