Wer glaubt in einem falschen Zug zu sitzen, wird manchmal eines Besseren belehrt. Der Börsenzug mag zur Wochenmitte in die falsche Richtung gefahren sein, donnert nun aber mit voller Kraft gen Süden. Die Richtung stimmt wieder! Die Nachrichtenlage und der Handelsverlauf an diesem Donnerstag war nichts anderes als die spiegelverkehrte Version des vorhergehenden Tages. Signale überwiegend guter Ergebnisse aus dem Hightech-Sektor, gekoppelt mit einer Ertragsbestätigung von General Motors, gibt den Bullen wieder Kraft. Zudem sind die Einzelhandelsumsätze für den Dezember nur halb so lausig wie erwartet ausgefallen.
Angeblich, so munkelt man auf dem Parkett der New Yorker Aktienbörse, soll eine europäische Institution Futures auf den S&P 500 Index gekauft und dafür 10-jährige Staatsanleihen verkauft haben. Stichwort: Asset Swap. Wenn auch das geopolitische Wetterbarometer kein Schönwetter signalisiert, hat die Hoffnung auf nachlassende Bewölkung doch zugenommen. Chef-Waffeninspektor Hans Blix hat zwar noch viele offene Fragen für den Irak, konnte jedoch keine Anhaltspunkte für Massenvernichtungswaffen finden. Dies scheint an der Haltung der USA wenig zu ändern. Die betonten erneut, dass der Irak über derartige Waffen verfüge. Man werde einen Teil der bisher zurückgehaltenen Informationen nun mit der Uno teilen.
Wer nach enttäuschenden Ergebnissen im Hightech-Sektor Ausschau hält, muss dieser Tage überraschend lange suchen. Die Nachfrage zum Ende des vierten Quartals scheint unerwartet robust ausgefallen zu sein. Ob im Netzwerk-, Software- oder Speichertechnologie-Bereich, die Zahlen überzeugen. Nach EMC, McData und SAP, soll laut Analysten auch IBM und Veritas Software zufriedenstellende Quartalszahlen verkünden. Laut J.P. Morgan dürfte IBM am 16. Januar eine Ausweitung der Marktanteile verkünden. Zudem soll das Quartalsende im Enterprise Bereich von etwas besseren IT Investitionen profitiert haben. Entscheidend sei jedoch, dass das Management nicht die Erwartungen für das erste Quartal nach unten redet. Eine Gefahr, die bei Veritas Software nicht besteht. Das Brokerhaus Thomas Weisel geht nicht nur von einem deutlich über den Erwartungen liegenden Ergebnis aus, sondern auch von steigenden Aussichten für das erste Halbjahr. Das Management dürfte die Prognosen nach oben reden. Bei der Banc of Amerika wurde der Wert mit einem Kursziel von 25 Dollar zum Kauf empfohlen. Das die Lizenzumsätze von SAP am oberen Ende der Erwartungen liegen, fachte neben Veritas auch Oracle und Siebel Systems an.
Aber kommen wir von der Datenautobahn zu den Autos. GM hat tatsächlich die zu erwartende Rendite auf die Pensionskassen reduziert. Allerdings nur von 10 auf 9 Prozent. Analysten befürchteten eine Revidierung auf möglicherweise unter 8,5 Prozent. Das Management peilt für 2003 trotzdem ein Gewinn von 5 Dollar an; 18 Cent über den Erwartungen.
Voller Erwartung wartet die Wall Street nun auf die Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten für den Dezember. Die werden vor der Börseneröffnung am Freitag gemeldet werden und kaum verändert ausfallen. Die Arbeitslosenquote soll bei 6 Prozent bleiben, mit 20.000 geschaffenen Arbeitsstellen.
Ihr Markus Koch
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Markus Koch
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