Merck will Schering schlucken

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tom68:

Merck will Schering schlucken

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12.03.06 14:40
ÜBERNAHME

Merck will Schering schlucken

Von Thomas Werres

Fusionsfieber in der Pharma-Branche: Der Darmstädter Pharmakonzern Merck will den Konkurrenten Schering übernehmen. Nach Informationen von manager-magazin.de legt Merck den Schering-Aktionären in den kommenden Tagen ein Barangebot vor - das Ergebnis könnte ein neuer deutscher Pharma-Gigant sein.

Hamburg - Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA Chart zeigen greift nach seinem Konkurrenten Schering Chart zeigen. Wie manager-magazin.de erfuhr, will Merck den Berliner Konzern vollständig übernehmen und den Schering-Aktionären in den nächsten Tagen ein Cash-Angebot machen.

Neuer deutscher Pharmariese: Merck will den Berliner Konkurrenten Schering übernehmen
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Neuer deutscher Pharmariese: Merck will den Berliner Konkurrenten Schering übernehmen
Um die Übernahme zu stemmen, wollen die rund 130 Familiengesellschafter des Merck-Konzerns, die bislang 73 Prozent der Anteile halten, ein Paket von gut 20 Prozent über die Börse verkaufen. Die Erlöse daraus plus Barmittel in Höhe von rund zwei Milliarden Euro sollen für die Akquisition mit eingesetzt werden. Schering ist an der Börse derzeit gut 12 Milliarden Euro wert.

Bei der Transaktion wird Merck von Goldman Sachs Chart zeigen und der Deutschen Bank Chart zeigen beraten; Advisor für Schering ist die Investmentbank Morgan Stanley Chart zeigen. Die Führungsspitze von Schering, einschließlich des ehemaligen Vorstandschefs und heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Giuseppe Vita, und Merck sind miteinander im Gespräch.

Gelingt die Übernahme, entstünde damit ein neuer deutscher Pharma-Champion mit einem Börsenwert von insgesamt rund 16 Milliarden Euro. In seiner jüngsten Ausgabe hatte das manager magazin Schering bereits als Übernahmekandidaten für Merck genannt.

Vor dem Hintergrund dieser geplanten Transaktion ist auch der Führungswechsel bei Merck zu sehen. Karl-Ludwig Kley, derzeit noch Vorstandsmitglied bei der Lufthansa und dort für den Bereich Finanzen zuständig, soll den amtierenden Merck-Chef Michael Römer ablösen. Römer hatte erst im vergangenen November den Vorsitz der Geschäftsleitung von seinem geschassten Vorgänger Bernhard Scheuble übernommen.

Finanzfachmann Kley gehört schon länger dem Aufsichtsrat der Merck KGaA und dem Gesellschafterrat der E. Merck OHG an, der die Interessen der Familiengesellschafter vertritt. Der Gesellschafterrat wird vom Familienrat gewählt, er entspricht in etwa dem Aufsichtsrat einer AG. Merck operiert wie der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Der Gesellschafterrat entscheidet über die Bestellung und Abberufung der Mitglieder der Geschäftsleitung.

www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,405581,00.html


dreamer:

77 Euro je Aktie

 
12.03.06 17:22
Schering: Merck KGaA will für 77 Euro je Aktie übernehmen

BERLIN (dpa-AFX) - Der Chemie- und Pharmakonzern Merck KGaA  will den Konkurrenten Schering  für 77 Euro je Aktie übernehmen. Merck-Vertreter hätten das Berliner Unternehmen am Wochenende von diesen Absichten unterrichtet, teilte Schering am Sonntag mit. Zuvor hatte das "manager magazin" über ein bevorstehendes Übernahmeangabot berichtet.(...)/he

Quelle: dpa-AFX

tom68:

Börse spielt feindliche Schering-Übernahme

 
13.03.06 17:41
Pharmabranche

Börse spielt feindliche Schering-Übernahme

Für Experten ist das Übernahmeangebot des Pharmakonzerns Merck für den Konkurrenten Schering erst der Beginn einer vermutlich langwierigen Schlacht. Doch nicht nur die großen Anbieter treiben die Konsolidierung in der Arznei-Industrie voran: Auch im Mittelfeld der Branche positionieren sich die Anbieter neu.

