Mal ne Frage an die experten...in Puncto Orderformen

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Teufel:

Mal ne Frage an die experten...in Puncto Orderformen

 
16.05.00 10:09
wer kann mir sagen welche orderformen es gibt außer den mir bekannten:
bestens,
billigst
limit
stop loss

oder vielleicht hat jemand ne idee, wo ich das finden kann!

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MaMoe:

"Stopp-buy" haste noch vergessen und nur gültig für Fondsmanager: "I.

 
16.05.00 10:16
MaMoe:

Oh sorry, natürlich noch: "auction only" im Xetra. o.T.

 
16.05.00 10:18
Teufel:

das gilt sicher

 
16.05.00 10:18
hi mamoe, ist das sicher? weißt du eventuell wo ich das nachlesen kann?
Swisspingu:

->

 
16.05.00 10:21
es gibt noch stop limit: beim stop wird deine Kauf- oder Verkauflimite aktiv. Kannst hierbei aber auch übergangen werden, wenn die Spreads gross werden - z.B. wenn's rappelt. Also keine wirkiche Garantie für die Ausführung.

Dann gibts noch was wie Block-Orders, sodass deine Position nur in einem Block gehandelt wird. Also keine Stückelungen. Auch hier keine Ausführung bei Limte garantiert, falls der Bid ein zu kleines Volumen hat für deinen Ask (oder umgekehrt). Weiss aber nicht wie die genaue Bezeichnung hierfür ist.

Gruss  
Teufel:

Thanx to swisspingu and mamoe-schreibe nämlich grad was über akti.

 
16.05.00 10:25
Swisspingu:

uups - ist aber ohne Gewehr, gelle :-) o.T.

 
16.05.00 10:29
b2210:

fill or kill; if than

 
16.05.00 10:29
Dann gibts noch "fill or Kill", also alle Aktien oder keine kaufen o.verkaufen

"if than" soll es wohl auch geben, weiss allerdings nicht genau was das sein soll
Swisspingu:

das sind eben die beiden oben beschriebenen

 
16.05.00 10:40
fill or kill sind block orders - alle oder keine

if then ist stop limit - wenn stop, dann limit

die Bezeichnungen sind aber von Land zu Land verschieden - und viele Kleinbanken nehmen auch nicht alle Varianten an - geschweige denn kennen sie überhaupt...

MaMoe:

Dann bekommst du die Auflösung für "Iw": Wichtigster Zusatz für Fond.

 
16.05.00 12:16
"Iw" heißt: "Interesse waren", d.h. der Börsenmakler wird die Order in beliebig viele kleine Pakete aufteilen, entsprechend der derzeitigen Marktnachfrage. So können z.B. mehrere 1000 Stk. am Tag gehandelt werden, ohne den Kurs übermäßig in die Höhe zu pushen. Der Händler "sammelt" Verkaufsaufträge für den Fondsmanager und verkauft dann z.B. 520 Stk., wartet wieder und verkauft wieder einen Batzen ...

Interesse waren also, nur nicht das Interesse der Kleinanlager, sondern das der Großanleger ...

Gutes Gelingen für deine Arbeit. Nachlesen kannst Du die handelsüblichen Zusätze für Kleinanleger in jeder Bank. (Börsenhandbuch). Du kannst denen ja sagen, daß du ´ne Arbeit schreibst.

Grüße
MaMoe.
wxpeters:

"immideate or cancel"

 
16.05.00 12:31
der name sagts: wenn nicht innerhalb kürzester Zeit, wird order gestrichen

Frage: Es werden 123 Aktien zu 50€ angeboten (xetra) - ich will 50 St. und gehe auf Briefkurs - sofortige Ausführung - es müßten nur noch 73 St. angeboten werden - das Angebot hat sich aber nicht verändert (immer noch 123 zu 50€) : Was für einen Orderzusatz hat der Verkäufer das seine 123 St.
stets wieder erneuert werden ???  
ruebe:

Tagesgültig oder ultimo (Monatsende) gibt auch die Dauer deiner Order .

