Jede Menge Quartalszahlen und die Neuordnung im Dax werden am Mittwoch für Bewegungen bei den Kursen sorgen. Die Vorzeichen sind allerdings nicht unbedingt bestens.
Die Börsianer erwarten am Mittwoch einen schwachen Start am Aktienmarkt. Der schwache Schluss der US-Börsen, die endgültig enttäuschten Hoffnungen auf Zinssenkungen gekoppelt mit den skeptischen Kommentaren von US-Notenbankchef Alan Greenspan zur Konjunkturentwicklung drücken die Stimmung. Der Düsseldorfer Wertpapierhändler Lang & Schwarz berechnete den Dax vorbörslich deutlich schwächer: Er fiel um knapp 2,5 Prozent auf 3594 Punkte.
Allianz mit Milliarden-Verlust im Bankgeschäft
Impulse, aber auch Rückschläge könnte es durch zahlreiche Quartalszahlen von Schwergewichten geben. Bereits am frühen Morgen hat die Allianz ihre Ergebnisse präsentiert. Der angepeilte Gewinn von drei Mrd. Euro im Gesamtjahr lasse sich nicht erreichen, teilte der Allfinanzkonzern mit und bestätigte damit seine Gewinnwarnung von vor einigen Wochen. Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen sank im ersten Halbjahr um 6,1 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro. Verluste gab es allerdings im Bankgeschäft: Das Segment wies einen Fehlbetrag 1,058 Mrd. Euro aus, davon stammen 1,024 Mrd. Euro von der Tochter Dresdner Bank. Die Risikovorsorge für das erste Halbjahr bezifferte die Allianz mit 1,068 Mrd. Euro. Im zweiten Quartal fiel ein Nettoverlust im Konzern von 356 Mio. Euro an.
Credit Suisse enttäuscht
Auch der Schweizer Finanzriese Credit Suisse legte am Morgen Zahlen vor. Danach war der Verlust von 579 Mio. Schweizer Franken (Sfr) im ersten Halbjahr weitaus höher als erwartet. Analysten hatten nur mit einem Fehlbetrag von 460 Mio. Sfr gerechnet. Der schwache Aktienmarkt hatte einen negativen Einfluss von rund 1,5 Mrd. Sfr auf das Konzernergebnis, wie CS Group am Mittwoch weiter mitteilte. Mit Roche präsentierte ein zweites Schweizer Schwergewicht vor Börsenstart seine Halbjahreszahlen. Der Überschuss sank von 2,5 auf 1,8 Mrd. Sfr, beim Umsatz konnte der Chemie- und Pharmakonzern jedoch leicht zulegen.
Der Düsseldorfer Energiekonzern Eon wird nach Ansicht von Analysten im ersten Halbjahr 2002 bei einem deutlich gestiegenen Betriebsergebnis einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet haben. Im Durchschnitt liegen die Prognosen beim Betriebsergebnis bei 2,29 Mrd. Euro. Die Zahlen sind nach Meinung der Experten allerdings nicht mit dem Vorjahresquartal vergleichbar, da Eon Unternehmensteile verkauft und neue Gesellschaften aquiriert hat. Stinnes, VAW und Veba Oel werden nach Unternehmensangaben nicht in die Bilanz einfließen. Vergleichbare Proforma-Zahlen will Eon im Verlauf des Tages mit Bekanntgabe der Halbjahresdaten publizieren.
Der hoch verschuldetete französische Medienkonzern Vivendi Universal wird nach Einschätzung der Experten einen leichten Ergebnisanstieg und ein deutliches Umsatzplus vermelden. Beim Ebitda, also dem Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, liegen die Erwartungen der Experten zwischen 1,3 und gut 1,7 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 1,305 Mrd. Euro), beim Umsatz reicht die Bandbreite der Prognosen von sieben bis 7,6 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 6,592 Mrd. Euro).
Belebung durch Index-Neuordnung
In den Dax dürfte auch der überraschende Ausschluss von Degussa Bewegung bringen. Die Eon-Tochter war am Dienstagabend vom Arbeitskreis Indizes aus dem Dax genommen worden, weil der Streubesitz und die damit verbundene Marktkapitalisierung nach einem Angebot des Essener Industriekonzerns RAG stark sinkt. Im Dax bleiben dürfen überraschend Epcos , die in der Rangliste der Deutschen Börsen noch schlecht abgeschnitten hatten, und auch MLP . Beim Aufsteiger gab es keine Überraschungen: Der Bad Homburger Pharmakonzern Altana rückt auf. In den MDax steigen die Aareal Bank und Klöckner auf, außerdem die Mannheimer . Diese Unternehmen ersetzen Altana, Babcock Borsig , Cargolifter und Goldzack.
