HINTERGRUND: Merck als Favorit für Schering im DAX; Entscheidung nächste Woche 04.07.2006 13:35 Headlines
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Pharma-Aktie Merck hat sich zum
heißesten Nachfolger im DAX für das Papier des Branchenkollegen
Schering gemausert. Nach der aktuellen Index-Rangliste der Deutschen
Börse für den Monat Juni dürfte sie den Platz des Berliner Pharmaunternehmens
einnehmen, falls es Bayer bis Donnerstagnacht gelungen sein sollte,
mehr als 95 Prozent an Schering zu übernehmen. Der Chemie- und Pharmakonzern
will darüber Mitte nächster Woche informieren. Bei einem positiven Ergebnis
dürfte die Schering-Aktie innerhalb von zwei Handelstagen nach Bekanntgabe aus
dem Deutschen Leitindex fallen.
"Es ist extrem schwer zu beurteilen, ob Bayer die Hürde knackt", sagte
Analyst Ulrich Huwald von M.M. Warburg und rechnet mit einem sehr knappen
Ergebnis. "Bislang war ich zuversichtlich, auch wegen der erfolgten
Fristverlängerung", sagte er. Zwar dürfte es einige Investoren geben, die im
Falle eines Squeeze Outs auf einen höheren Preis für ihre Schering-Aktien
hofften, doch an eine "signifikanten Erhöhung" glaubt Huwald nicht.
'MERCK HAT DIE NASE LEICHT VORN'
"Es würde mich nicht überraschen, wenn es für Bayer nicht ganz reicht",
sagte ein weiterer Index-Stratege und verwies auf frühere Übernahmeangebote wie
das der UniCredit für die HVB. Sollte Bayer entgegen seinen
Erwartungen aber dennoch erfolgreich gewesen sein, seien die drei formalen
Kandidaten Merck, PUMA und erstmals auch Salzgitter . "Merck
hat hier aber leicht die Nase vorn", sagte er. Dabei sei es inzwischen aber
nicht mehr relevant, dass Merck ebenso wie Schering ein Pharmaunternehmen sei.
"Sollte Bayer erfolgreich sein, wird sich der DAX-Aufstieg in erster Linie
zwischen Merck und PUMA abspielen", sagte Indexstratege Carsten Klude von M.M.
Warburg, wobei auch er Merck als Favorit sieht. Die Aktie stünde bei
Marktkapitalisierung und Börsenumsatz etwas besser da als PUMA und auch besser
als Salzgitter.
MDAX-NACHFOLGER KÖNNTE DEUTZ WERDEN
Als Nachrücker für Merck im MDAX erfüllen der Index-Rangliste
zufolge die SDAX-Werte Fuchs Petrolub , DEUTZ und
Patrizia Immobilien die Aufnahmekriterien, wobei hier DEUTZ als
Kandidat Nummer eins gesehen wird. Bei Air Berlin ist hingegen der
Börsenumsatz zu gering.
Sollte die 95-Hürde nicht genommen werden, dürfte Schering erst im September
zur regulären Indexumstellung aus dem Leitindex fallen. Dann wird die Nachfolge
den Experten zufolge zwischen Merck, PUMA und der Postbank
ausgetragen, deren Börsenumsatz durch die Kündigung der Umtauschanleihe zum 3.
Juli dieses Jahres deutlich steigen wird. Als Grundlage der Entscheidung dient
die Index-Rangliste für August. Die Entscheidung steht dann am 4. September an,
die Umsetzung erfolgt am 18. September./ck/dr/cs
---- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ----
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Pharma-Aktie Merck hat sich zum
heißesten Nachfolger im DAX für das Papier des Branchenkollegen
Schering gemausert. Nach der aktuellen Index-Rangliste der Deutschen
Börse für den Monat Juni dürfte sie den Platz des Berliner Pharmaunternehmens
einnehmen, falls es Bayer bis Donnerstagnacht gelungen sein sollte,
mehr als 95 Prozent an Schering zu übernehmen. Der Chemie- und Pharmakonzern
will darüber Mitte nächster Woche informieren. Bei einem positiven Ergebnis
dürfte die Schering-Aktie innerhalb von zwei Handelstagen nach Bekanntgabe aus
dem Deutschen Leitindex fallen.
"Es ist extrem schwer zu beurteilen, ob Bayer die Hürde knackt", sagte
Analyst Ulrich Huwald von M.M. Warburg und rechnet mit einem sehr knappen
Ergebnis. "Bislang war ich zuversichtlich, auch wegen der erfolgten
Fristverlängerung", sagte er. Zwar dürfte es einige Investoren geben, die im
Falle eines Squeeze Outs auf einen höheren Preis für ihre Schering-Aktien
hofften, doch an eine "signifikanten Erhöhung" glaubt Huwald nicht.
'MERCK HAT DIE NASE LEICHT VORN'
"Es würde mich nicht überraschen, wenn es für Bayer nicht ganz reicht",
sagte ein weiterer Index-Stratege und verwies auf frühere Übernahmeangebote wie
das der UniCredit für die HVB. Sollte Bayer entgegen seinen
Erwartungen aber dennoch erfolgreich gewesen sein, seien die drei formalen
Kandidaten Merck, PUMA und erstmals auch Salzgitter . "Merck
hat hier aber leicht die Nase vorn", sagte er. Dabei sei es inzwischen aber
nicht mehr relevant, dass Merck ebenso wie Schering ein Pharmaunternehmen sei.
"Sollte Bayer erfolgreich sein, wird sich der DAX-Aufstieg in erster Linie
zwischen Merck und PUMA abspielen", sagte Indexstratege Carsten Klude von M.M.
Warburg, wobei auch er Merck als Favorit sieht. Die Aktie stünde bei
Marktkapitalisierung und Börsenumsatz etwas besser da als PUMA und auch besser
als Salzgitter.
MDAX-NACHFOLGER KÖNNTE DEUTZ WERDEN
Als Nachrücker für Merck im MDAX erfüllen der Index-Rangliste
zufolge die SDAX-Werte Fuchs Petrolub , DEUTZ und
Patrizia Immobilien die Aufnahmekriterien, wobei hier DEUTZ als
Kandidat Nummer eins gesehen wird. Bei Air Berlin ist hingegen der
Börsenumsatz zu gering.
Sollte die 95-Hürde nicht genommen werden, dürfte Schering erst im September
zur regulären Indexumstellung aus dem Leitindex fallen. Dann wird die Nachfolge
den Experten zufolge zwischen Merck, PUMA und der Postbank
ausgetragen, deren Börsenumsatz durch die Kündigung der Umtauschanleihe zum 3.
Juli dieses Jahres deutlich steigen wird. Als Grundlage der Entscheidung dient
die Index-Rangliste für August. Die Entscheidung steht dann am 4. September an,
die Umsetzung erfolgt am 18. September./ck/dr/cs
---- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ----