Ich sehe hier auch Chancen auf eine staatshaftung.
Wenn man sich das ansieht, hat die finanzaufsicht wider besseren Wissens nicht gehandelt und Anleger in die Irre geführt und ein System etabliert, welches nicht europäischen Standards entspricht.
Ich hoffe, der Bericht der ESMA sieht das auch so.
Deswegen schreibt an die Ausschussmitglieder, das ist extrem wichtig und fordert eine Entschädigung von Privatanlegern, die in der Aktie und nicht in derivaten investiert haben, ein.
Meine emails an das bundeskanzleramt (Auszüge)
Sehr geehrter Herr ......,
Aktuell sind sie sehr mit der corona Pandemie und deren Bekämpfung beschäftigt. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Aber auch der Wirecard Skandal ist aus der Sicht der von uns Privatanleger dramatisch und hat uns wirtschaftlich an den Rand der Existenz gebracht. Wir haben unsere Altersversorgung verloren, weil wir auf die Finanzaufsicht vertraut haben, die weggeschaut hat, obwohl sie Informationen hatte, die Sie zum Handeln hätte bringen müssen.
Zudem hat die Finanzaufsicht uns Privatanleger auch noch getäuscht, weil sie gegen die Informanten vorgegangen ist und nichts von Ermittlungen gegen wirecard hat verlauten lassen, nur dass sie wegen Minimalen Verstöße wie offenlegungspflichten gegen diese ermittelt. Das ist schon fast vorsätzliche Täuschung.
Die Frage stellt sich, warum dies passiert ist. Dies wird der Untersuchungsausschuss hoffentlich aufklären, aber es wird hier massiv gemauert, weil es uU Verknüpfungen gibt, die nicht an die Öffentlichkeit kommen dürfen oder weil Mitarbeiter mit wirecard Aktien spekuliert haben, was per se schon skandalös ist, weil hier dann eigene Interessen vor der Aufgabe der Überwachung geht.
Aktuell ist es um die Aufklärung des Wirecard Skandals im Untersuchungsausschuss leider ruhiger geworden.
Es dringen so wie gut wie keine Informationen and die Öffentlichkeit, sei es
- über die geladenen Personen ..sind da zwischenzeitlich auch die Whistleblower, die der BaFin die Informationen übermittelt haben schon geladen worden oder die Herren Freis, Markus braun, andere Vorstände und Aufsichtsräte, Mitarbeiter von EY, KPMG und der BaFin., Mitarbeiter wirecard etc.
- wurde Einsicht in die geheimgehaltenen Dokumente wie dem Anhang des Prüfungsberichts der KPMG genommen und was sind die Erkenntnisse hieraus?
- warum wurde wirecard in rekordgeschwindigkeit zerschlagen
- Rolle des Geheimdienstes und der Geldwäsche-Unit sowie der bayerischen Staatskanzlei?
.....etc.
Der ganze Skandal darf keinesfalls wegen Corona nebenbei laufen. Wir Privatanleger sind geschädigt und erheben auch den Anspruch auf eine Entschädigung, wie es auch von vielen Corona Geschädigte eingefordert wird.
Wir sind von der Finanzaufsicht durch ihr Nichthandeln bei mehr als klaren Verdachtsmomenten, ihres über 16 Monate nicht Tätigwerdens und durch die Irreführung massiv geschädigt worden. Ich habe meine Altervorsorge verloren, weil ich auf die Aufsicht vertraut habe.
Bitte machen sie sich hier im Bundestag für eine Entschädigung von Privatanlegern, die in der Aktie investiert waren, stark und lassen sie nicht zu, dass sich hier Anwälte und Prozesskostenfinanzierer bereichern.
Es geht um 3-4 Mrd Euro, dafür würden alle Privatanleger ihre Forderungen gegen EY und andere an die Regierung abtreten. Die Summe ist angesichts der aktuellen Summen für Entschädigungen geradezu klein und ist mehr als geboten. Es ist ein Fall von mindestens moralische Staatshaftung, wenn auch sogar von juristischer Staatshaftung.
Viele Privatanleger setzen ihre Hoffnung auf Sie, unser Leben hat sich durch den Verlust massiv hin zu existentiellen Sorgen verändert.
Bitte diskutieren sie das mit der Bundeskanzlerin, Zehntausende von Geschädigten Privatanlegern sind verzweifelt.
Sehr geehrter Herr Braun,
Anbei ein Interview mit den whistleblowern, die den Skandal an die BaFin herangetragen haben. Diese sollten in jedem Falle auch im Untersuchungsausschuss geladen und angehört werden.
Sie sind fest davon überzeugt, dass die BaFin wegen ihren Beziehungen zu dem Unternehmen, ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgegangen sind und abgewickelt haben. Sie sind damit für den Schaden an uns Kleinanlegern verantwortlich.
Bitte schalten sie sich hier als Kanzleramtsminister ein, genauso wie sie es in der corona Krise machen. Wir haben unsere Altersorsorge verloren, ich weiss nicht, ob sie sich vorstellen können, wie es uns Privatanlegern geht.
