France Telecom beendet Zusammenarbeit mit Mobilcom
Der Verwaltungsrat von France Telecom hat verschiedenen Medienberichten zufolge entschieden: Die Zusammenarbeit mit Mobilcom wird beendet. Auch Michel Bon werde seinen Hut nehmen.
Mobilcom steht vor dem Aus: Verschiedenen Medien- und Agenturberichten zufolge hat sich der France-Telecom-Verwaltungsrat am späten Donnerstagabend dazu entschieden, einen Schlussstrich unter die Kooperation mit Mobilcom zu ziehen. Das verlautete aus Gewerkschaftskreisen. Konzernchef Michel Bon werde seinen Rücktritt erklären, hieß es weiter.
Obwohl France Telecom die Ergebnisse der fast vierstündigen Sitzung erst am Freitagmorgen um 8.30 Uhr bekanntgeben will, steht ein Ende der Zusammenarbeit mit Mobilcom wohl fest. Mobilcom erhielte damit keine weiteren Zahlungen mehr aus Frankreich, die bisher den Fortgang der Geschäfte gesichert hatten. Über 5000 Arbeitsplätze stehen bei Mobilcom auf dem Spiel. Nachbörslich büßte der Akiten-Wert des Unternehmens erneut um die Hälfte ein.
Alain Baron, Gewerkschaftsvertreter im Verwaltungsrat von France Telecom, erklärte, alle Arbeitnehmervertreter hätten sich gegen eine Lösung ausgesprochen, die zu einem Konkurs von Mobilcom führen könne. «Leider war das nicht die Entscheidung der anderen Verwaltungsratsmitglieder, die vom französischen Staat ernannt worden sind», sagte Baron vor Journalisten.
«Insolvenz in wenigen Tagen»
Bereits im Vorfeld der Sitzung des Gremiums hatte Mobilcom-Chef Thorsten Grenz die Konsequenzen erklärt, sollte France Telecom sein Unternehmen fallen lassen. «Wenn France Télécom den Stab über Mobilcom bricht, ist es eine Frage von Tagen, bis wir insolvent sind.»
Doch für den Fall gab sich Grenz kämpferisch und kündigte Rechtsmittel an: «Es gibt dann einen jahrelangen Rechtsstreit». Möglicherweise werde Schadenersatz in Milliardenhöhe fällig.
Damit sind auch die Bemühungen der Bundesregierung gescheitert, sich für Mobilcom in Frankreich einzusetzen. Bereits seit Mittwoch hatte es Gespräche mit der Regierung in Paris gegeben. Der französische Staat ist Mehrheitsaktionär von France Telecom. Das mit 70 Milliarden Euro verschuldete Unternehmen wird am Freitag nach Einschätzung von Experten tiefrote Zahlen präsentieren.
Über die Lösung des Schuldenproblems, das ebenfalls auf der Agenda der Sitzung stand, ist nichts verlautbart worden. (nz)