 
16.05.00 12:47
b2210:

Alles auf eine Blick: achtung an alle lesemüden viel text

 
23.05.00 10:57
In dieser Ausgabe:

   Die verschiedenen Orderarten

Sehr geehrte Leser,
diesmal stehen als Thema der Ausgabe die verschiedenen Orderarten im
Blickpunkt. Detlef Wornstall stell sie in einer Übersicht vor. Nicht zu
verwechseln sind Orderarten mit den verschiedenen Order Routing
Systems und Order Execution Systems, die in den Seminaren behandlet
und daher nicht im E-Mail-Service besprochen werden. Die vorgestellten
Orderarten gelten nicht für prinzipiell alle Börsen. Einige finden nur an den
Futures-Börsen Anwendung. Die Kenntnis über Funktion und Einsatzgebiet
der verschiedenen Orderarten gehört zum elementaren Grundwissen, um
erfolgreich als Trader bestehen zu können. Viel Spaß beim Lesen und
good trading

Georg Müller

Die verschiedenen Orderarten von Detlef Wormstall

Die heutigen elektronischen Handelssysteme ermöglichen es dem
Daytrader im Sekundenkampf mit professionellen Händlern an den
Aktienbörsen zu bestehen. Erfolgreich kann jedoch nur sein, wer seine
Entscheidungen schnell und sicher trifft. Geschwindigkeit gehört zu den
wichtigsten Faktoren, denn hochvolatile Aktienkurse verändern sich in
Sekundenbruchteilen und nur wer in jeder Situation die richtige Order
bereithält, wird Erfolg haben können. Anders als auf dem deutschen
Aktienmarkt gibt es an den amerikanischen Börsen die Möglichkeit, Aktien
leer zu verkaufen. Man kann also seinen Gewinn nicht nur mit steigenden
Aktienkursen erzielen, sondern auch mit fallenden. Die gleichen
Gewinnmöglichkeiten in Deutschland würden das Ausweichen auf Derivate
wie Optionen oder Optionsscheine voraussetzen. Die zusätzlichen Arten,
an den amerikanischen Märkten zu verdienen, bedeutet natürlich auch

zusätzliche Ordermethoden und mit diesen sollte der angehende Daytrader
gründlich vertraut sein, um im Eifer des Gefechts nicht einen
folgenschweren Fehler zu machen, der unter Umständen zu erheblichen
Verlusten führen kann. Die folgenden Ausführungen können jedoch nur die
theoretischen Grundlagen vermitteln, da je nach benutzter Software
erhebliche Unterschiede auftreten. Einige Online Discount Broker erlauben
verschiedene Orderarten gar nicht erst, andere integrieren die Orderarten
in Ihre Software und der Kunde muss sich mit der Bedienung der Software
vertraut machen. Die Theorie sollte jedoch jeder Daytrader kennen, um für
jede Situation den richtigen Trade zur Verfügung zu haben.

Unlimitierte Orderarten

Die Market Order

Vielfach unverstanden und oftmals falsch angewendet wird die Market
Order. Sie ist die Orderart, mit der in einem Hochgeschwindigkeitsmarkt
eine sofortige Ausführung erzielt werden kann. Die Voraussetzung dafür ist
allerdings ein liquider Markt und ein hohes Volumen in der gehandelten
Aktie. Da der Trader mit einer Market Order kein Limit setzt, wird diese
Order schnellstmöglich zu dem nächsten erreichbaren Kurs ausgeführt.
Der Vorteil für den Kunden in Erteilung einer Market Order liegt nun darin,
daß er fast umgehend eine Ausführung seiner Order erwarten kann. Der
Nachteil liegt im sogenannten Slippage , dem Unterschied zwischen dem
erwarteten und dem tatsächlichen Ausführungskurs. In einem nicht liquiden
Markt, in dem eine Aktie unter Umständen nur sehr selten gehandelt wird
oder nur sehr geringe Stückzahlen zu Stande kommen, kann es zu
erheblich schlechteren Ausführungskursen kommen, als das vom Trader
beabsichtigt wurde. Die Market Order muß daher wohl überlegt eingesetzt
werden. Sie dient als ein exzellentes Werkzeug, um einen Gewinn schnell
zu sichern, oder eine Verlustposition möglichst umgehend glattzustellen.

