Aus der FTD vom 6.3.2003
Loewe läutet Ende der TV-Bildröhre ein
Von Gerhard Hegmann, München
Der deutsche Unterhaltungselektronikhersteller Loewe stellt seine künftigen Fernsehgeräte komplett auf flache Bildschirme um. Damit leitet der Konzern den größten Technologiewandel in der Firmengeschichte ein.
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"Ab Mitte nächsten Jahres werden wir neue Geräte nur noch in der Flachdisplaytechnologie, also ohne die klassische Bildröhre vorstellen und neu am Markt einführen", sagte Loewe-Vorstandsvorsitzender Rainer Hecker in einem Gespräch mit der FTD. Schrittweise lösten die neuen Modelle dann die traditionellen TV-Röhrengeräte ab. "Es zeigen sich wachstumsstarke Technologiefelder, und die wollen wir rechtzeitig besetzen", sagte Hecker.
Er verweist auf das Marktwachstum von etwa 50 Prozent der neuen Displaytechnologien wie Plasmabildschirme, LCD oder hochauflösende Rückprojektionstechnik für Heimkinolösungen. Derzeit liegt der Loewe-Umsatzanteil bei der Flachdisplaytechnologie noch bei unter zehn Prozent, mit stark steigendem Anteil. "In den nächsten fünf bis acht Jahren werden TV-Röhrengeräte komplett aus unserem hochwertigen Programm verschwunden sein", schätzt Hecker.
Mit der Konzentration auf Neuentwicklungen im höherwertigen Marktsegment grenzt sich Loewe mit einer Nischenstrategie gegen die Massenanbieter ab. Loewe ist in Deutschland mit rund 14 Prozent Marktanteil bei TV-Geräten die Nummer drei hinter Philips und Grundig.
Von starker Nachfrage bei Real-Flat-Bildschirmen überrascht
Hecker räumt ein, dass Loewe im vergangenen Jahr von der starken Nachfrage nach so genannten Real-Flat-Bildschirmen, also völlig ebenen TV-Bildschirmen, im mittleren Preissegment überrascht wurde. Dies kostete zunächst Umsatz, wovon vor allem Sony profitierte. Erst am Jahresende waren bei Loewe auch die Real-Flat-Mittelklassegeräte verfügbar. Schneller als zunächst geplant werden jetzt die anderen TV-Gerätefamilien auf die von LG Philips bezogenen Real-Flat-Röhren umgestellt.
Nach einem kleinen Umsatzplus 2002 auf 375 Mio. Euro soll im laufenden Jahr die ursprüngliche Prognose von acht Prozent Umsatzplus und zehn Prozent Anstieg beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern erreicht werden. Hecker rechnet nicht mit besseren Rahmenbedingungen. "Wir erwarten eine neue Runde mit Preiskämpfen im Massenmarktsegment." Der Preisdruck steige durch neue Anbieter wie den chinesischen TCL-Konzern hinter der Marke Schneider oder mit der Grundig-Übernahme.
Bei der Flachdisplaytechnologie mit LCD-Panel arbeitet Loewe mit dem japanischen Weltmarktführer Sharp zusammen. Loewe führe derzeit mit Sharp konkrete Gespräche, die LCD-Technologie auch in mobilen Anwendungen für das digitale terrestrische Fernsehen einzusetzen.
© 2003 Financial Times Deutschland
Loewe läutet Ende der TV-Bildröhre ein
Von Gerhard Hegmann, München
Der deutsche Unterhaltungselektronikhersteller Loewe stellt seine künftigen Fernsehgeräte komplett auf flache Bildschirme um. Damit leitet der Konzern den größten Technologiewandel in der Firmengeschichte ein.
"Ab Mitte nächsten Jahres werden wir neue Geräte nur noch in der Flachdisplaytechnologie, also ohne die klassische Bildröhre vorstellen und neu am Markt einführen", sagte Loewe-Vorstandsvorsitzender Rainer Hecker in einem Gespräch mit der FTD. Schrittweise lösten die neuen Modelle dann die traditionellen TV-Röhrengeräte ab. "Es zeigen sich wachstumsstarke Technologiefelder, und die wollen wir rechtzeitig besetzen", sagte Hecker.
Er verweist auf das Marktwachstum von etwa 50 Prozent der neuen Displaytechnologien wie Plasmabildschirme, LCD oder hochauflösende Rückprojektionstechnik für Heimkinolösungen. Derzeit liegt der Loewe-Umsatzanteil bei der Flachdisplaytechnologie noch bei unter zehn Prozent, mit stark steigendem Anteil. "In den nächsten fünf bis acht Jahren werden TV-Röhrengeräte komplett aus unserem hochwertigen Programm verschwunden sein", schätzt Hecker.
Mit der Konzentration auf Neuentwicklungen im höherwertigen Marktsegment grenzt sich Loewe mit einer Nischenstrategie gegen die Massenanbieter ab. Loewe ist in Deutschland mit rund 14 Prozent Marktanteil bei TV-Geräten die Nummer drei hinter Philips und Grundig.
Von starker Nachfrage bei Real-Flat-Bildschirmen überrascht
Hecker räumt ein, dass Loewe im vergangenen Jahr von der starken Nachfrage nach so genannten Real-Flat-Bildschirmen, also völlig ebenen TV-Bildschirmen, im mittleren Preissegment überrascht wurde. Dies kostete zunächst Umsatz, wovon vor allem Sony profitierte. Erst am Jahresende waren bei Loewe auch die Real-Flat-Mittelklassegeräte verfügbar. Schneller als zunächst geplant werden jetzt die anderen TV-Gerätefamilien auf die von LG Philips bezogenen Real-Flat-Röhren umgestellt.
Nach einem kleinen Umsatzplus 2002 auf 375 Mio. Euro soll im laufenden Jahr die ursprüngliche Prognose von acht Prozent Umsatzplus und zehn Prozent Anstieg beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern erreicht werden. Hecker rechnet nicht mit besseren Rahmenbedingungen. "Wir erwarten eine neue Runde mit Preiskämpfen im Massenmarktsegment." Der Preisdruck steige durch neue Anbieter wie den chinesischen TCL-Konzern hinter der Marke Schneider oder mit der Grundig-Übernahme.
Bei der Flachdisplaytechnologie mit LCD-Panel arbeitet Loewe mit dem japanischen Weltmarktführer Sharp zusammen. Loewe führe derzeit mit Sharp konkrete Gespräche, die LCD-Technologie auch in mobilen Anwendungen für das digitale terrestrische Fernsehen einzusetzen.
© 2003 Financial Times Deutschland