Aus der zweiten Reihe gab es am Morgen bereits eine Gewinnwarnung. Der Handelskonzern Douglas senkte angesichts der Konsumflaute seine Ergebnis- und Umsatzprognosen für 2002. Douglas geht davon aus, im laufenden Geschäftsjahr die Konzernumsätze und das Ergebnis des gewöhnlichen Geschäfts um zwei bis vier Prozent steigern zu können. Noch im Mai hatte Douglas erklärt, beide Bereiche um vier bis sechs Prozent steigern zu wollen. In den ersten sechs Monaten 2002 seien die Nettoumsätze um 1,3 Prozent auf 939 Mio. Euro gestiegen, hieß es weiter. Das Ebitda sank auf 43,2 (49,5) Mio. Euro. Einen Umsatz- und Gewinnrückgang verzeichnete auch der Heizungs-Spezialist Buderus .
Am Neuen Markt konnte die DAB Bank ihren Verlust im zweiten Quartal deutlich verringern. Der Fehlbetrag im Berichtszeitraum betrage nach Steuern und Minderheitenanteilen 12,92 Mio. Euro nach einem Verlust von 24,27 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, teilte der im Nemax 50 geliste Online-Broker mit. Das Biotech-Unternehmen Morphosys hat ein erstes Forschungsziel in der Kooperation mit der Johnson & Johnson -Tochter Centocor Inc erreicht. Bei dem sogenannten Meilenstein handele es sich darum, dass Morphosys verschiedene Antikörper gegen ein Zielmolekül von Centocor hergestellt und verbessert habe, teile das Unternehmen mit.
Die asiatischen Börsen lieferten schlechte Vorgaben. Der Nikkei 225 in Tokio lag kurz vor Schluss 0,2 Prozent im Minus. Der Euro stieg zeitweise bis auf 0,9892 $ nach einem Schlussniveau in New York von 0,9830 $.
ftd
Die Börsianer erwarten am Mittwoch einen schwachen Start am Aktienmarkt. Der schwache Schluss der US-Börsen, die endgültig enttäuschten Hoffnungen auf Zinssenkungen gekoppelt mit den skeptischen Kommentaren von US-Notenbankchef Alan Greenspan zur Konjunkturentwicklung drücken die Stimmung. Der Düsseldorfer Wertpapierhändler Lang & Schwarz berechnete den Dax vorbörslich deutlich schwächer: Er fiel um knapp 2,5 Prozent auf 3594 Punkte.
Allianz mit Milliarden-Verlust im Bankgeschäft
Impulse, aber auch Rückschläge könnte es durch zahlreiche Quartalszahlen von Schwergewichten geben. Bereits am frühen Morgen hat die Allianz ihre Ergebnisse präsentiert. Der angepeilte Gewinn von drei Mrd. Euro im Gesamtjahr lasse sich nicht erreichen, teilte der Allfinanzkonzern mit und bestätigte damit seine Gewinnwarnung von vor einigen Wochen. Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen sank im ersten Halbjahr um 6,1 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro. Verluste gab es allerdings im Bankgeschäft: Das Segment wies einen Fehlbetrag 1,058 Mrd. Euro aus, davon stammen 1,024 Mrd. Euro von der Tochter Dresdner Bank. Die Risikovorsorge für das erste Halbjahr bezifferte die Allianz mit 1,068 Mrd. Euro. Im zweiten Quartal fiel ein Nettoverlust im Konzern von 356 Mio. Euro an.
Credit Suisse enttäuscht
Auch der Schweizer Finanzriese Credit Suisse legte am Morgen Zahlen vor. Danach war der Verlust von 579 Mio. Schweizer Franken (Sfr) im ersten Halbjahr weitaus höher als erwartet. Analysten hatten nur mit einem Fehlbetrag von 460 Mio. Sfr gerechnet. Der schwache Aktienmarkt hatte einen negativen Einfluss von rund 1,5 Mrd. Sfr auf das Konzernergebnis, wie CS Group am Mittwoch weiter mitteilte. Mit Roche präsentierte ein zweites Schweizer Schwergewicht vor Börsenstart seine Halbjahreszahlen. Der Überschuss sank von 2,5 auf 1,8 Mrd. Sfr, beim Umsatz konnte der Chemie- und Pharmakonzern jedoch leicht zulegen.