Nehmen wir als Beispiel einen Trade in AMZN (Amazon.com), einer Aktie
mit einem durchschnittlichen, täglichen Handelsvolumen von 15 bis 20
Millionen Stück, die also zu fast jedem Zeitpunkt ausreichend Liquidität zur
Verfügung stellt. Nehmen wir an, wir haben zu Beginn einer
Momentumbewegung mit einem limitierten Auftrag 100 Stück zu einem
Preis von $85 gekauft und die Aktie bewegt sich in die von uns gewünschte
Richtung. Minuten später steht der Aktienkurs bei $86 (Eine solches
Szenario ist nicht unüblich in AMZN) und steigt weiter. Wir haben unser
gewünschtes Ziel erreicht und wollen nun den Gewinn sichern. Um nicht
Gefahr zu laufen, den erzielten Gewinn wieder zu verlieren, entschließen
wir uns zu einem limitierten Verkaufsauftrag zum derzeitigen Angebotskurs
von $86. Während der Eingabe unserer Order flaut jedoch das
Kaufinteresse ab und in dem Moment, in dem wir den Enter Button unseres
Computers drücken, springt der Angebotskurs von $86 auf $85 15/16
zurück. In diesem Fall würde unser limitierter Verkaufsauftrag nun nicht
ausgeführt und es würde wertvolle Zeit verloren, da der Auftrag jetzt erst
gestrichen werden müßte, um es dann noch einmal mit einer neuen Order
zu versuchen. Wir würden dem Markt nach unten folgen und jedesmal
wertvolle Zeit verlieren, nur um am Ende dann vielleicht den gesamten
Gewinn von $1 wieder gänzlich verloren zu haben. Um sich dieser Gefahr
nicht auszusetzen, benutzt man in einem solchen Szenario nun die Market
Order. Durch das fehlende Limit wäre der Auftrag in unserem Beispiel bei
$85 15/16 ausgeführt worden und wir hätten diesen Gewinn sichern
können. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, daß ja auch gleich eine
limitierte Order unterhalb des letzten Angebotskurses zu dem gleichen
Ergebnis geführt hätte, aber was wäre gewesen, wenn die Aktie schneller
gefallen wäre und der nächste Angebotskurs deutlich unter dem letzten
gelegen hätte. Wir hätten mit immer wieder neuen Orders dem Markt
solange nach unten folgen müssen, bis wir die Aktie endlich hätten
verkaufen können. Ein solches dem Markt Hinterherjagen kann schnell
dazu führen, daß man aus einer Gewinnposition in eine Verlustposition
gerät und gehört zu den Dingen, die man auf jeden Fall vermeiden sollte.

Limitierte Orderarten

Limitierte Orderarten kann man weiterhin in zwei Unterkategorien aufteilen,
die der preislich begrenzten und die der zeitlich begrenzten Order.
Grundsätzlich geben limitierte Order dem Investor die Möglichkeit, ein
vorher festgesetztes Preisniveau zu garantieren, allerdings erkauft er sich
diesen Vorteil mit dem Risiko, daß von ihm vorgegebene Preisniveau nicht
zu erreichen. Die preislich begrenzten Order umfassen folgende
Methoden.

