Mit der Luftfahrt geht es wieder aufwärts

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9745400lopi:

Mit der Luftfahrt geht es wieder aufwärts

 
09.01.02 20:53
Mit der Luftfahrt geht es wieder aufwärts  

Durch das Ende der Terrorkrise verkauft Boeing deutlich mehr Flugzeuge und der Lufthansa-Kurs steigt wieder






Frankfurt - Die von den New Yorker Terroranschlägen ausgelöste Krise der Luftfahrtindustrie ist möglicherweise schneller vorüber als erwartet. Von den Airlines und Flugzeugbauern kommen seit dem Jahreswechsel deutlich positivere Signale. Selbst die Aktienkurse von amerikanischen Fluggesellschaften ziehen inzwischen stark an.

Die jüngste Positivmeldung kam vom größten Flugzeugbauer der Welt: Boeing teilte am Mittwoch in Chicago mit, dass allein im Dezember 41 Bestellungen eingingen. Geordert wurden nahezu alle Typen, vom Jumbo-Jet Boeing 747, über die 777 bis zur 757. Damit steigt die Zahl der verkauften Boeing-Flugzeuge im Gesamtjahr 2001 auf 335. Der fürs Flugzeuggeschäft zuständige Boeing-Chef Alan Mulally zeigte sich zu Beginn des neuen Geschäftsjahres zuversichtlich: Die Produktionskapazitäten für 2002 seien zu 99 Prozent ausgelastet, die für 2003 bereits zu 70 Prozent. Weltweit seien über 3000 Passagierjets bereits zwischen 20 und 30 Jahren alt und müssten bald ersetzt werden.

Das macht auch Airbus zuversichtlich: "Wir haben ohnehin nie an eine langfristige Krise geglaubt", sagte Konzernsprecher Tore Prang in Toulouse auf Nachfrage der WELT. Bis November 2001 seien bei Airbus Bestellungen über 352 Maschinen zum Listenpreis von insgesamt 40,4 Mrd. Dollar eingegangen. Im Dezember legte die Lufthansa nochmal nach, indem sie 15 Maschinen des geplanten Super-Airbus A 380 zum Listenpreis von rund 250 Mio. Dollar bestellte. "Wir haben jetzt ein Auftragspolster von insgesamt 1600 Maschinen und damit für vier bis fünf Jahre Arbeit", sagte Prang.

Auch bei den Fluggesellschaften geht es wieder aufwärts. Selbst einige der besonders stark betroffenen US-Airlines haben wieder Auftrieb: Goldman Sachs stufte die United Airlines-Aktie am Dienstag auf "outperform" hoch: Die Passagierzahlen entwickelten sich besser als gedacht, zudem profitierten die Airlines von günstigen Treibstoffpreisen. Auch die Nummern Drei und Vier auf dem US-Markt: Delta Air und Northwest-Airlines verzeichneten im Dezember eine bessere Auslastung ihrer Flugzeuge als im Vorjahreszeitraum. Der sogenannte Ladefaktor stieg bei Northwest um 0,4 Prozentpunkte auf 72,2 Prozent.

Auch in Europa ist die Besserung spürbar: KLM, British Airways und Air France meldeten, das Schlimmste sei vorüber. Air- France-Vorstandsmitglied Pierre-Henri Gourgeon sagte, die Zahl der Fluggäste steige allmählich wieder an. Insgesamt sei Air France in der Krise "noch relativ gut weggekommen."

Lufthansa will ihre Verkehrszahlen für Dezember erst am 17. Januar veröffentlichen. Doch Analysten erwarten auch für den deutschen Marktführer nichts schlechtes: Der Kurs der Lufthansa- Aktie zog seit Jahresbeginn um über 15 Prozent an.
Happy End:

kostolmoney, hast Du´s gelesen:

 
09.01.02 20:56
9745400lopi:

Zu schwarz gesehen

 
09.01.02 20:58
Zu schwarz gesehen

Kommentar zur Luftfahrtindustrie


Das kollektive Gedächtnis muss ein Kurzzeitgedächtnis sein. Pessimisten sahen die Luftfahrt-Industrie über Jahre hinaus am Boden, nachdem bei den Terroranschlägen vom 11. September entführte Passagierjets als Bomben missbraucht wurden. Aktienkurse von Flugzeugbauern und Airlines stürzten ab, der Ruf nach Subventionen wurde laut. Jetzt zeigt sich: Das war voreilig. Die Menschen reisen wieder. Flugzeugbauer melden hohe Auftragseingänge, die Aktienkurse der Airlines sind im Steigflug.

