Lufthansa-Aktie ist und bleibt riskant

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jack303:

Lufthansa-Aktie ist und bleibt riskant

 
20.03.03 07:50


19. März 2003 Mit einem Nettogewinn von 717 Millionen Euro im Jahr 2002 schläft sich die Lufthansa in einem eher schwierigen politischen und wirtschaftlichen Umfeld beachtlich, sondern sie hat sich auch von der Schlappe des Jahres 2001 erholt. Damals hatte das Unternehmen lediglich einen Rekordverlust in Höhe von 633 Millionen Euro verbucht. Das führt dazu, dass für das Jahr 2002 wieder eine Dividende in Höhe von 60 Cents je Aktie gezahlt werden soll, nachdem sie im Jahr 2001 ausgefallen war.

Der Gewinn in dieser Höhe war sowohl vom Unternehmen lanciert als auch von den Analysten erwartet worden. Er ist in erster Linie auf Kostensenkungen und Veräußerungserlösen - 400 Millionen Euro aus dem Verkauf des DHL-Pakets an die Deutsche Post - zurückzuführen, denn der Umsatz hat sich im Jahresvergleich nur leicht von 16,7 auf 17 Milliarden Euro erhöht.

Schwerpunkt liegt auf Kostensenkungen

Und auf dieser Schiene will das Unternehmen angesichts der Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Entwicklung in der Irakkrise auch weiterfahren. Denn der Branchenverband IATA geht davon aus, dass der Luftverkehr während dieser Phase um bis zu zehn Prozent zurückgehen könnte. Lufthansa rechnet sogar mit einem Minus von 20 Prozent.

Das Unternehmen reagiert mit der Stilllegung von insgesamt 46 Flugzeugen oder 13 Prozent ihrer Flotte, reduziert die Investitionen um 200 Millionen Euro und will im Krisenfall die Arbeitszeiten der Belegschaft reduzieren.Die innereuropäischen Kapazitäten sollen leicht gesenkt, statt ausgeweitet werden. Insgesamt will sie die Kosten bis ins Jahr 2004 um 1,08 Milliarden Euro reduzieren. Das dürfte nicht nur mit der verhaltenen Konjunkturentwicklung und den geopolitischen Spannungen erklären lassen, sondern auch die Konkurrenz nimmt zu. Vor allem auch die so genannten „Billigflieger“ scheinen ihr Tribut zu fordern. Die operieren mit Kostenstrukturen, die bis zu 70 Prozent unter denen herkömmlicher Fluglinien liegen. Trotzdem sollen auch die Preise angehoben werden.

Einen Ausblick auf die Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres gab die Fluggesellschaft mit Verweis auf die für Donnerstag geplante Bilanzpressekonferenz am Mittwochabend nicht. Zuletzt hatte sich die Lufthansa für die nähere Zukunft verhalten geäußert. Wegen des drohenden Irak-Krieges und der anhaltenden Wirtschaftsschwäche korrigierte Lufthansa-Chef Jürgen Weber frühere Ertrags-Einschätzungen und rechnet nun erst 2004 mit einer Rückkehr zur alten Ergebnisstärke. Im operativen Geschäft erwartet Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley wegen anhaltender Sparmaßnahmen vieler Firmen bei den Reisekosten in diesem Jahr keine Ergebnisverbesserung.

Aktie sieht optisch günstig aus - die Risiken sind hoch

Das macht deutlich, dass für allzu viel Euphorie kein Grund bestehen dürfte. Mit Blick auf die Gewinnschätzungen für das laufende Jahr mag die Aktie zwar mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp zehn günstig bewertet erscheinen. Allerdings dürften die Unwägbarkeiten hoch sein und die Aktie entsprechend riskant machen. In den vergangenen Tagen konnte sie zwar deutlich zulegen, allerdings konnte sie bisher nicht einem den seit März 2002 anhaltenden kurzfristigen Abwärtstrend überwinden. Dafür dürfte mehr notwendig sein, als nur ein glimpfliches Ende der Irakkrise.

Generell mag das Unternehmen zwar international gut positioniert und gut geführt sein. Das ändert allerdings wenig daran, dass die Branche insgesamt immer anfällig ist für externe Schocks. Damit sind entsprechende Aktien eher für spekulative Anleger geeignet - und sicherlich nicht für „Witwen und Waisen“. Kaufen und liegen lassen - angesichts des Bärenmarktes kommen generell Zweifel. Mit Bezug auf Airline-Aktien allemal.
jack303:

Der Chart

 
20.03.03 07:50
Kicky:

v.sinkenden Ölpreisen sollte Lufthansa profitieren

 
22.03.03 00:32
und gut klingt auch für die Lufthansa,dass offenbar die Fluggäste jetzt europäische Fluglinien bevorzugen,selbst Amerikaner,wegen der Terrorismusgefahr.

In der Airline-Branche macht derzeit eine Geschichte die Runde: Angeblich fliegen Angehörige der US-Streitkräfte bevorzugt mit europäischen Fluggesellschaften. Der Grund: In Maschinen von Air France, British Airways oder Lufthansa glauben sie sicherer vor Terroranschlägen zu sein als in denen der heimischen Airlines.
Diese - bisher nur hinter vorgehaltener Hand - verbreitete Episode ist symptomatisch für den Zustand der Luftfahrt-Branche: Zwar stecken alle Airlines weiterhin in der Krise, dennoch haben sich die Europäer seit dem 11. September 2001 sehr viel erfolgreicher geschlagen als die amerikanischen Konkurrenten, die beinahe täglich mit Berichten über Milliardenverluste, Stellenstreichungen und drohende Insolvenzen aufwarten.
...So flog Lufthansa nach mageren 28 Mill. Euro 2001 im vergangenen Jahr ein operatives Ergebnis von 718 Mill. Euro ein.
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