mm: Brüten fürs Big Business

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mm: Brüten fürs Big Business

 
30.01.02 14:25
In Inkubatoren sollen Start-ups schnell und solide wachsen. Doch der Markt der kommerziellen Helfer steckt in der Krise. Konventionelle Konzepte verschwinden, neue Modelle entstehen. manager magazin bietet Orientierungshilfe.


Im Lexikon ist die Sache völlig klar. Ein Inkubator ist eine klimatisierte Kammer zur Behandlung und Pflege unreifer Frühgeborener, erläutert der Brockhaus.

So einfach ist das bei den Ökonomen natürlich nicht.

Sie verwenden den Begriff Inkubator für unterschiedlichste Formen der Förderung von jungen Unternehmen. Zum gängigen Modell gehört ein Bürogebäude mit ein paar Gründerteams und einem Betreiber, der sein Managementwissen und seine Kontakte zur Verfügung stellt. Das alles gibt es fast umsonst, denn bezahlt wird meist nicht bar, sondern mit Anteilen am Unternehmen.

So weit die Theorie.

Mit dem Niedergang der New Economy verändert sich nun auch der Markt der kommerziellen Start-up-Förderung. Vielen Brutstätten dieser Art wird der Strom abgedreht. Gleich- zeitig tauchen zahlreiche neue Modelle auf, die sich Accelerator, Seed Capitalist oder Venture Catalyst nennen.

Alle Konzepte verfolgen die gleiche Grundidee - sie wollen die Voraussetzungen schaffen, um eine Geschäftsidee zu einem gesunden Unternehmen heranreifen zu lassen. Die Art der Unterstützung und der Preis, den Start-ups für die Hilfe zahlen müssen, weichen aber erheblich voneinander ab.

Gründern fällt es immer schwerer, sich in der unübersichtlichen Vielfalt der Starthelfer zu orientieren. Gleichwohl lohnt sich die Mühe, sorgfältig nach einem passenden Partner zu suchen, denn nach wie vor können Inkubatoren den Aufbau eines Unternehmens erleichtern und beschleunigen.

manager magazin hat die wichtigsten deutschen Betreiber analysiert und gibt Orientierungshilfe.

Was leisten Inkubatoren?

Seriöse Betreiber helfen bei der strategischen Ausrichtung der Firma, sie geben praktische Hilfen beim Aufbau wichtiger Abteilungen wie Marketing und Controlling, und sie vermitteln Kontakte zu Geschäftspartnern und Kapitalgebern. Schließlich stellen viele Betreiber Büroräume bereit.

Die Inkubatoren reduzieren den Aufwand der Gründer. Nach den Erfahrungen von Gary Rieschel, dem Chef des US-Incubators Softbank Venture Capital, beanspruchen organisatorische und administrative Tätigkeiten in der Startphase satte 40 Prozent des Zeitaufwands.

Netzwerke nutzen

Jörg Hollmann (29), einer von vier Initiatoren der Internet-Firma Professionpark, erzählt ganz begeistert von den Vorteilen, die er im Frankfurter Venture Lab genießt. Die Betreiberin des Inkubators, die Wagniskapitalfirma IVC, hat ein dichtes Netz geknüpft, das alle Gründer nutzen können.

Zu den Partnern von IVC gehört zum Beispiel die Beratungsfirma Cap Gemini Ernst & Young. Sie wickelt die Lohnbuchhaltung von Professionpark ab, zu unschlagbar guten Preisen, wie Hollmann versichert.

René Flor (33), Mitgründer von Yopass, einem weiteren Start-up im Venture Lab, preist den PR-Effekt, den der Einzug in den Inkubator brachte. Dank der Unterstützung von Venture Lab ist Yopass schon mal im Fernsehen gewesen. "Wir sind jetzt kein No-Name mehr", sagt Flor.

Für die grundlegenden Startvoraussetzungen wie Büroräume, Miete und Strom haben die Gründer von Yopass und Professionpark keine einzige Mark bezahlt. Sie mussten allerdings rund 5 Prozent ihres Unternehmens an IVC abtreten.

Quelle: manager-magazin.de / Claus G. Schmalholz

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