Mehr Pleiten bitte!

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17.07.03 17:00
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Ein paar Jahre lang war die Firma von Tom und Chris Olofson nur eine kleine Klitsche aus der drögesten Ecke Amerikas - nun gehört sie zu den Wachstums-Stars des Landes. Denn die Olofsons verkaufen heiße Ware: Software für Insolvenzverwalter.

New York - Tom Olofson sieht gar nicht aus wie jemand, der vom Leid anderer profitiert. Der freundliche Herr mit schwindendem weißen Haar trägt eine altmodische Lehrerbrille - und wirkt eher wie ein bodenständiger Filialbanker irgendwo im Mittleren Westen.

Tatsächlich kann der freundliche Mr. Olofson sich freuen, wenn es anderen schlecht geht. Pleiten, Insolvenzen, Bankrotte sind sein Geschäft. Seine Firma Epiq Systems, 1988 gegründet, spezialisiert sich auf Konkurs-Consulting und -Software. Ein Geschäft, das blüht und der Klitsche aus Kansas City jüngst reichlich Aufmerksamkeit und steigende Aktienkurse beschert hat.

Olofsons Fima verkauft Programmpakete an Trustees, vom US-Justizministerium bestimmte Insolvenzberater - und sie bietet Beratung für bankrotte Firmen. Enron, WorldCom, Global Crossing gehörten zu Epiqs Kunden und auch drei der größten Pleitenfirmen dieses Jahres: das Versandhaus Spiegel sowie die Krankenkassen Alterra und Magellan.

Aktien-Optionen für alle

Der freundliche Mr. Olofson hat seinen Sohn Christopher, 33, zu seinem Vize gemacht. Als Aasgeier verstehen sich die beiden keineswegs. Eher als hilfreiche, höfliche, diskrete Dienstleister - so wie andere Bestattungsunternehmer auch. Man ist fast geneigt, ihnen das abzunehmen. Selbstverständlich, dass jeder der 123 Mitarbeiter Aktienoptionen erhält.

Tatsächlich kürte das Fachblatt "Computerworld" Epiq jüngst zu einem der besten 100 Arbeitsplätze des Landes. Nur eine von zahlreichen Auszeichnungen, die der Firma zuteil wurden. In der "Fortune"-Rangliste der am schnellsten wachsenden Mittelständler der USA landete Epiq auf Rang 5. Allein im ersten Quartal dieses Jahres wuchs der Umsatz um 63 Prozent - ein Zeichen der Zeit.

Und eine Ironie der Geschichte. Denn auch die Software-Schmiede Epiq war einst Nutznießer des Börsenbooms in der Clinton-Ära. Anfang 1997 wagte sich der Familienbetrieb an die Tech-Börse Nasdaq. Dort wurde Epiq, gemessen am Kursanstieg, der erfolgreichste Börsengang des Jahres. In diesem Jahr notierte die Aktie nach einem Tief bei 13,25 Dollar zuletzt wieder über 16 Dollar. Von einem Quartalsumsatz von 14,6 Millionen Dollar blieben ansehnliche 2,3 Millionen als Nettoprofit übrig - nicht zuletzt, weil es Epiq gelungen ist, sich vom Untergang der eigenen Branche zu ernähren.

Die Geldmaschine für drei Millionen gekauft

Bis 1988, als er die Chancen des Pleite-Marktes witterte, hatte Olofson senior mit Konkurs- und Bilanzrecht herzlich wenig zu tun. Er arbeitete als Manager bei Xerox und dann in Kansas City bei Marion Laboratories, heute eine Tochter von Aventis. Die sprichwörtliche Chance seines Lebens sah er, als sich die Software-Klitsche Electronic Processing zu Verkauf anbot. Zwei Jahrzehnten lang hatte sie sich in der schläfrigen, kleinen Nische des Konkursrechts herumgedrückt.

Für schlappe drei Millionen Dollar griff Olofson zu und formierte das Unternehmen als Epiq Systems Inc. neu. Seither profitiert er davon, dass bei jedem Konkursantrag eine enorme Menge von Papierkram erledigt werden muss: Neben komplizierten Verwaltungsfragen sehen sich Bankrotteure in den USA mit einem ständig weiter wuchernden Labyrinth aus Konkursvorschriften konfrontiert.

