Vom 05.08.2005 09:13
Telefonica will sich von Lycos Europe trennen
Der spanische Telekomkonzern Telefonica plant einem Pressebericht zufolge den Verkauf seiner Anteile am Internet-Dienstleister Lycos Europe. " Die Gespräche gehen sehr gut voran" , will das " Handelsblatt" aus Verhandlungskreisen erfahren haben.
Der Verkauf des Anteils von 32,1 Prozent könnte Ende des Jahres oder im ersten Halbjahr 2006 abgeschlossen werden. Das Paket hat nach aktuellem Börsenkurs einen Wert von etwa 100 Millionen Euro.
Dem Blatt zufolge interessiert sich das US-Internet-Unternehmen Lycos Inc. für die Anteile der Spanier. Lycos Inc. ist mittlerweile eine Tochter der südkoreanischen Daum Communication. Trotz gleichen Namens und gleichen Auftritts sind die Amerikaner nicht mit Lycos Europe verbunden.
Lycos Inc. ist in Europa bislang operativ nicht tätig und sucht nach einem Partner, mit dem der Einstieg bei Lycos Europe gestemmt werden kann, heiße es in Branchenkreisen. Dazu verhandelten die Amerikaner mit der Münchener Burda-Gruppe (Focus, Bunte). Der Zeitschriftenkonzern gab dazu keinen Kommentar ab. Lycos Inc. und Telefonica waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (dpa/hal)
31.05.2006
Haarlem/Niederlande, 31. Mai 2006. Die Lycos Europe N.V. und Lycos, Inc. haben
ihre Gespräche zum Umfang der geltenden Lizenzvereinbarungen, welche die
Bestimmungen der Lizenzierung der Marke Lycos sowie bestimmter Lycos, Inc.-
Technologien durch Lycos Europe beinhalten, wieder aufgenommen. Im Rahmen der
Gespräche verfolgt Lycos Europe das Ziel, durch Erweiterungen der
bestehenden
Lizenzvereinbarungen eine größere Freiheit in der Nutzung der
Lycos-Marke zu
erreichen.
Die Gespräche der beiden Gesellschaften über diesen Themenkomplex
begannen im
Jahr 2004. In jenem Jahr wurde Lycos, Inc. von dem spanischen
Telekommunikationsunternehmen Telefónica SA an das koreanische
Technologieunternehmen Daum Communications Corp. verkauft. Unmittelbar vor der
Transaktion wurde das 32-prozentige Aktienpaket der Lycos, Inc. an der Lycos
Europe N.V. an die Telefónica SA übertragen. Im gleichen Zuge wurde
Lycos,
Inc.´s Stellung innerhalb eines Aktionärsvertrags mit einer
Aktionärsgruppe
unter der Führung der Bertelmann AG, die zusammen ebenso rund 32 Prozent
der
Aktien halten, ebenfalls an Telefónica übertragen. Lycos Europe und
Lycos, Inc.
kamen im Jahr 2004 grundsätzlich zu einer Übereinkunft über die
künftige
Nutzung der lizenzierten Bestandteile, jedoch wurde keine finale Vereinbarung
erzielt. Seitdem befinden sich Lycos Europe und Lycos, Inc. in
unregelmäßigen
Abständen in Gesprächen zu diesem Thema.
Im Rahmen der nun wieder aufgenommenen Gespräche hat Lycos, Inc.
angebliche
Verstöße gegen die geltenden Lizenzvereinbarungen durch die Lycos
Europe N.V.
seit dem Jahr 2000 vorgebracht und verlangt eine erhebliche Ausgleichszahlung.
Lycos, Inc. hat zum Ausdruck gebracht, dass Lycos, Inc. bei einem Scheitern
einer entsprechenden Einigung die Beendigung der geltenden Lizenzvereinbarungen
in Betracht zieht.
Die Vorwürfe und Forderungen wurden für Lycos Europe vollkommen
überraschend
vorgebracht. Aus der Sicht von Lycos Europe besteht keinerlei Grundlage
dafür,
dass Lycos, Inc. auf Basis der angeblichen Verstöße das Recht auf
Beendigung
der geltenden Lizenzvereinbarungen hat. Ebenso erachtet Lycos Europe eine
Zahlung für Schäden aus zurückliegenden Verstößen als
haltlos, ungeachtet
dessen, ob es sie überhaupt gegeben hat. Lycos Europe ist jedoch dazu
bereit,
die Möglichkeiten und Vorteile einer zukünftigen Erweiterung der
bestehenden
Lizenzvereinbarungen zu erörtern. Hierzu tauschen sich derzeit beide
Unternehmen im persönlichen Gespräch aus.
Frage:
Wollen die Amis nur den Hund an der Kette halten,
bis der Deal unter Dach und Fach ist?


