Es begab sich in der gestrigen Nacht. Während ich vor dem PC saß, um dem hochtechnischen Gerät gelangweilt beim Defragmentieren von Festplatten zuzusehen, krabbelte ein grünliches Insekt mit höchster Anstrengung auf die Oberfläche meiner überdimensional grossen Arbeitsplatte. Dem geneigten Leser sind diese grünen Insekten-Viecher gewiss bekannt. Sie stechen nicht, sondern gehen nur friedlich ihrer Wege.
Die Insekten werden des Nachts durch Licht angelockt, und wo gibt es nachts noch Licht? Genau - in der Wohnung eines nachtaktiven Menschen. Bei mir. Die Insekten wollen sich an meinem Licht laben! Eigentlich eine Frechheit. Aber die plötzliche Erscheinung eines solchen länglichen Getiers in den eigenen vier Wänden ist auch mit Ekel verbunden. Ich gebe zu, mir ging es gestern Nacht ähnlich. Es war nicht unbedingt der Ekel, sondern mehr der Schock, dass da einfach jemand in meine Wohnung hereinspazieren kann! Na gut, vielleicht war es doch der Ekel.
Ein Griff zur FAZ und ein kurzes, geschicktes, seitliches Wegschlagen des Insekts mit eben dieser Zeitung genügte, um mich wieder den bunten Lichtchen des Monitors zuzuwenden. Ja, für das blutige Erschlagen von Insekten ist die FAZ gut, dachte ich kurz, bis meine Gedanken wieder abschweiften. Als genau 57% der Festplatte defragmentiert waren, erschrak ich fast zu Tode, weil das gleiche Tier wieder auf meinem Schreibtisch herum kroch. Es wollte sogar in meine Richtung wandern! Ich griff erneut zur FAZ und entfernte es diesmal mit etwas mehr Slice im Schlag.
Ich überlegte. Warum kam das Insekt wieder? Es war offensichtlich an der excatement gleichen Stelle meiner Arbeitsplatte empor gekrochen oder geflogen. Was wollte es von mir? Bis auf einen leckeren heißen Espresso hatte ich nichts Süßes zu bieten. Wollte es mir Gesellschaft leisten? Wollte es auch beim Defragmentieren zusehen? Ich sinnierte kurz darüber, ob ich eine Story über ekelhafte grüne Falter schreiben sollte. Ist eines Mannes Heim überhaupt noch seine Burg, wenn er es mit niederem Getier unfreiwillig teilen muss? Nach einem Schluck Espresso lösten sich meine Überlegungen abermals in Wohlgefallen auf.
Das Defragmentieren der Festplatten war abgeschlossen. Ich wollte gerade noch ein paar neue Mails lesen, als ein grünes Stückchen Elend auf meinem Schreibtisch direkt auf mich zukroch. Das Insekt von eben! Mir blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Noch nie war ich so gelähmt vor Schreck! Meine Hand ertastete erneut die FAZ, hielt aber kurz darauf inne. Ich wollte meinen neuen kleinen Freund nun doch ein wenig besser kennenlernen.
Bei genauerem Hinsehen konnte ich erkennen, dass es das rechte hintere Beinchen nur noch hinter sich her zog. Der rechte Flügel, der rechte Fühler - eigentlich die gesamte rechte Seite des kleinen Körpers sah schwer verletzt aus. Hinkend kam es immer näher auf mich zu gekrochen, so, als wollte es sagen: "Sieh mich an! Das hast Du aus mir gemacht!". Mit vorwurfsvollen Augen kam es über den Tisch gekrochen, wie schon zu Kreuze getragen und wissend über den Antritt seines letzten Weges.
"O Gott! Was habe ich getan!?", schoss es mir durch den Kopf, als ich das Tierchen beobachtete, wie es sich abrackerte. Warum habe ich es nicht einfach ignoriert? Dann würde es jetzt weiterhin munter und voller Lebensfreude seine Kreise fliegen. Mit einer Träne im Auge ergriff ich den "kicker" und schlug mit voller Wucht auf das Insekt ein, um es von seinen Qualen zu erlösen. Mit einer Pinzette zog ich den leblosen Körper vom Hochglanz-Titelblatt, legte ihn in eine leere Schachtel Streichhölzer und ging hinaus in den Garten. An einem Busch beerdigte ich das Tierchen. Aus dem Busch riss ich einen kleinen Ast und hatte damit in Windeseile kurzerhand auch ein Kreuz für das Grab. Bevor ich ein kleines Gebet für den Falter sprach, gab ich ihm den Namen Paul. "Hoffentlich hat mich niemand beobachtet", dachte ich. Aber das war ich Paul einfach schuldig, schließlich starb er durch meine Hand.