Buy Limit Order

Die einfachste aller Limit Order, die Buy Limit Order benutzt man, will man
vor dem Kauf einer Aktie den maximalen Kaufpreis festlegen. Der Investor
schützt sich mit dieser Order vor zu hohen Preisen. Übersteigt der
Aktienkurs den vom Anleger vorher festgelegten Preis, dann wird die Aktie
solange nicht gekauft, bis der Kurs der Aktie wieder bis auf dieses
Maximum zurückgefallen ist. Der Nachteil besteht darin, daß der Investor
eine Aktie nicht bekommt, die sein Kauflimit im Verlaufe der Börsensitzung
überstiegen hat und nicht wieder auf dieses Niveau zurückfällt. Diese
Methode läßt sich strategisch sehr gut einsetzen, will man eine Aktie in
einem schwachen Markt kaufen, aber sich gleichzeitig gegen einen zu
hohen Kurs an einem starken Tag an der Börse absichern. Ein Beispiel
macht den Sachverhalt deutlich. Hier sei wieder einmal AMZN
(Amazon.com) genannt, die in unserem Beispiel seit Tagen auf dem
Rückzug ist und momentan bei $75 notiert. Der Investor setzt als Kauflimit
$75 ein. Da bei AMZN oftmals eine Intraday range von $10 und mehr
auftreten kann, schützt er sich mit dem eingesetzten Kauflimit von $75
gegen einen Kauf der Aktie zu allen Preisen oberhalb von $75 und damit
gegen den Kauf der Aktie bei einem Ausrutscher nach oben. Eine solche
Order kann auch an deutschen Börsen verwendet werden.

Sell Limit Order

Eine weitere häufig benutzte Limit Order ist das genaue Gegenstück zu der
gerade beschriebenen Buy Limit Order, nämlich die Sell Limit Order. Bei
dieser Ordermethode gibt der Investor den maximalen Preis an, zu dem er
gerade noch gewillt ist zu verkaufen. Das gesetzte Verkaufslimit schützt in
diesem Fall bei dem Verkauf einer Aktie vor zu niedrigen
Ausführungskursen. Üblicherweise wird man diese Orderart dann
einsetzen, wenn man mit der gekauften Aktie schon einen Gewinn erzielt
hat, den man beim Verkauf nun schützen möchte. Fällt die Aktie in einem
schwachen Markt unter das von dem Investor gesetzte Limit, so wird Sie
nicht verkauft. Als Beispiel muß wieder die uns nun schon bekannte AMZN
herhalten. Angenommen, der Daytrader konnte AMZN zu $75 kaufen und
wenige Minuten später ist die Aktie auf nunmehr $76 gestiegen. Um den
Trade erfolgreich abzuschließen und den Gewinn zu verbuchen,
entschließt sich der Trader für den Verkauf der Aktie. Da er aber nicht
gewillt ist, den Market Makern die Chance zu einem für ihn geringeren
Ausführungskurs zu geben, setzt er ein Verkaufslimit von $76 oder etwas
darunter (Im Normalfall bleibt man etwas unter dem aktuellen Limit, um die
Chancen der Ausführung zu erhöhen). Jedoch ist im Daytradingbereich
bei dem Einsatz dieser Orderart Vorsicht geboten, da damit nur bei immer
noch starkem Kaufdruck Erfolgsaussichten gewährleistet sind. Andernfalls
benutzt der Daytrader eine Market Order für das Erreichen seines Zieles.
(Siehe auch Market Order)

