AOL ehelichte Time-Warner und entging dem traurigen Schicksal vieler Internet-Werte. Die Ehe-Bedingungen in einem Medienkonzern sind aber nicht immer angenehm.
AOL schien alles richtig gemacht zu haben. Auf dem Höhepunkt der Internet-Euphorie angelte man sich das Medien-Unternehmen Time Warner. Anleger beobachteten die Entstehung des weltgrößten Medien-Konzerns zunächst argwöhnisch und schickten die AOL-Aktie in den Keller. Doch der Verlust hielt sich in Grenzen.
Als die Internet-Blase im Frühjahr 2000 platzte, zeigte sich die weise Voraussicht AOLs. Mit Time-Warner im Boot, war der Kurs der Aktie nicht mehr nur eine Phantasie der Anleger. Das nun etablierte Unternehmen AOL Time Warner hielt der Börsenflaute stand. Während die Aktien der ehemaligen Hightech-Konkurrenten regelgerecht niedergemetzelt wurden, bewegte sich die Aktie von AOL seitwärts.
AOL hatte zum richtigen Zeitpunkt den Ausstieg aus der New Economy gefunden.
Doch die Feierstimmung ist inzwischen verflogen. Auch die neue Branche erweist sich in der aktuellen Werbeflaute als krisenanfällig, und so ließt die AOL-Aktie Federn. Nachdem sie über ein Jahr zwischen 50 und 60 Dollar pendelte, halbierte sich der Kurs in den letzten Monaten auf heutige 32 Dollar.
Auch im Internet-Bereich gehört das stürmische Wachstum der Vergangenheit an. Im letzten Quartal steigerte AOL seine Kundenzahl gerade einmal um vier Prozent auf 31,3 Millionen.
Gestern reagierte das Unternehmen mit einer Umstrukturierung des Vorstands. Der bisherige Finanzvorstand des Konzerns Mike Kelly verantwortet in Zukunft das operative Internet-Geschäft. Allerdings löst das Personalkarussell nur selten echte Probleme .
AOL besitzt Riesenvorteile gegenüber reinen Internet-Providern wie T-Online: AOL muss die Inhalte für sein Web-Angebot (Content) nicht von anderen Unternehmen kaufen. Die konzerneigenen Fernseh- und Zeitschriftenredaktionen von Time Warner liefern genug Inhalte. AOLs Internet-Gemeinde ist umgekehrt eine leicht zu erreichende Zielgruppe für die Time-Warner Produkte.
Wer sein Geld in ein Internet-Unternehmen investieren möchte, sollte von AOL die Finger lassen. AOL ist kein Internet-Unternehmen mehr. Wer aber ein Investment in der Medien-Branche in Betracht zieht, sollte den Kauf der Aktie erwägen. AOL Time Warner ist nicht nur der größte, sondern auch der am besten positionierte Medien-Konzern der Welt.
So long,
Calexa
AOL schien alles richtig gemacht zu haben. Auf dem Höhepunkt der Internet-Euphorie angelte man sich das Medien-Unternehmen Time Warner. Anleger beobachteten die Entstehung des weltgrößten Medien-Konzerns zunächst argwöhnisch und schickten die AOL-Aktie in den Keller. Doch der Verlust hielt sich in Grenzen.
Als die Internet-Blase im Frühjahr 2000 platzte, zeigte sich die weise Voraussicht AOLs. Mit Time-Warner im Boot, war der Kurs der Aktie nicht mehr nur eine Phantasie der Anleger. Das nun etablierte Unternehmen AOL Time Warner hielt der Börsenflaute stand. Während die Aktien der ehemaligen Hightech-Konkurrenten regelgerecht niedergemetzelt wurden, bewegte sich die Aktie von AOL seitwärts.
AOL hatte zum richtigen Zeitpunkt den Ausstieg aus der New Economy gefunden.
Doch die Feierstimmung ist inzwischen verflogen. Auch die neue Branche erweist sich in der aktuellen Werbeflaute als krisenanfällig, und so ließt die AOL-Aktie Federn. Nachdem sie über ein Jahr zwischen 50 und 60 Dollar pendelte, halbierte sich der Kurs in den letzten Monaten auf heutige 32 Dollar.
Auch im Internet-Bereich gehört das stürmische Wachstum der Vergangenheit an. Im letzten Quartal steigerte AOL seine Kundenzahl gerade einmal um vier Prozent auf 31,3 Millionen.
Gestern reagierte das Unternehmen mit einer Umstrukturierung des Vorstands. Der bisherige Finanzvorstand des Konzerns Mike Kelly verantwortet in Zukunft das operative Internet-Geschäft. Allerdings löst das Personalkarussell nur selten echte Probleme .
AOL besitzt Riesenvorteile gegenüber reinen Internet-Providern wie T-Online: AOL muss die Inhalte für sein Web-Angebot (Content) nicht von anderen Unternehmen kaufen. Die konzerneigenen Fernseh- und Zeitschriftenredaktionen von Time Warner liefern genug Inhalte. AOLs Internet-Gemeinde ist umgekehrt eine leicht zu erreichende Zielgruppe für die Time-Warner Produkte.
Wer sein Geld in ein Internet-Unternehmen investieren möchte, sollte von AOL die Finger lassen. AOL ist kein Internet-Unternehmen mehr. Wer aber ein Investment in der Medien-Branche in Betracht zieht, sollte den Kauf der Aktie erwägen. AOL Time Warner ist nicht nur der größte, sondern auch der am besten positionierte Medien-Konzern der Welt.
So long,
Calexa