Bargteheide (vwd) - Die Gläubigerversammlung der Micrologica AG Bargteheide, entscheidet an diesem Montag über die Zukunft des Unternehmens. Zur Abstimmung steht der Insolvenzplan, der die Teilbefriedigung der Gläubiger und damit die Entschuldung der Gesellschaft vorsieht. Befürwortet die Versammlung den Plan, rechnet Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann mit einer raschen Beendigung der Insolvenz und der Fortsetzung der AG.
Die Weiterführung der Gesellschaft ist seinen Angaben zufolge vorteilhafter als eine Regelabwicklung nach Zerschlagung mit der üblichen mehrjährigen Laufzeit. Brinkmann stellt den Gläubigern eine erhebliche Quote in Aussicht. Außerdem erhält er zusätzlich treuhänderisch weitere Aktien von Altaktionären zur Nachverteilung an die Gläubiger. Das Amtsgericht Reinbek hatte den Insolvenzplan zugelassen.
Nachdem Micrologica am 5. März vergangenen Jahres einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren gestellt hatte, eröffnete das Gericht am 30. April 2001 das Verfahren über das Vermögen des Unternehmens. Das Kerngeschäft war zum 1. Mai an die Tenovis GmbH & Co KG veräußert worden.
Die Aktien des Unternehmens werden wahrscheinlich vom 19. März an im Geregelten Markt gelistet. Die Deutsche Börse AG entzieht den Aktien die Zulassung zum Neuen Markt mit Ablauf des 18. März. Zuvor hatte ein Schiedsgericht entschieden, den Antrag des Insolvenzverwalters auf Aussetzung der Delisting-Regeln zurückzuweisen. Ob das Unternehmen dagegen Rechtsmittel einlegt, ist noch nicht entschieden. +++ Kirsten Bienk
vwd/25.2.2002/kib/rio
25. Februar 2002, 06:45