Der Düsseldorfer Energiekonzern Eon wird nach Ansicht von Analysten im ersten Halbjahr 2002 bei einem deutlich gestiegenen Betriebsergebnis einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet haben. Im Durchschnitt liegen die Prognosen beim Betriebsergebnis bei 2,29 Mrd. Euro. Die Zahlen sind nach Meinung der Experten allerdings nicht mit dem Vorjahresquartal vergleichbar, da Eon Unternehmensteile verkauft und neue Gesellschaften aquiriert hat. Stinnes, VAW und Veba Oel werden nach Unternehmensangaben nicht in die Bilanz einfließen. Vergleichbare Proforma-Zahlen will Eon im Verlauf des Tages mit Bekanntgabe der Halbjahresdaten publizieren.
Der hoch verschuldetete französische Medienkonzern Vivendi Universal wird nach Einschätzung der Experten einen leichten Ergebnisanstieg und ein deutliches Umsatzplus vermelden. Beim Ebitda, also dem Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, liegen die Erwartungen der Experten zwischen 1,3 und gut 1,7 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 1,305 Mrd. Euro), beim Umsatz reicht die Bandbreite der Prognosen von sieben bis 7,6 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 6,592 Mrd. Euro).
Belebung durch Index-Neuordnung
In den Dax dürfte auch der überraschende Ausschluss von Degussa Bewegung bringen. Die Eon-Tochter war am Dienstagabend vom Arbeitskreis Indizes aus dem Dax genommen worden, weil der Streubesitz und die damit verbundene Marktkapitalisierung nach einem Angebot des Essener Industriekonzerns RAG stark sinkt. Im Dax bleiben dürfen überraschend Epcos , die in der Rangliste der Deutschen Börsen noch schlecht abgeschnitten hatten, und auch MLP . Beim Aufsteiger gab es keine Überraschungen: Der Bad Homburger Pharmakonzern Altana rückt auf. In den MDax steigen die Aareal Bank und Klöckner auf, außerdem die Mannheimer . Diese Unternehmen ersetzen Altana, Babcock Borsig , Cargolifter und Goldzack.
Aus der zweiten Reihe gab es am Morgen bereits eine Gewinnwarnung. Der Handelskonzern Douglas senkte angesichts der Konsumflaute seine Ergebnis- und Umsatzprognosen für 2002. Douglas geht davon aus, im laufenden Geschäftsjahr die Konzernumsätze und das Ergebnis des gewöhnlichen Geschäfts um zwei bis vier Prozent steigern zu können. Noch im Mai hatte Douglas erklärt, beide Bereiche um vier bis sechs Prozent steigern zu wollen. In den ersten sechs Monaten 2002 seien die Nettoumsätze um 1,3 Prozent auf 939 Mio. Euro gestiegen, hieß es weiter. Das Ebitda sank auf 43,2 (49,5) Mio. Euro. Einen Umsatz- und Gewinnrückgang verzeichnete auch der Heizungs-Spezialist Buderus .
Am Neuen Markt konnte die DAB Bank ihren Verlust im zweiten Quartal deutlich verringern. Der Fehlbetrag im Berichtszeitraum betrage nach Steuern und Minderheitenanteilen 12,92 Mio. Euro nach einem Verlust von 24,27 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, teilte der im Nemax 50 geliste Online-Broker mit. Das Biotech-Unternehmen Morphosys hat ein erstes Forschungsziel in der Kooperation mit der Johnson & Johnson -Tochter Centocor Inc erreicht. Bei dem sogenannten Meilenstein handele es sich darum, dass Morphosys verschiedene Antikörper gegen ein Zielmolekül von Centocor hergestellt und verbessert habe, teile das Unternehmen mit.
Die asiatischen Börsen lieferten schlechte Vorgaben. Der Nikkei 225 in Tokio lag kurz vor Schluss 0,2 Prozent im Minus. Der Euro stieg zeitweise bis auf 0,9892 $ nach einem Schlussniveau in New York von 0,9830 $.
ftd