Buy Stop Order

Auch diese Orderart setzt ein vorher festgelegtes Limit, aber anders als bei
dem einfachen Kauflimit liegt das mit der Buy Stop Order gesetzte Limit
über dem aktuellen Marktpreis. Hier will der Investor nicht gegen zu hohe
Kurse vorsorgen sondern erst dann eine Aktie kaufen, wenn Sie einen
bestimmten höheren Level erreicht hat. Man benutzt eine solche Order im
Normalfall wenn man bei einem Ausbruch nach oben aus einer
Tradingrange eine Aktie kaufen möchte. Es gibt eine weitere Besonderheit
bei der Anwendung einer Buy Stop Order. Wird der vorher festgelegte
Limitpreis erreicht, so verwandelt sich die Buy Stop Order automatisch in
eine Market Order und wird zum nächsten erreichbaren Kurs ausgeführt,
es entsteht also ein gewisses Risiko, besonders in einem sich sehr schnell
nach oben bewegenden Markt. AMZN dient wieder einmal als Beispiel. Die
Aktie befindet sich in einer angenommenen Trading Range zwischen $70
und $75 und der Investor entscheidet, Sie erst dann zu kaufen, wenn Sie
die Tradingrange mit einem erreichten Kurs von mindestens $77 nach
oben verläßt. In diesem Fall wird die Aktie nun gekauft, ohne daß Sie
ständig beobachtet werden muß. Bei Erreichen des Kurses von $77
verwandelt sich die Buy Stop Order automatisch in eine Market Order und
wird dann zum nächsten erreichbaren Kurs ausgeführt.

Sell Stop Order

Analog zur Buy Stop Order wird bei der Sell Stop Order das Limit unterhalb
des momentan gehandelten Kurses angesiedelt. Diese Orderart setzt man
auch gerne als automatische Stop Loss Versicherung ein, da auch bei
dieser Methode die Limit Order sich bei Erreichen des Limits automatisch
in eine Market Order verwandelt und somit schnellstmöglich ausgeführt
werden kann. Triggert der Kurs also das gesetzte Limit, so stellt sich die
Position umgehend glatt. Natürlich entsteht auch bei dieser Umwandlung in
eine Market Order wieder das Risiko, daß die Market Order durch das
Slippage zu einem schlechteren Kurs ausgeführt wird, aber der Investor
stellt so gut wie sicher, die Position zu verlassen. Man kann diese Methode
also dann anwenden, wenn man die jeweilige Aktie nicht ständig
beobachtet, auf jeden Fall aber verlassen möchte, sollte Sie über das
vorher gesetzte Limit hinaus gegen einen laufen. Zur Veranschaulichung
wieder AMZN. Die Aktie wurde zum Preis von $77 gekauft und der Investor
setzt als Limit nun $74 ein, der Kurs zu dem die Position auf jeden Fall
glattgestellt werden soll. Fällt nun die Aktie, so passiert solange nichts,
solange die Aktie über dem gesetzten Limit von $74 notiert, erreicht Sie
jedoch das Limit von $74, so wandelt Sie sich in eine Market Order um und
wird daraufhin schnellstmöglich vom Broker ausgeführt.

Buy Stop Limit Order

Jetzt wird es ein wenig komplizierter, denn bei der Buy Stop Limit Order
werden zwei Limits gesetzt. Man kann diese Order in zwei unterschiedliche
Limit Order teilen, die Buy Stop Order und die Buy Limit Order. Zunächst
wird ein Limit oberhalb des momentan gehandelten Kurses gesetzt, daß die
Order aktiviert und den Kauf der zugrundeliegenden Aktie ausführt,. Wenn
es erreicht wird, verwandelt sich die Order in eine normale Limit Order und
wird ausgeführt, solange sich der aktuelle Aktienkurs innerhalb der beiden
Limits bewegt. Der Grund für eine solche Order ist der Schutz vor einer
sich zu schnell bewegenden Aktie. Einerseits möchte der Investor die Aktie
erst bei Erreichen eines höheren Kurses kaufen. Andererseits möchte er
sich aber schützen, sollte der Markt so volatil sein, daß das gesetzte Limit
innerhalb von Sekundenbruchteilen weit übertroffen wird. Man benutzt
diese Order auch für Käufe zu Beginn der Börsensitzung, wenn Aktien
manchmal mit einem großen Sprung nach oben öffnen. Angenommen
AMZN steht am Beginn einer durch hohes Momentum gekennzeichneten
Bewegung und könnte außerdem ein neues Tageshoch erreichen. Sie
kostet $75 und unser Investor entscheidet sich, die Aktie erst bei Erreichen
von $76 zu kaufen. Er will aber vermeiden, die Aktie für mehr als $77 zu
kaufen, weil das für Ihn zu teuer ist. In diesem Fall würde er eine Buy Stop
Limit Order mit einem Stop von $76 , der die Order triggert und einem Limit
von $77 , welches das Risiko begrenzt, eingeben.

