Mannesmann ist jetzt endgültig Geschichte
Vodafone zieht nun den Schlußstrich unter das Kapitel Mannesmann. Der deutsche Konzern wurde übernommen, filetiert und zerschlagen.
DÜSSELDORF (red./ag). Gut zwei Jahre nach der größten Übernahmeschlacht der Wirtschaftsgeschichte hat der britische Mobilfunkriese Vodafone nun das Kapitel Mannesmann abgeschlossen. Bei der gestrigen außerordentlichen Hauptversammlung des längst in Vodafone AG umbenannten einstigen deutschen Traditionskonzerns wurden - das war einziger Tagesordnungspunkt - die letzten 4000 Altaktionäre aus dem Unternehmen gedrängt. Das seit Jänner geltende deutsche Übernahmerecht gestattet es Aktionären, die mehr als 95 Prozent einer Firma halten, die übrigen Anteilsbesitzer auch gegen deren Willen aus dem Unternehmen herauszukaufen. Vodafone hatte zuletzt 99,6 Prozent der Mannesmann-Aktien. Für die ausstehenden rund 0,4 Prozent will der britische Konzern 430 Mill. Euro zahlen. Das ist nur rund ein Drittel des Preises, den Vodafone seinerzeit bei der Übernahme bezahlt hatte.
Mannesmann war vor rund zwei Jahren im Form eines Aktientausches im Volumen von 350 Mrd. Euro von Vodafone übernommen und gleich darauf in seine Einzelteile zerlegt worden. Aus den Verkäufen einzelner, nicht benötigter Unternehmensteile hatten die Briten rund 70 Mrd. Euro erlöst.
Größter Brocken dabei war der Verkauf der Mobilfunkfirma Orange an die France Telekom, die den Briten aus kartellrechtlichen Gründen vorgeschrieben worden war. Verkauft wurde aber auch die italienische Festnetzfirma Infostrade, die um elf Mrd. Euro an den Energiekonzern Enel ging. Siemens und Bosch übernahmen gemeinsam die Mannesmann-Industriesparte Atecs und blätterten dafür 9,6 Mrd. Euro hin. Der Mannesmann-Bereich Luxusuhren ging um zwei Mrd. Euro an die schweizerische Richemond. Weniger brachte das chronisch defizitäre Röhrengeschäft: Das übernahm der Salzgitter Konzern zum symbolischen Preis von einer DM (0,51 Euro).
Der Ausverkauf des 110 Jahre alten Traditionskonzerns ging binnen eines Jahres über die Bühne. 2001 wurde der Konzern in Vodafone AG umfirmiert. Jetzt, nach dem Herausdrängen der Altaktionäre, erinnert nur noch die Adresse der deutschen Vodafone-Zentrale an den Konzern: das Mannesmann-Ufer am Rhein in Düsseldorf.
In der früheren Mannesmann-Zentrale in Düsseldorf ist es aber nicht ruhig geworden. Vodafone konzentriert hier ja seine deutschen Mobilfunk-Aktivitäten (das Hauptmotiv für die Übernahme von Mannesmann) und wird dort auch Produktentwicklung sowie die Steuerung des Technologiemanagements und des "Global Branding" konzentrieren. Ein Arbeitsplatzabbau ist damit nicht verbunden.
Das "squeeze out" der Altaktionäre begründete Vodafone mit niedrigeren Kosten, die durch den Wegfall der Börsenotierung entstünden. Und die Alt-Aktionäre haben nach Meinung des Vorstandsvorsitzenden der deutschen Vodafone AG, Julian Horn-Smith, ohnehin eine Alternative: "Ich hoffe, sie bald als neue Aktionäre der Vodafone Group begrüßen zu dürfen", sagte er.
Vodafone zieht nun den Schlußstrich unter das Kapitel Mannesmann. Der deutsche Konzern wurde übernommen, filetiert und zerschlagen.
DÜSSELDORF (red./ag). Gut zwei Jahre nach der größten Übernahmeschlacht der Wirtschaftsgeschichte hat der britische Mobilfunkriese Vodafone nun das Kapitel Mannesmann abgeschlossen. Bei der gestrigen außerordentlichen Hauptversammlung des längst in Vodafone AG umbenannten einstigen deutschen Traditionskonzerns wurden - das war einziger Tagesordnungspunkt - die letzten 4000 Altaktionäre aus dem Unternehmen gedrängt. Das seit Jänner geltende deutsche Übernahmerecht gestattet es Aktionären, die mehr als 95 Prozent einer Firma halten, die übrigen Anteilsbesitzer auch gegen deren Willen aus dem Unternehmen herauszukaufen. Vodafone hatte zuletzt 99,6 Prozent der Mannesmann-Aktien. Für die ausstehenden rund 0,4 Prozent will der britische Konzern 430 Mill. Euro zahlen. Das ist nur rund ein Drittel des Preises, den Vodafone seinerzeit bei der Übernahme bezahlt hatte.
Mannesmann war vor rund zwei Jahren im Form eines Aktientausches im Volumen von 350 Mrd. Euro von Vodafone übernommen und gleich darauf in seine Einzelteile zerlegt worden. Aus den Verkäufen einzelner, nicht benötigter Unternehmensteile hatten die Briten rund 70 Mrd. Euro erlöst.
Größter Brocken dabei war der Verkauf der Mobilfunkfirma Orange an die France Telekom, die den Briten aus kartellrechtlichen Gründen vorgeschrieben worden war. Verkauft wurde aber auch die italienische Festnetzfirma Infostrade, die um elf Mrd. Euro an den Energiekonzern Enel ging. Siemens und Bosch übernahmen gemeinsam die Mannesmann-Industriesparte Atecs und blätterten dafür 9,6 Mrd. Euro hin. Der Mannesmann-Bereich Luxusuhren ging um zwei Mrd. Euro an die schweizerische Richemond. Weniger brachte das chronisch defizitäre Röhrengeschäft: Das übernahm der Salzgitter Konzern zum symbolischen Preis von einer DM (0,51 Euro).
Der Ausverkauf des 110 Jahre alten Traditionskonzerns ging binnen eines Jahres über die Bühne. 2001 wurde der Konzern in Vodafone AG umfirmiert. Jetzt, nach dem Herausdrängen der Altaktionäre, erinnert nur noch die Adresse der deutschen Vodafone-Zentrale an den Konzern: das Mannesmann-Ufer am Rhein in Düsseldorf.
In der früheren Mannesmann-Zentrale in Düsseldorf ist es aber nicht ruhig geworden. Vodafone konzentriert hier ja seine deutschen Mobilfunk-Aktivitäten (das Hauptmotiv für die Übernahme von Mannesmann) und wird dort auch Produktentwicklung sowie die Steuerung des Technologiemanagements und des "Global Branding" konzentrieren. Ein Arbeitsplatzabbau ist damit nicht verbunden.
Das "squeeze out" der Altaktionäre begründete Vodafone mit niedrigeren Kosten, die durch den Wegfall der Börsenotierung entstünden. Und die Alt-Aktionäre haben nach Meinung des Vorstandsvorsitzenden der deutschen Vodafone AG, Julian Horn-Smith, ohnehin eine Alternative: "Ich hoffe, sie bald als neue Aktionäre der Vodafone Group begrüßen zu dürfen", sagte er.