Epiq müht sich, seine Software für jeden Einzelfall anzupassen, bietet begleitende Betreuung. Zugleich versucht die Firma nach den Worten des Senior Chefs, der Konkurrenz technologisch mindestens neun bis zwölf Monate voraus zu sein.

"Die Konkurse werden weiter eskalieren"

Nicht, dass es noch viel Wettbewerber gäbe - die meisten Rivalen hat Olofson aufgekauft. Übrig ist, neben ein paar Regionalfirmen, der Marktführer bei Konkurssystemen: das Großbankhaus JP Morgan Chase. Doch auch das hat sich Olofson vorgeknöpft: In den "nächsten paar Jahren" (der Senior über seine Ambitionen) will er JP Morgan überrunden und seinen eigenen Marktanteil von jetzt 30 auf über 50 Prozent erhöhen. "Wir sind überzeugt, dass wir das schaffen."

Geholfen hat auch eine Marketing-Partnerschaft mit der Bank of America, einer der größten US-Banken. Inzwischen konnten die Olofsons so Dependancen in New York, Los Angeles und San Francisco eröffnen. Der "Schwerpunkt des Konkursmarktes", notiert der CEO nüchtern, liege halt traditionell in den Bundesstaaten New York, Kalifornien, Texas und Florida - weit weg vom Mittleren Westen.

Die Aussichten auf einen baldigen Wirtschaftsaufschwung müssten den Firmen-Senior eigentlich nervös machen. Olofson aber vertraut auf die finanzielle Leichtfertigkeit seiner Zeitgenossen. Die Welle der Konkurse werde weiter anschwellen, prophezeit er - selbst in guten Zeiten.

Für seine eigene Firma gibt er die Parole aus: Bloß keine Schulden. Wozu die führen, wissen die Olofsons besser als andere.


EPIQ Systems to Announce Second Quarter Earnings July 28, 2003  Alle Nachrichten

KANSAS CITY, Kan., July 17 /PRNewswire-FirstCall/ -- EPIQ Systems, Inc. today announced it will release its second quarter 2003 financial results at market close on Monday, July 28, 2003. A conference call will be held at 3:30 p.m. central time on that day to further discuss the announcement. The toll free dial-in number is 877.780.2271 (passcode: EPIQ Systems). A replay will be available shortly thereafter through August 11, 2003 on 877.519.4471 (passcode: 4061392).

The conference call will be simulcast live on the Internet, and can be accessed by logging onto the Company''s home page at http://www.epiqsystems.com/ . A replay will be available at this site for 30 days. Information on the telephone conference call and web cast will also be available from the web site.

EPIQ Systems, Inc. develops and markets fully integrated turnkey, back-office solutions for workflow management and data communications infrastructure that serve the bankruptcy market and infrastructure software market. For more information, visit us online at http://www.epiqsystems.com/ .

NOTE ON FORWARD-LOOKING STATEMENTS: This news release may contain forward-looking statements within the meaning of Section 27A of the Securities Act of 1933 and Section 21E of the Securities Exchange Act, included those relating to the possible or assumed future results of operations and financial condition of the Company. Because those statements are subject to a number of risks, actual results may differ materially from those expressed or implied. These risks include (1) any material changes in our total number of bankruptcy trustees and bankruptcy cases, (2) any material changes in our Chapter 7 deposits, the services required by our Chapter 11 or Chapter 13 cases, or the number of cases processed by our Chapter 13 trustee customers, (3) changes in the number of bankruptcy filings each year, (4) our reliance on our marketing arrangement and pricing arrangements with Bank of America for Chapter 7 revenue, (5) changes in bankruptcy legislation, (6) risks associated with the integration of acquisitions into our existing business operations, including the BSI acquisition, and (7) other risks detailed from time to time in our SEC filings, including our Form 10-K for 2002. In addition, there may be other factors not included in our SEC filings that may cause actual results to differ materially from any forward-looking statements. We undertake no obligations to update any forward-looking statements contained herein to reflect future events or developments.  
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