Sell Stop Limit Order

Diese Order ist das genaue Gegenstück zur gerade behandelten Buy Stop
Limit Order. Hierbei werden jedoch die beiden Limits unterhalb des Marktes
gesetzt. Die Zielsetzung ist aber auch hier die Gleiche. Der Investor
möchte bei Erreichen eines bestimmten niedrigeren Kurses verkaufen,
sich jedoch durch das Setzen eines zweiten Limits gegen allzu hohe
Verluste schützen.

Market If Touched (MIT)

Eine MIT Order zum Kauf einer Aktie wird unterhalb des aktuellen Marktes
gesetzt. Sie erlaubt dem Investor, eine Aktie zu einem vorher bestimmten,
tieferen Niveau als dem derzeitigen kaufen zu können. Erreicht der Markt
das Limit der MIT Order, so wird diese automatisch zur Market Order und
die Aktie wird vom Broker zum nächstmöglichen Kurs gekauft. Hierbei
entsteht für den Investor wieder das Risiko des Slippage, aber das nimmt
er gern in Kauf, da er die Aktie ja billiger einkaufen kann. In den meisten
Fällen wird der Broker auch eine Ausführung in der Nähe des gesetzten
Limits erreichen können. Lediglich in nicht liquiden Aktien sollte man eine
solche Order nicht verwenden. Um einen Gewinn zu sichern und eine Aktie
zu einem höheren, vorher bestimmten Aktienkurs zu verkaufen wird man
die MIT Order oberhalb des aktuellen Marktes ansiedeln. Nehmen wir an,
der Investor möchte AMZN kaufen, ihm ist jedoch das derzeitige Niveau
von $75 zu teuer. Also gibt er seinem Broker eine MIT Order mit einem
Limit von $73. Der Gedanke, der dahinter steht ist es, die Aktie in einer
schwachen Phase zu kaufen. Erreicht der Kurs von AMZN niemals die
$73, so wird unser Investor leer ausgehen, die Aktie kann nicht für Ihn
gekauft werden. Fällt hingegen AMZN auf $73, so verwandelt sich die MIT
Order in eine Market Order und nun wird der Auftrag zum nächsten
erreichbaren Kurs ausgeführt.

Fill OR KILL (FOK)

Eine solche Order wird zu dem gesetzten Limit verkauft, sofern sich ein
Käufer findet. Der Broker versucht dreimal, die Aktie mit dem gesetzten
Limit zu verkaufen, gelingt Ihm das auch beim dritten Versuch nicht, so
wird diese Order automatisch gestrichen. Man benutzt eine FOK Order um
den Markt zu testen. Das gewählte Limit sollte möglichst nah am derzeitigen
Marktniveau sein, um herauszufinden ob der Markt das Limit annimmt oder
nicht bereit ist, für diesen Kurs zu kaufen oder zu verkaufen. Allerdings
findet diese Ordermethode Ihre Verbreitung hauptsächlich an den
Futuresmärkten und spielt im Aktienbereich nur eine untergeordnete Rolle.

Das beschreibt die Grundsätze der preislich limitierten Ordermethoden.
Wie auch weiter oben schon beschrieben, gibt es daneben aber noch die
zeitlich limitierten Order. Zu denen kommen wir jetzt.

Market on Open (MOO)

Die Market on Open Order ist eine zeitlich limitierte Order, die nur zu
Beginn der Börsensitzung in einem von der jeweiligen Börse festgelegten
Fenster ausgeführt werden kann. Dieses Fenster wird von der Börse
bestimmt und liegt normalerweise zwischen 5 min und 20 min. Die meisten
Discountbroker bieten jedoch Ihren Kunden diese Orderart nicht an und
sie wird auch hauptsächlich an den Futuresmärkten und den
Optionsbörsen eingesetzt. Im Aktienhandel und an den Aktienbörsen spielt
sie nur eine untergeordnete Rolle.

