Mirant will Bewag-Anteile der HEW kaufen

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Hartkore_Diab.:

Mirant will Bewag-Anteile der HEW kaufen

 
28.09.01 14:54
ftd.de, Fr, 28.9.2001, 14:28  
Mirant will Bewag-Anteile der HEW kaufen
Von Olaf Preuß, Hamburg

Der US-Konzern Mirant will die Anteile der Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) am Berliner Versorger Bewag kaufen.


HEW hält 45 Prozent der Bewag, ebenso wie Mirant. "Wir sind interessiert, das zu tun und wären finanziell dazu sofort in der Lage", sagte Mirant-Sprecher Markus Baluska am Freitag der Financial Times Deutschland. Ähnlich hatte sich am Donnerstag bereits Mirant-Europavorstand Jason Harlan geäußert. Das 45-Prozent-Paket würde nach Schätzungen aus Branchenkreisen rund 2,5 Mrd. DM kosten.

Umgekehrt schloss Baluska einen Verkauf der Mirant-Anteile an der Bewag aus: "Wir werden in jedem Fall an der Bewag festhalten."


Nach monatelangen Verhandlungen war am Mittwoch der Aufbau des drittgrößten deutschen Stromkonzerns gescheitert. In das Unternehmen wollte der schwedische Staatskonzern Vattenfall seine Mehrheit bei den HEW sowie die HEW-Beteiligungen an der Bewag, der ostdeutschen Veag und dem Braunkohleförderer Laubag einbringen. Mirant wäre über seine Bewag-Beteiligung an dem Konzern beteiligt gewesen. Die Verhandlungen scheiterten vor allem an der unterschiedlichen Bewertung der Teilunternehmen und damit letztlich an der Frage, wieviel Einfluss Vattenfall und Mirant in der Holding des neuen Konzerns bekommen hätten.



Aufbau ohne Bewag


Vattenfall will nach Aussage seines Vorstandsvorsitzenden Lars Göran Josefsson den neuen Nordost-Versorger nun ohne die Bewag aufbauen. Das Unternehmen soll bereits im kommenden Jahr an den Markt gehen und nicht, wie in der bisherigen Planung mit der Bewag vorgesehen, im Jahr 2003.


Mirant und HEW hatten im Frühjahr nach einem monatelangen Rechtstreit vereinbart, die unternehmerische Führung bei der Bewag gemeinsam auszuüben. Diese Verabredung würde nach dem Aufbau eines neuen Nordost-Versorgers ohne die Bewag keinen Sinn mehr machen, da die Bewag und das neue Unternehmen dann Konkurrenten am hart umkämpften deutschen Strommarkt wären.


Bewag-Chef Dietmar Winje hatte bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am Donnerstag bereits klargemacht, dass die Bewag nun vor allem durch Beteiligungen und Kooperationen mit deutschen Stadtwerken wachsen wolle.


Vattenfall-Chef Josefsson will Mirant und der Bewag weiter die Option offenlassen, dem geplanten Nordost-Versorger beizutreten. Mirant-Manager schlossen das indes aus.

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