Setzen sie sich angesichts dieses Skandals bei der Bundeskanzlerin für eine Entschädigung der Privatanleger, die in der Aktie und nicht in spekulativen derivaten investiert waren, ein. Der Betrag von ca. 3 Mrd. (Siehe dazu meine Ausführungen weiter unten in den emails) würde Gerechtigkeit schaffen und die Aufsicht zu ihrer Verantwortung stehen. Der Skandal ist beispiellos.
INTERVIEW DER WHISTLEBLOWER hinweisgeber an die bafin:
Anbei ein Interview mit den whistleblowern, die den Skandal an die BaFin herangetragen haben. Diese sollten in jedem Falle auch im Untersuchungsausschuss geladen und angehört werden.
Sie sind fest davon überzeugt, dass die BaFin wegen ihren Beziehungen zu dem Unternehmen, ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgegangen sind und abgewickelt haben. Sie sind damit für den Schaden an uns Kleinanlegern verantwortlich.
CPJ: How did you feel when the German financial regulator out of all regulators in the world started investigating you?
S.P.: At first it was quite stressful that the regulator of one of the largest financial markets in Europe recommended that a criminal complaint be filed against us. The stress quickly gave way to pure incredulity. Mainly because we knew that the reporting was solid. It was almost surreal that we were the ones being targeted. Up until that moment, I believed that the information we discovered could have been of use to anyone overseeing Wirecard. It was jarring, unexpected, surprising, unbelievable.
D.M.: It felt completely mad. It is one thing to be accused by Twitter bots but when the German financial regulator says that we are investigating you for corruption, you ask yourself, what on earth is going on? It was more frustrating than anything because it is so hard to print a story in a UK context raising allegations of fraud. You have to have so much evidence, you are taking such legal risk. So it was baffling to understand what the German regulator was seeing that we did not after we were publishing repeatedly evidence of significant problems at a very large company. It became stressful because what Wirecard turned it into was a question between its reputation and the reputation of the Financial Times. But I did not take the chance of being prosecuted that seriously because I knew that was just nonsense. At the same time you start feeling that you are banging your head to the brick wall.
CPJ: Did the German regulator reach out to you after they closed the investigation acknowledging that your reporting was accurate, the allegations unfounded?
D.M.: Not in the slightest. We only had an official notice about closing the investigation. I think BaFin [Germany’s Federal Financial Supervisory Authority]fundamentally did not understand how journalism works and did not attempt to find out. The suspicions it raised were groundless and if you know anything about journalism ridiculous, too. A key thing BaFin found suspicious was that we did not publish everything we had in one go. We wrote three stories in a space of a week, with two pieces with lots of information and a third feature piece. They seem to think that we were doing that to maximize profit for speculators. They sort of admitted that that was a misunderstanding but they investigated who might have leaked it, by implication suggesting they still think someone at the FT is corrupt.
S.P.: It was very confusing. The question to which we still have no answer is why they started the investigation at all. There are still a lot of unanswered questions about their motives.
D.M.: To be fair to BaFin: the one piece of evidence was an unsigned witness statement provided by a former convicted criminal who claims that he had advanced knowledge of the first story we published January 30, 2019. This person supposedly thought that the story was going to be published at 1 pm although 1 pm was the deadline which was given to the company to react. BaFin does not seem to have considered the possibility that Wirecard had itself access to this information and may have leaked it as a pretext to discredit us. There has been a fundamental failure of imagination at best on the part of the regulator.
CPJ: What is your take-away from all this? Is it that people do not trust the media and financial regulators are just people like anyone else? Or is it more that German financial regulators might be intertwined with those they are supposed to oversee?
D.M.: I wouldn’t tar all financial regulators in the world with the same brush. We don’t have the answer, but there is going to be a parliamentary inquiry in Germany which I hope will get to the bottom of why Wirecard appeared to have a close relationship with BaFin over several years.
(HINWEIS: DIESEN LETZTEN SATZ BITTE BEHERZIGEN, DAS IST DER GRUND, WESHALB DIE BAFIN NICHT GEHANDLET HAT UND PRIVATANLEGER ENTSCHÄDIGT WERDEN MÜSSEN. WIR REDEN HIER VON RUND 3 MRD EURO)
S.P.: The Singapore regulators reacted differently: days after we published our first piece, the police were raiding Wirecard offices, launched a criminal investigation and remained pro-active. The question is still whether German regulators took the time to go through all that we published, which paints a clear picture of what was going on at the company. And if not, why did it not happen? And how did they end up by investigating the journalists themselves?
Freundliche Grüße
CPJ: How did you feel when the German financial regulator out of all regulators in the world started investigating you?
S.P.: At first it was quite stressful that the regulator of one of the largest financial markets in Europe recommended that a criminal complaint be filed against us. The stress quickly gave way to pure incredulity. Mainly because we knew that the reporting was solid. It was almost surreal that we were the ones being targeted. Up until that moment, I believed that the information we discovered could have been of use to anyone overseeing Wirecard. It was jarring, unexpected, surprising, unbelievable.
