Konzerne regeln Manager-Vergütung neu
Metro, Siemens und Daimler-Chrysler prüfen Abschaffung der Aktienoptionen - Microsoft ist Vorreiter
Berlin - Die öffentliche Kritik an überzogenen Manager-Gehältern zeigt Wirkung: Immer mehr Dax-Konzerne nehmen von den umstrittenen Aktienoptionsprogrammen Abstand. "Wir prüfen die Einführung alternativer Leistungsprämien für unsere Manager, wenn das jetzige Optionsprogramm Ende 2003 ausläuft", sagte Jürgen Homeyer, Sprecher des Einzelhandelskonzerns Metro der WELT.
Zuvor hatten bereits Daimler-Chrysler und Siemens angekündigt, die Abschaffung der Aktienoptionsprogramme zu prüfen. "Wir überlegen, ob wir mit den Optionsmodellen so weiter machen wie bisher", sagte Manfred Gentz, Finanzvorstand von Daimler-Chrysler in einem Zeitungsinterview. Auch solle der Wert der Leistungsprämie erstmals in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns offen als Personalaufwand verbucht werden.
Die Fondsgesellschaft Union Investment, einer der schärfsten Kritiker von überzogenen Manager-Gehältern, zeigte sich erfreut über die jüngste Entwicklung: "Gerade die Optionsprogramme von Daimler-Chrysler und Siemens waren völlig indiskutabel", sagte Union Invest-Sprecher Rolf Drees. "Wenn diese Konzerne nun einlenken, wäre das ein wichtiges Signal für bessere Transparenz und mehr Aktionärsschutz."
Union Investment hatte in mehreren Untersuchungen nachgewiesen, dass die millionenschweren Aktienoptionsprogramme vieler Konzerne völlig intransparent sind, keinen Leistungsanreiz entfalten und einer "Selbstbedienungsmentalität" unter Managern Vorschub leisten. Zudem werde der Börsenkurs des Unternehmens zu Lasten der Kleinaktionäre verwässert, heißt es in den Studien.
Daimler-Chrysler und Siemens hatten für ihre Bonus-Programme unter den 30 Dax-Konzernen jeweils die schlechtesten Noten bekommen. Die Deutsche Telekom, früher von Union Invest ebenfalls mit der Note "mangelhaft" gerügt, hatte ihr Aktienoptionsprogramm nach der Bewertung ganz gekippt. "Der Missbrauch von Aktienoptionen scheint wegen der öffentlichen Diskussion Gott sei dank aufzuhören", sagte Drees.
Obwohl sich das Aus für Aktienoptionen abzeichnet, sollen Manager auch künftig einen Teil ihrer Bezüge in Form von variablen Leistungsprämien erhalten. So denken etwa Daimler-Chrysler und Siemens darüber nach, dem Beispiel des US-Konzerns Microsoft zu folgen und den Managern statt der Optionsscheine künftig einfach Rabatt beim Aktienkauf zu gewähren. Auch soll die Bonus-Zahlung in Zukunft wohl nicht einfach an die Steigerung des Aktienkurses geknüpft sein, sondern andere Erfolgsparameter berücksichtigen. dgw
Metro, Siemens und Daimler-Chrysler prüfen Abschaffung der Aktienoptionen - Microsoft ist Vorreiter
Berlin - Die öffentliche Kritik an überzogenen Manager-Gehältern zeigt Wirkung: Immer mehr Dax-Konzerne nehmen von den umstrittenen Aktienoptionsprogrammen Abstand. "Wir prüfen die Einführung alternativer Leistungsprämien für unsere Manager, wenn das jetzige Optionsprogramm Ende 2003 ausläuft", sagte Jürgen Homeyer, Sprecher des Einzelhandelskonzerns Metro der WELT.
Zuvor hatten bereits Daimler-Chrysler und Siemens angekündigt, die Abschaffung der Aktienoptionsprogramme zu prüfen. "Wir überlegen, ob wir mit den Optionsmodellen so weiter machen wie bisher", sagte Manfred Gentz, Finanzvorstand von Daimler-Chrysler in einem Zeitungsinterview. Auch solle der Wert der Leistungsprämie erstmals in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns offen als Personalaufwand verbucht werden.
Die Fondsgesellschaft Union Investment, einer der schärfsten Kritiker von überzogenen Manager-Gehältern, zeigte sich erfreut über die jüngste Entwicklung: "Gerade die Optionsprogramme von Daimler-Chrysler und Siemens waren völlig indiskutabel", sagte Union Invest-Sprecher Rolf Drees. "Wenn diese Konzerne nun einlenken, wäre das ein wichtiges Signal für bessere Transparenz und mehr Aktionärsschutz."
Union Investment hatte in mehreren Untersuchungen nachgewiesen, dass die millionenschweren Aktienoptionsprogramme vieler Konzerne völlig intransparent sind, keinen Leistungsanreiz entfalten und einer "Selbstbedienungsmentalität" unter Managern Vorschub leisten. Zudem werde der Börsenkurs des Unternehmens zu Lasten der Kleinaktionäre verwässert, heißt es in den Studien.
Daimler-Chrysler und Siemens hatten für ihre Bonus-Programme unter den 30 Dax-Konzernen jeweils die schlechtesten Noten bekommen. Die Deutsche Telekom, früher von Union Invest ebenfalls mit der Note "mangelhaft" gerügt, hatte ihr Aktienoptionsprogramm nach der Bewertung ganz gekippt. "Der Missbrauch von Aktienoptionen scheint wegen der öffentlichen Diskussion Gott sei dank aufzuhören", sagte Drees.
Obwohl sich das Aus für Aktienoptionen abzeichnet, sollen Manager auch künftig einen Teil ihrer Bezüge in Form von variablen Leistungsprämien erhalten. So denken etwa Daimler-Chrysler und Siemens darüber nach, dem Beispiel des US-Konzerns Microsoft zu folgen und den Managern statt der Optionsscheine künftig einfach Rabatt beim Aktienkauf zu gewähren. Auch soll die Bonus-Zahlung in Zukunft wohl nicht einfach an die Steigerung des Aktienkurses geknüpft sein, sondern andere Erfolgsparameter berücksichtigen. dgw