HB FRANKFURT. Das Angebot ist am Montag an der Börse mit einem Kursaufschlag bis zu 28 Prozent honoriert worden. Der Kurs der Schering-Aktien war mit 85,55 Euro so hoch wie nie zuvor.

„Die Börse spielt die feindliche Übernahme. Entweder legt Merck noch drauf, oder ein weiterer Interessent meldet sich“, sagte ein Händler. Der Umsatz erreichte bis zwei Stunden vor Handelsschluss mit rund 16 Millionen Aktien ein Rekordniveau. Der Kurs der Merck-Aktien gab im Nebenwerteindex MDax bis rund drei Prozent auf 81 Euro nach. Händler machten dafür den aus Merck-Sicht relativ hohen Preis verantwortlich.

„Das ist nur der Anfang einer vermutlich langwierigen Übernahmeschlacht, denn Schering wird sich sicher wehren“, sagte eine Analystin voraus und erinnerte an das zunächst feindliche Übernahmeangebot der französischen Sanofi für den deutsch-französischen Aventis-Konzern. 2004 hatten sich die zwei Konzerne eine viermonatige Übernahmeschlacht geliefert, die mit einem höheren Angebot für Aventis endete, in der in den späten 1990er Jahren die deutsche Hoechst AG aufgegangen war.

Viele Experten zweifeln an starken Synergieeffekten zwischen Merck und Schering. Beide hätten keine viel versprechenden Produkt-Pipelines. „Das Pharmageschäft von Merck mit Margen unter zehn Prozent und einer fast leeren Pipeline würde absolut gar nichts zum Schering-Geschäft beitragen“, stellt die US-Investmentbank Merrill Lynch fest. Zudem arbeite Schering in anderen Nischen als Merck. Merck bezifferte die Synergieeffekte ab 2009 auf 500 Millionen Euro.

Mit der Übernahme könnten die Chancen für Merck steigen, in den Dax aufgenommen zu werden. Das hängt nach Angaben von HVB- Analyst Christian Stocker vor allem davon ab, wie viele Anteile Merck schließlich an Schering halten wird. „Theoretisch ist das aber erst im Herbst denkbar“, sagte Stocker. Im MDax gehören Merck mit einer Gewichtung von rund fünf Prozent zu den Schwergewichten. Dagegen ist Schering mit 2,3 Prozent im Dax ein Leichtgewicht.

Börsianer gehen davon aus, dass die Übernahme der Auftakt für eine größere Konsolidierung der Pharmabranche sein wird. Davon profitierten auch die Aktien von Schwarz Pharma, die im MDax bis zu fünf Prozent zulegten. Altana, deren Aktien im Dax notiert sind, stiegen um 3,5 Prozent.

Die Pharmaindustrie hat sich wie kaum eine andere Branche weltweit in den vergangenen Jahren durch Fusionen und Übernahmen verändert. In den USA verleibte sich Pfizer die Wettbewerber Warner-Lambert und Pharmacia ein, in der Schweiz entstand aus Ciba und Sandoz der neue Anbieter Novartis. Zuletzt fusionierte der französische Sanofi-Konzern mit dem Konkurrenten Aventis.

Doch nicht nur die großen Anbieter treiben die Konsolidierung in der Arznei-Industrie voran: Auch im Mittelfeld der Branche positionieren sich die Anbieter neu – die Offerte der Merck KGaA für die Schering AG ist nur das jüngste Beispiel. So schließt etwa der Schweizer Biotechkonzern Serono einen Verkauf nicht aus, auch der deutsche Arzneihersteller Altana prüft alle Optionen für seine Zukunft.

Denn die mittelgroßen Anbieter kämpfen mit denselben Problemen wie die großen Anbieter. Zum einen laufen immer mehr Patente für umsatzstarke Medikamente aus – mit der Folge, dass die Hersteller Marktanteile an die Anbieter von Nachahmermitteln verlieren. Dies trifft viele Pharmakonzerne deswegen so hart, weil ihnen ausreichend Nachschub aus der eigenen Forschung fehlt.

Sie suchen deswegen nach externer Verstärkung, etwa durch Lizenzenvereinbarungen mit kleinen Biotechunternehmen. Doch der Wachstumsdruck ist so hoch, dass sich viele Anbieter doch für Zukäufe entscheiden, beobachtet die Unternehmensberatung A.T. Kearney.

