Personal & Informatik
Das Comeback
Dreimal so viele Kunden durch Akquisitionen – der Kurs fängt an zu steigen
Es schien eine ganz normale Story zu sein: Der Software-Fachmann Egbert K. Becker baute mit seiner P&I Personal & Informatik AG ein erfolgreiches Unternehmen auf, das trotz schnellen Wachstums stets schwarze Zahlen schrieb. Um die weitere Expansion zu finanzieren, brachte er sein Unternehmen im Juli 1999 an den Neuen Markt.
Hiobsbotschaften. Doch dann folgten nur noch schlechte Nachrichten: Erst wurde Becker und seiner Frau im Fernsehen zu Unrecht unterstellt, beim Börsengang kräftig abkassiert zu haben. Dann stagnierten wenige Monate später die Umsätze, und eine Akquisition schlug fehl – das Vertrauen der Investoren war dahin: Die Aktie wurde gnadenlos nach unten durchgereicht.
Nun beginnen die ersten spekulativen Anleger wieder einzusteigen. Denn der als »spottbillig« eingestufte Wert entwickelt sich – vom großen Publikum noch unentdeckt – immer mehr zu einer echten Erfolgsstory. Vorstandschef Becker dürfte bei der Bilanzvorlage am 21. Juni Zahlen vorlegen, die leicht über den Prognosen liegen. Vor allem aber eröffnen sich dem Spezialisten für Personalsoftware durch die Kooperation mit dem amerikanischen IT-Giganten IBM große Wachstumschancen.
Turnaround. So hat Becker gerade von IBM die Lohnsoftware und die damit verbundenen Kundenverträge für die Plattform AS/400 übernommen. Damit verdreifacht sich die Anzahl der von P&I betreuten Kunden von 850 auf rund 2650. Die Aktie honorierte dies mit einem Tagesgewinn von 27,9 Prozent auf 7,80 Euro – Tendenz weiter steigend. Eigene Aktien will Becker nicht verkaufen. Daran, meint er schmunzelnd, denke er erst, »wenn der Kurs über 120 Euro steigt«.
Werner Rüppel
Die ehemalige Verliereraktie steht durch die jüngste Kooperation mit IBM vor dem Ausbruch.
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Nr. 25
15. Juni 2000