Beim weltgrößte Flugzeugbauer Boeing werden drei Monate nach den Anschlägen bereits wieder Passagiermaschinen in großer Zahl geordert. Der europäische Konkurrent Airbus erreichte am Ende des vergangenen Jahres trotz der Anschläge seine Verkaufsziele. Auch die Aktien von amerikanischen Fluggesellschaften erholen sich wieder. Analysten sprechen Kaufempfehlungen aus. Das gilt auch für die Lufthansa, deren Wertpapiere allein seit Jahresbeginn 2002 zweistellig zulegen konnten.

Niemand konnte den raschen Erfolg der Anti-Terrorkoalition in Afghanistan voraussehen. Dennoch tat die Bundesregierung gut daran, dem reflexartig aufkommenden Ruf nach staatlichen Hilfen für die Branche nicht sofort Folge zu leisten.
Happy End:

Hallo?

 
09.01.02 21:01
9745400lopi:

Aufträge der Billig-Fluglinien

 
09.01.02 21:01
   

Easy-Jet will 75 Flugzeuge bestellen



Berlin - Der Startschuss für das erste Duell zwischen Airbus und Boeing in diesem Jahr ist gefallen. Beide Flugzeugbauer verhandeln mit der britischen Billigfluglinie Easy-Jet über einen Auftrag von 75 Maschinen. "Wir führen intensive Gespräche", sagt Tore Prang, Sprecher von Airbus in Toulouse. US-Konkurrent Boeing sitzt ebenfalls mit Easy-Jet an einem Tisch und rasselt kräftig mit den Säbeln. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir den Auftrag bekommen", sagt Heinrich Grossbongart, Sprecher von Boeing in Deutschland. EasyJet hatte am Montag verkündet, seine Flotte bis zum Jahr 2007 von 18 auf 93 Maschinen aufzustocken.

Das Gerangel um Easy-Jet zeigt: Für die Flugzeughersteller werden die Billigfluglinien immer interessanter. Erst vor wenigen Monaten erhielt Airbus einen Auftrag von Jet Blue. Der amerikanische Günstigflieger hatte bei den Europäern nochmals 30 Maschinen vom Typ A320 geordert. Insgesamt hat Jet Blue damit 64 Flugzeuge bei Airbus bestellt.

Auch Boeing nimmt die Billigfluglinien ins Visier. Die Amerikaner buhlen derzeit neben Easy-Jet um eine Bestellung von Ryanair. Die günstige Fluglinie aus Irland hatte im Sommer angekündigt, ihre Flotte um 40 Maschinen aufzustocken. "Diese Gesellschaften werden für unser Geschäft bedeutender", sagt Grossbongardt.

Daran ist vor allem die schwache Weltkonjunktur schuld. Viele etablierte Fluglinien mussten herbe Verluste einstecken und haben ihre Kapazitäten zum Teil deutlich reduziert. Als Folge sank 2001 auch die Zahl der Bestellungen bei Airbus und Boeing um 200 auf rund 600 Maschinen.

In diesem Jahr erwartet Airbus-Chef Noel Forgeard mit 300 Bestellungen für die beiden großen Hersteller ein noch schlechteres Ergebnis. Jetzt hoffen die Flugzeugbauer auf neue Kunden. "Selbst in normalen Jahren ist ein Auftrag wie der von Easy-Jet ein dicker Brocken", sagt Boeing-Sprecher Grossbongardt.

Denn Easy-Jet & Co agieren im Gegensatz zu den großen Fluglinien auch in der Krise profitabel und erzielen Umsatzrenditen zwischen 20 und 30 Prozent. Etablierte Konkurrenten wie Lufthansa oder Air France liegen dagegen im einstelligen Bereich. Anders als in den Gründungsjahren müssen sich die Günstig-Linien daher nicht mehr auf dem Gebrauchtwaren-Markt umsehen. "Mit wachsender Ertragskraft können sich diese Gesellschaften immer öfter Neu-Modelle direkt vom Hersteller leisten", erklärt Prang.

Daran dürfte sich auch in den nächsten Jahren nicht viel ändern, denn ein Ende des Billig-Booms ist nicht in Sicht. Verfügten die Günstig-Gesellschaften Ende der 90er-Jahre über weniger als ein Prozent Marktanteil in Europa, sind es heute zehn Prozent. Nach Experten-Angaben sollen es in fünf Jahren sogar 20 Prozent sein. "Doch diese Expansion ist nur mit erheblichem Ausbau der eigenen Flotten zu realisieren", sagt Jürgen Pieper, Analyst beim Bankhaus Metzler.

Bisher sehen Experten den Hersteller Boeing leicht im Vorteil, denn fast alle Günstig-Airlines - auch Easy-Jet - fliegen den Boeing-Typ 737. Doch mit hohen Rabatten und Sonderleistungen versucht Airbus mit seinem A320 in diese Phalanx einzubrechen. Das erste Duell zwischen Boeing und Airbus 2002 ist daher mehr als nur ein Kampf um 75 Flugzeuge.
Happy End:

Houston, wir haben ein Problem!

 
09.01.02 21:02
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