Zurück in der Wohnung, musste ich feststellen, dass ich die Tür zur Terrasse hatte offen stehen lassen, wodurch unzählige Falter in meine Wohnung gelangten, während ich mit der Beerdigung von Paul beschäftigt war. 15 Minuten und zwei FAZ-Ausgaben später war das Ungeziefer systematisch vernichtet. Mit dem Handstaubsauger ließ ich noch die übriggebliebenen Leichen verschwinden und konnte endlich meine Mails lesen.
Die Insekten werden des Nachts durch Licht angelockt, und wo gibt es nachts noch Licht? Genau - in der Wohnung eines nachtaktiven Menschen. Bei mir. Die Insekten wollen sich an meinem Licht laben! Eigentlich eine Frechheit. Aber die plötzliche Erscheinung eines solchen länglichen Getiers in den eigenen vier Wänden ist auch mit Ekel verbunden. Ich gebe zu, mir ging es gestern Nacht ähnlich. Es war nicht unbedingt der Ekel, sondern mehr der Schock, dass da einfach jemand in meine Wohnung hereinspazieren kann! Na gut, vielleicht war es doch der Ekel.
Ein Griff zur FAZ und ein kurzes, geschicktes, seitliches Wegschlagen des Insekts mit eben dieser Zeitung genügte, um mich wieder den bunten Lichtchen des Monitors zuzuwenden. Ja, für das blutige Erschlagen von Insekten ist die FAZ gut, dachte ich kurz, bis meine Gedanken wieder abschweiften. Als genau 57% der Festplatte defragmentiert waren, erschrak ich fast zu Tode, weil das gleiche Tier wieder auf meinem Schreibtisch herum kroch. Es wollte sogar in meine Richtung wandern! Ich griff erneut zur FAZ und entfernte es diesmal mit etwas mehr Slice im Schlag.
Ich überlegte. Warum kam das Insekt wieder? Es war offensichtlich an der excatement gleichen Stelle meiner Arbeitsplatte empor gekrochen oder geflogen. Was wollte es von mir? Bis auf einen leckeren heißen Espresso hatte ich nichts Süßes zu bieten. Wollte es mir Gesellschaft leisten? Wollte es auch beim Defragmentieren zusehen? Ich sinnierte kurz darüber, ob ich eine Story über ekelhafte grüne Falter schreiben sollte. Ist eines Mannes Heim überhaupt noch seine Burg, wenn er es mit niederem Getier unfreiwillig teilen muss? Nach einem Schluck Espresso lösten sich meine Überlegungen abermals in Wohlgefallen auf.
Das Defragmentieren der Festplatten war abgeschlossen. Ich wollte gerade noch ein paar neue Mails lesen, als ein grünes Stückchen Elend auf meinem Schreibtisch direkt auf mich zukroch. Das Insekt von eben! Mir blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Noch nie war ich so gelähmt vor Schreck! Meine Hand ertastete erneut die FAZ, hielt aber kurz darauf inne. Ich wollte meinen neuen kleinen Freund nun doch ein wenig besser kennenlernen.
Bei genauerem Hinsehen konnte ich erkennen, dass es das rechte hintere Beinchen nur noch hinter sich her zog. Der rechte Flügel, der rechte Fühler - eigentlich die gesamte rechte Seite des kleinen Körpers sah schwer verletzt aus. Hinkend kam es immer näher auf mich zu gekrochen, so, als wollte es sagen: "Sieh mich an! Das hast Du aus mir gemacht!". Mit vorwurfsvollen Augen kam es über den Tisch gekrochen, wie schon zu Kreuze getragen und wissend über den Antritt seines letzten Weges.
"O Gott! Was habe ich getan!?", schoss es mir durch den Kopf, als ich das Tierchen beobachtete, wie es sich abrackerte. Warum habe ich es nicht einfach ignoriert? Dann würde es jetzt weiterhin munter und voller Lebensfreude seine Kreise fliegen. Mit einer Träne im Auge ergriff ich den "kicker" und schlug mit voller Wucht auf das Insekt ein, um es von seinen Qualen zu erlösen. Mit einer Pinzette zog ich den leblosen Körper vom Hochglanz-Titelblatt, legte ihn in eine leere Schachtel Streichhölzer und ging hinaus in den Garten. An einem Busch beerdigte ich das Tierchen. Aus dem Busch riss ich einen kleinen Ast und hatte damit in Windeseile kurzerhand auch ein Kreuz für das Grab. Bevor ich ein kleines Gebet für den Falter sprach, gab ich ihm den Namen Paul. "Hoffentlich hat mich niemand beobachtet", dachte ich. Aber das war ich Paul einfach schuldig, schließlich starb er durch meine Hand.
Zurück in der Wohnung, musste ich feststellen, dass ich die Tür zur Terrasse hatte offen stehen lassen, wodurch unzählige Falter in meine Wohnung gelangten, während ich mit der Beerdigung von Paul beschäftigt war. 15 Minuten und zwei FAZ-Ausgaben später war das Ungeziefer systematisch vernichtet. Mit dem Handstaubsauger ließ ich noch die übriggebliebenen Leichen verschwinden und konnte endlich meine Mails lesen.