Market on Close (MOC)

Bei der Market on Close Order handelt es sich auch um eine zeitlich
begrenzte Order und Sie kann nur zum Ende einer Börsensitzung
ausgeführt werden. Das dazu von der Börse festgesetzte Fenster ist in den
meisten Fällen kürzer angesetzt als bei der Market On Open Order. Es
beträgt nicht selten nur die letzten 5 min der Börsensitzung. Auch diese
Orderart findet weite Verbreitung an den Futures- und Optionsmärkten und
spielt an den Aktienbörsen kaum eine Rolle.

Es gibt noch weitere, zeitlich limitierte Orderarten, die aber in den meisten
Fällen mit dem jeweiligen Broker individuell ausgehandelt werden. Als
Beispiel sei nur der Fall genannt, in dem der Kunde für einige Wochen in
den Urlaub fährt und seinem Broker für diese Zeit eine Order zum Kauf
oder Verkauf einer Aktie übertraegt. Die dem Broker eingeräumte
Verantwortung wird Discretion Order genannt.

Das waren die hauptsächlich benutzten und erlaubten Ordermethoden an
amerikanischen Märkten. Neben diesen Orderarten gibt es zeitlich oder
anderweitig limitierte Zusätze zu den eigentlichen Ordermethoden, die dem
Investor weitere Möglichkeiten einräumen.

All Or None (AON)

Dieser Zusatz besagt, daß bei der Ausführung der Order entweder alle
Aktien oder keine verkauft werden. Der Investor schützt sich so gegen die
sogenannten Partial Fills, bei denen Order in kleinen Stückelungen zu
verschiedenen Zeiten und eventuell zu unterschiedlichen Kursen
ausgeführt werden.

Day

Ein Zusatz, der die Order nur für den gerade gültigen Tag zuläßt. Wird die
Order nicht innerhalb des Handelstages ausgeführt, so wird Sie am Ende
des Tages automatisch gestrichen. Dieser Orderzusatz wird wohl sehr
häufig im Daytradingbereich seine Anwendung finden.

Good Till Cancel (GTC)

Mit diesem Zusatz gilt eine Order auf unbestimmte Zeit und bleibt somit
aktiv, solange der Investor nicht selbst die Orderstreichung vornimmt. Das
kann unter Umständen für einen sehr langen Zeitraum gelten. Man benutzt
disen Orderzusatz bei Position Trades, die man zu vorher bestimmten
Kursen verkaufen möchte, die man aber nicht ständig verfolgt.

Or Better (OB)

Eine Order mit einem Limit und dem Auftrag, Sie zu dem Limit oder aber
besser zu verkaufen. Hier wird dem Broker die Möglichkeit eingeräumt,
den Markt zu testen und eventuell zu einem besseren Kurs auszuführen.
Dieser Zusatz findet seinen Anwendungsbereich jedoch hauptsächlich im
Futuresbereich.

Die aufgeführten Möglichkeiten stellen einen Großteil der an
amerikanischen Märkten dem Investor zur Verfügung stehenden Methoden
dar, seine Aufträge dem Markt zu präsentieren. Sie sind bei weitem
umfangreicher, als die In Deutschland verfügbaren Möglichkeiten,
bedingen aber, daß man als angehender Trader zumindest ein
Grundverständnis in Ihrer Anwendung mitbringt, um erfolgreich traden zu
können. Es ist weiterhin wichtig festzustellen, daß die gegebenen
Methoden nicht von allen Brokern zur Verfügung gestellt werden, teils um
den Kunden zu schützen, teils weil Ihre Anwendung einer gewissen
Erfahrung voraussetzt (Beispiel Fill or Kill). Daher sollte sich jeder Trader
mit den von seinem Broker angebotenen Ordermethoden gründlich vertraut
machen, um im Eifer des Gefechts immer die richtige Waffe zur
Verfügung zu haben. Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit den oben gemachten
Ausführungen ein wenig die vielfältigen Ordermöglichkeiten an
amerikanischen Aktienmärkten näherbringen und wünsche Ihnen für jeden
Ihrer Trades ein glückliches Händchen und die richtige Orderart…



