Computerspiele - wie werden die gemacht?
Mal in die Rolle eines anderen schlüpfen, das kann lustig sein - Computerspiele machen es möglich. Besonders bei Jugendlichen kommen sie gut an - und die Computerspiel-Entwickler machen gute Geschäfte. Doch wie machen die das eigentlich?
Es dauert eine ganze Weile, bis aus der Idee für ein Computerspiel die CD- oder DVD-Rom entsteht, die dann im Laden verkauft wird. »Das kann schon mal zwei Jahre dauern und mehrere Millionen Euro kosten«, sagt Marcel Jung von dem Computerspiel-Entwickler 10tacle (gesprochen: Tentakel) in Darmstadt.
Am Anfang steht immer die Idee, die ein Mitarbeiter in einem der Entwicklungsstudios hat. Der Fantasie können Abenteurer entspringen, oder auch etwas ganz anderes. »Bei uns sind Rennspiele der Renner«, sagt 10tacle-Mitarbeiter Nick Porsche. Auch die erste Veröffentlichung der Firma vor vier Jahren war ein Rennspiel. Inzwischen sollen die Rennspiele so gut sein, dass der Spieler als Fahrer merkt, wenn die Reifen abgefahren sind oder der Tank sich allmählich leert.
Die Leute mit den Ideen sind zwar wichtig, können ein Computerspiel aber nicht allein entwickeln. Dafür sind auch Programmierer oder Grafiker nötig. In Porsches Büro sitzen zudem junge Leute, die sich ihr Geld mit spielen verdienen. Sie testen zum Beispiel, ob das Spiel gut funktioniert und sich problemlos spielen lässt und ob die Grafik hübsch und der Sound klar ist.
Und wie wird man Spieleentwickler? Viele kämen durch Zufall dazu, erklärt Porsche. »Wichtig ist aber, dass man selbst langjähriger Spieler ist. Die meisten beginnen schon früh, privat Spiele zu entwickeln.«
Die Spiele müssen nicht nur auf allen möglichen Plattformen wie Xbox, Playstation, Nintendo DS oder PC funktionieren. Immer wichtiger wird auch die sogenannte »Multiplayer-Komponente«. Denn die Spieler wollen nicht nur für sich allein Rennen fahren, sondern im Internet gegen Mitspieler irgendwo auf der Welt Gas geben.
Übrigens: In anderen Teilen der Welt wird anders gespielt als bei uns. Während die Europäer komplizierte Strategiespiele mögen, zählt in den USA mehr das Aussehen, sagt Porsche: »Dort sind schön inszenierte Spiele beliebt, selbst wenn sie einfach und schnell durchgespielt sind.« In Asien hingegen wollen die Menschen über Internet oder LAN gegen andere antreten: »Kaum jemand spielt offline für sich zu Hause. Korea ist übrigens das einzige Land, in denen Profispieler auf diese Art richtig viel Geld verdienen.« Und natürlich sehen die Figuren in Spielen für Asien auch anders aus: »Im Manga-Stil mit großen Augen.«
09.05.2008 dpa