Viele Analysten gehen davon aus, dass der Konsolidierungsdruck anhält und weitere Hersteller ihre Strategien überprüfen. Kleine und mittelgroße Pharmahersteller haben zwar den Vorteil, dass ihnen schon einzelne erfolgreiche Produkte zu einem starken Aufschwung verhelfen können. Auf lange Sicht gelingt es indessen nur relativ wenigen Firmen, immer wieder genügend innovative Produkte hervorzubringen und das Wachstum aufrecht zu erhalten.

Sowohl Serono als auch Altana zum Beispiel, verbuchten in den vergangenen Jahren einerseits kräftige Umsatzsteigerungen, andererseits aber auch eine ganze Serie von Ausfällen und Verzögerungen in der Forschung. „Es gibt letztlich große und kleine erfolgreiche und erfolglose Firmen“, beschreibt Pharmaexperte Christian Wenk von der Ratingagentur Standard & Poor's die Situation. „Allerdings besteht ein Zusammenhang zwischen Erfolg und der Größe in einem Therapiegebiet.“

Ein weiteres Problem für mittelgroße Firmen resultiert daraus, dass die einst komfortablen Nischen zusehends enger werden. Denn auch Großkonzerne wie Pfizer dringen inzwischen in Spezialbereiche vor, die sie vor wenigen Jahren noch vernachlässigt hatten. „Der Wettbewerb um interessante Produkte und Lizenzen“, kommentieren die Experten von Morgan Stanley, „hat sich damit drastisch verschärft.“

HANDELSBLATT, Montag, 13. März 2006, 16:30 Uhr

 www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/...,1048481/index.html
tom68:

Verhandlungen mit Merck KgaA haben derzeit keinen

 
14.03.06 16:56
14.03.2006 - 16:14 Uhr
Schering: Verhandlungen mit Merck KgaA haben derzeit keinen Sinn

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Schering AG, Berlin, will nicht mit der Merck KGaA über das Übernahmeangebot des Konkurrenten aus Darmstadt verhandeln. Ein Sprecher sagte am Dienstag im Gespräch mit Dow Jones Newswires, solange keine neuen Fakten auf dem Tisch lägen, ergebe dies keinen Sinn. Auch in der Vergangenheit habe es keine Verhandlungen mit Merck gegeben.

Das Schering-Management habe erst am Freitag erfahren, dass am Wochenende bei einem Treffen der Merck-Familie über eine Übernahme beraten werden solle. Am Samstag sei man dann von dem bevorstehenden Angebot unterrichtet worden und habe am Sonntag eine Ad-hoc-Mitteilung für Montag vorbereitet. Dann seien aber Details des geplanten Angebots bereits am Sonntag aus den Medien bekannt geworden.

Schering habe eine eigene Strategie. Dass diese erfolgreich sei, habe das Geschäftsjahr 2005 gezeigt. Das Unternehmen sei zuversichtlich, auch nach den ersten drei Monaten des Jahres 2006 wieder über ein erfolgreiches Quartal berichten zu können. Der Umsatz wachse stärker als der Markt; das Geschäft bedürfe keiner Anlehnung, sagte der Sprecher weiter.

Zu den von der Merck KGaA angestrebten Synergieeffekten sagte der Sprecher, das Geschäft von Schering sei extrem spezialisiert. Es gebe kaum Überschneidungen mit Merck. Die Mitarbeiter von Schering seien deshalb um ihre Arbeitsplätze besorgt. Wenn man die Faustregel anwende, dass Einsparungen von jährlich einer Mio EUR rund 15 Stellen entsprächen, seien bei den von Merck angestrebten Synergien von 500 Mio EUR tausende von Arbeitsplätzen bedroht.

Am Nachmittag werde der Aufsichtsrat von Schering über den Übernahmeversuch beraten, anschließend werde Vorstandsvorsitzender Hubertus Erlen eine Erklärung abgeben. Zu den Gerüchten über einen möglichen "Weißen Ritter", also einen dritten Bieter, wollte sich der Sprecher nicht äußern. Das bei der Jahrespressekonferenz am 20. Februar angekündigte Aktienrückkaufprogramm sei am Freitag bis auf Weiteres ausgesetzt worden.

- Von Richard Breum, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 - 13872 15,
duesseldorf.de@dowjones.com
DJG/rib/nas
 
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