Boersenrecht:

Für Anfänger und Unwissende - Kurszusätze und ihre Bedeutung

 
23.05.00 11:07
Um möglichst viel Markttransperenz zu schaffen, erläutern die amtlichen Kursmakler die festgestellten Kurse durch Zusätze. Diese Zusätze und Hinweise sind in der Börsenordnung eindeutig festgelegt; die Aussage ist verbindlich.
Zusätze: 1. b = auch Kurs ohne Zusatz, bedeutet bezahlt. Alle Aufträge wurden ausgeführt.
2. bG = bezahlt Geld: Die zum festgestellten Kurs limitierten Kaufaufträge wurden ausgeführt, es bestand jedoch weitere Nachfrage.
3. bB = bezahlt Brief: Die zum festgestellten Kurs limitierten Verkaufs-
aufträge wurden ausgeführt, es bestanden jedoch weitere Angebote.
4. ebG = etwas bezahlt Geld: Die zum festgestellten Kurs limitierten Kaufaufträge konnten nur zum geringen Teil ausgeführt werden.
5. ebB = etwas bezahlt Brief: Die zum festgestellten Kurs limitierten Verkaufsaufträge konnten nur zum geringen Teil ausgeführt werden.
6. ratG = rationiert Geld: Die zum Kurs und höher limitierten sowie die unlimitierten Kaufaufträge konnten nur beschränkt ausgeführt werden.
7. ratB = rationiert Brief: Die zum Kurs und niedriger limitierten sowie die unlimitierten Verkaufsaufträge konnten nur beschränkt ausgeführt werden.
8. * = Sternchen: Kleinere Beträge konnten nicht gehandelt werden.

Bei den Erläuterungen Nr. 1 bis 5 müssen außerdem alle über dem festgestellten Kurs limitierten Kaufaufträge sowie alle unter dem festgestellten Kurs limitierten
Verkaufsaufträge ausgeführt sein. Die Kurszusätze erläutern, inwieweit limitierte Kauf- und Verkaufsaufträge zum ermittelten Kurs ausgeführt werden konnten.

Hinweise: 1. G = Geld: Zu diesem Preis bestand nur Nachfrage.
2. B = Brief: Zu diesem Preis bestand nur Angebot.
3. - = gestrichen: Der Kurs konnte nicht festgestellt werden.

4. -G = gestrichen Geld: Ein Kurs konnte nicht festgestellt werden, da überwiegend Nachfrage bestand.
5. -B = gestrichen Brief: Ein Kurs konnte nicht festgestellt werden, da überwiegend Angebot bestand.
6. -T = gestrichen Taxe: Ein Kurs konnte nicht ermittelt werden, der Preis ist geschätzt.
7. exD = ohne Dividende: Notierung am Tag des Abschlags der Dividende.
8. ex BR = ohne Bezugsrecht: Notierung am Tag des Abschlags eines Bezugsrechts.
9. ex BA = ohne Berichtigungsaktie: Erste Notiz nach Umstellung des Kurses auf das aus Gesellschaftsmitteln berichtigte Aktienkapital.
10. -Z = gestrichen Ziehung: Die Notierung ist an den beiden dem Auslosungstag vorangehenden Börsentagen ausgesetzt.
11. exZ = ausgenommen Ziehung: Der notierte Kurs versteht sich für die nicht ausgelosten Stücke. Dieser Zusatz gilt nur am Auslosungstag
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