Quelle iBusiness
Trotz einer Umsatzverdopplung im ersten Halbjahr schreibt die TV-Produktionsfirma MME weiterhin rote Zahlen. Dementsprechend soll im Personalbereich eingespart werden. Kurz nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen legten zwei Vorstandsmitglieder ihre Ämter nieder. Auf der Strecke bleibt auch das MME-Fun-Portal 'Eyedoo'.
Nach Bekanntgabe der schlechten Halbjahreszahlen hat Finanzvorstand Ingo Kiedaisch das Unternehmen verlassen. Warum Kiedaisch seinen Stuhl räumte, wollte Me, Myself & Eye Entertainment am Montag nicht kommentieren. Auch Jörg A. Hoppe legte seinen Vorstandsposten nieder, um nach Agenturberichten mit einer eigenen Firma für MME exklusiv TV-Sendungen zu entwickeln und zu vertreiben.
Während der Umsatz auf 22,6 Millionen Euro stieg nach 11,45 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wuchs der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 3,3 Millionen Euro an. Dies teilte die Me, Myself & Eye Entertainment AG am Samstag mit.
Aufwendungen für Reality-Formate wie etwa 'Girlscamp' und Verluste im Online-Sektor belasteten das Ergebnis. Für das Gesamtjahr rechnet MME nicht mit einer deutlichen Verbesserung. Für die Online-Verluste macht der TV-Produzent die bundesweite Onlinewerbe-Flaute verantwortlich. Sämtliche Investitionen für das MME-Webportal EYEDOO würden bis auf weiteres gestoppt. Mehr als 30 Mitarbeiter werden entlassen. Die Verwaltungskosten sollen reduziert, der Einkauf zentralisiert und beim Personal rund eine halbe Million Euro eingespart werden.
Zudem sollen alle unrentablen Aktivitäten, zu denen auch Music Division gehört, eingestellt werden. Bedingt durch die gedämpften Erwartungen an die zweite Jahreshälfte senkte das Hamburger Medienhaus seine Umsatzerwartungen für das Geschäftsjahr 2001 auf rund 36 Millionen Euro.
Für die kommenden sechs Monate erwartet MME erste positive Ergebnisse aus einem Joint Venture mit der BBC. Ziel des gemeinsamen Unternehmens sei es, sowohl die Vermarktung des erfolgreichen RTL-Formats 'Top of the Pops' voranzutreiben und neue quotenträchtige Konzepte aus Großbritannien auf deutschen Bildschirmen zu etablieren.