Mein Transrapid hat Geburstag !

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Skippi:

Mein Transrapid hat Geburstag !

 
02.03.01 01:33




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Transrapid des Kaiserreichs


Kaiser Wilhelm II. wagte die Premierenfahrt, Bundespräsident Johannes Rau wuchs mit ihr auf und Königin Silvia von Schweden nutzte sie für Privatbesuche: die weltweit einzigartige Schwebebahn in Wuppertal. wurde vor 100 Jahren eingeweiht

"Ich bin verliebt in meine Stadt und bin stolz auf seine Schwebebahn, ein Eisengewinde, ein stahlharter Drachen, wendet und legt er sich mit vielen Bahnhofsköpfen und sprühenden Augen über den schwarz gefärbten Fluss. Immer fliegt mit Tausendgetöse das Bahnschiff durch die Lüfte über das Wasser auf schweren Ringfüßen durch Elberfeld, weiter über Barmen zurück nach Sonnborn-Ritershause am Zoologischen Garten vorbei." So sang Else Lasker-Schüler 1913 das Loblied eines seltsamen Verkehrsmittels, das damals einzigartig war und es noch immer ist: der Schwebebahn. Vor hundert Jahren nahm sie den öffentlichen Verkehr auf.

Als sich 1887 die Verkehrsplanungen auf eine Hochbahn im Tal der Wupper konzentrierten, war allerdings an Wuppertal noch nicht zu denken. Barmen und Elberfeld, die erst 1929 samt Beyenburg, Cronenfeld, Ronsdorf und Vohwinkel zu Wuppertal verschmolzen, mussten sich zuvor einigen. Und das war nicht so einfach, weil die Elberfelder gern von den sturen Westfalen in Barmen sprachen, während die Barmer den Elberfeldern rheinischen Leichtsinn vorwarfen. Aber 1894 konnte ein Vertrag über die Schwebebahn, die der Kölner Eugen Langen entwickelt hatte, geschlossen werden. Und bereits damals gab es diverse Einsprüche der Anwohner. Doch Ende 1896 erteilte die Regierung in Düsseldorf die Genehmigung. Im Sommer 1898 begann man mit dem Bau und im Dezember fand die erste Probefahrt statt.

Die patentierte Erfindung des Kölner Industriellen Eugen Langen (1833-1895) rumpelte am 1. März 1901 zum ersten Mal mit Fahrgästen über die Wupper. In rund zweieinhalb Jahren schufen die Bauherren einen Koloss aus 468 Eisenstützen und 19 200 Tonnen Stahl. Pessimisten wiesen anfänglich auf "gesundheitliche Folgen des Schwebens" hin. Den Warnungen zum Trotz entwickelte sich die Bahn zu einem der sichersten Verkehrsmittel weltweit. Mit durchschnittlich 26 Stundenkilometer beförderte sie seit Inbetriebnahme rund 1,5 Milliarden Fahrgäste zwischen den Stadtteilen Barmen und Elberfeld.

Schlagzeilen machte die Schwebebahn allerdings gut viereinhalb Monate vor der offiziellen Einweihung. Am 24. Oktober 1900 kam Kaiser Wilhelm mit großem Gefolge nach Elberfeld und fuhr bis zum Endpunkt Vohwinkel. Und da dem Volke nicht schaden konnte, was Ihre Majestät als gut befunden hatte, war die Schwebebahn damit akzeptiert. 13,3 Kilometer ist das technische Wunderwerk lang, gut zehn Kilometer folgt sie den Windungen der Wupper, 16 Millionen Goldmark wurden investiert. Die Hoffnung, dass die fertige Bahn andere Städte zur Nachahmung anregen würde - Hamburg und Berlin waren im Gespräch - erfüllten sich allerdings nicht (Ruft da jemand "Transrapid"?).

Immerhin konnte die Stadt bislang mit Stolz darauf verweisen, dass es kaum nennenswerte Unfälle gab. Denn die Sache mit "Tuffi" ging gut aus: Der junge Elefant sollte 1950 mit einer Schwebebahnfahrt für den Zirkus Althoff werben, sprang aber unterwegs aus dem Wagen in die Wupper. Obwohl die Züge rund zwölf Meter über dem Fluss fahren, holte er sich nur eine Schramme.

Schwarze Stunde am 12. April 1999

Erst fünf Jahrzehnte später erlebte der "grüne Lindwurm" die schwärzeste Stunde seiner Geschichte: Am frühen Morgen des 12. April 1999 stürzte ein Wagen der Linie 4 zwölf Meter tief in die Wupper und riss fünf Menschen in den Tod. 47 Fahrgäste wurden zum Teil schwer verletzt. Eine rund 100 Kilogramm schwere Stahlkralle, die bei Sanierungsarbeiten in der Schiene vergessen worden war, hatte das Fahrzeug zum Entgleisen gebracht.

Ausgefeilte Logistik und modernisierte Technik haben das Bild der Schwebebahn seit der Kaiserzeit grundlegend verändert. Werbebedruckte Gelenkfahrzeuge haben die Jugendstil-Wagen ersetzt und computergestützte Steuerungssysteme leiten jährlich 22,9 Millionen Fahrgäste durch das 13,3-Kilometer lange Schienennetz. Umweltfreundliche Solarzellen sorgen mittlerweile für den notwendigen Strom.

Aber Wuppertal weiß, was man der Nostalgie schuldig ist. Der Bahnhof Werther Brücke wurde in den Formen des Jugendstils restauriert. Und als 1972 und 1974 neue Wagen die erste Generation ablösten, hat man den alten "Kaiserwagen" behalten und historisch aufpoliert, um ihn für kleine Festlichkeiten zu vermieten. Wenn man dort heiraten will, stellt das Standesamt sogar eigens einen Beamten ab.

Auch von mir einen Glückwunsch, Du alte Hängebahn.


Gruß
Skippi






Skippi:

Ein bisel Kultur, kann ja wohl nicht schaden !

 
04.03.01 00:28




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Ihr wißt wohl nicht was eine Schwebebahn ist?

Mein Transrapid hat Geburstag ! 283072mitglied.tripod.de/Domspatz/Die_Schwebebah/IMAG0001.JPG" style="max-width:560px" >

Ihr Kunstbanausen, wohl nur den schnöden Mamon im Kopf.


Gruß
Skippi



Happy End:

Einzigartig und unersetzlich

 
04.03.01 00:33
Mein Transrapid hat Geburstag ! 283073

Gruß
Happy End
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