D.M.: It felt completely mad. It is one thing to be accused by Twitter bots but when the German financial regulator says that we are investigating you for corruption, you ask yourself, what on earth is going on? It was more frustrating than anything because it is so hard to print a story in a UK context raising allegations of fraud. You have to have so much evidence, you are taking such legal risk. So it was baffling to understand what the German regulator was seeing that we did not after we were publishing repeatedly evidence of significant problems at a very large company. It became stressful because what Wirecard turned it into was a question between its reputation and the reputation of the Financial Times. But I did not take the chance of being prosecuted that seriously because I knew that was just nonsense. At the same time you start feeling that you are banging your head to the brick wall.
CPJ: Did the German regulator reach out to you after they closed the investigation acknowledging that your reporting was accurate, the allegations unfounded?
D.M.: Not in the slightest. We only had an official notice about closing the investigation. I think BaFin [Germany’s Federal Financial Supervisory Authority]fundamentally did not understand how journalism works and did not attempt to find out. The suspicions it raised were groundless and if you know anything about journalism ridiculous, too. A key thing BaFin found suspicious was that we did not publish everything we had in one go. We wrote three stories in a space of a week, with two pieces with lots of information and a third feature piece. They seem to think that we were doing that to maximize profit for speculators. They sort of admitted that that was a misunderstanding but they investigated who might have leaked it, by implication suggesting they still think someone at the FT is corrupt.
S.P.: It was very confusing. The question to which we still have no answer is why they started the investigation at all. There are still a lot of unanswered questions about their motives.
D.M.: To be fair to BaFin: the one piece of evidence was an unsigned witness statement provided by a former convicted criminal who claims that he had advanced knowledge of the first story we published January 30, 2019. This person supposedly thought that the story was going to be published at 1 pm although 1 pm was the deadline which was given to the company to react. BaFin does not seem to have considered the possibility that Wirecard had itself access to this information and may have leaked it as a pretext to discredit us. There has been a fundamental failure of imagination at best on the part of the regulator.
CPJ: What is your take-away from all this? Is it that people do not trust the media and financial regulators are just people like anyone else? Or is it more that German financial regulators might be intertwined with those they are supposed to oversee?
D.M.: I wouldn’t tar all financial regulators in the world with the same brush. We don’t have the answer, but there is going to be a parliamentary inquiry in Germany which I hope will get to the bottom of why Wirecard appeared to have a close relationship with BaFin over several years.
(HINWEIS: DIESEN LETZTEN SATZ BITTE BEHERZIGEN, DAS IST DER GRUND, WESHALB DIE BAFIN NICHT GEHANDLET HAT UND PRIVATANLEGER ENTSCHÄDIGT WERDEN MÜSSEN. WIR REDEN HIER VON RUND 3 MRD EURO)
S.P.: The Singapore regulators reacted differently: days after we published our first piece, the police were raiding Wirecard offices, launched a criminal investigation and remained pro-active. The question is still whether German regulators took the time to go through all that we published, which paints a clear picture of what was going on at the company. And if not, why did it not happen? And how did they end up by investigating the journalists themselves?
Freundliche Grüße
Sehr geehrter Herr Braun,
Der Skandal ist nicht mehr schön zu reden und es ist hier ganz offensichtlich der BaFin grob fahrlässiges Handeln oder sogar vorsätzliches wegschauen vorzuwerfen.
Es kommen immer mehr Details raus, die das Ausmaß des Skandals mehr als deutlich beweisen.
Ich bitte sie, das Thema Entschädigung der investierten Privatanleger offen und mit Nachdruck im Parlament einzufordern. Die BaFin hat alles nicht nur falsch gemacht, sie hat sogar weggeschaut wider bessern Wissens und dann noch die Anleger in die Irre geführt, weil sie nichts unternommen hat und stattdessen sogar noch gegen hinweisgeber vorgegangen ist.
Ich bitte die im Namen der Privatanleger, die in der Aktie und nicht in spekulativen derivaten engagiert waren, diese zu entschädigen.
Sie dürfen nicht die Leidtragenden dieses in der Wirtschaftsgeschichte beispiellosen Skandals sein.
Sie dürfen auch nicht jetzt noch zusätzliche mit horrenden Anwaltskosten und prozesskostenfinanzierungsgebühren belastet werden, so dass am Ende nur noch Anwälte und diese finanzierer am Skandal verdienen.
Der Betrag ist mit um die 3 Mrd überschaubar und geboten und kann zudem durch Regresse der Bundesregierung gegenüber EY , jetzt auch KPMG, die haben bei den überteuerten Käufen vom wirecard sogar als Berater mitgewirkt und dies verschwiegen, sowie auch gegen alle Aufsichtsräte und Vorstände , etc. Einen Teile des Geldes wieder zurückbekommen.
www.stern.de/politik/deutschland/...card-skandal-9454336.html
Ich setze auf Sie, bitte unternehmen sie jetzt die Führerschaft. Viele Kollegen trauen sich. Icht, aber jeder, der sich mit dem Handeln der BaFin beschäftigt sieht, dass hier Südasien Thema staatshaftung im Raum steht.
Bitte lassen sie es nicht auf Klagen ankommen und entschädigen sie die Privatanleger, diese sind das schwächste Glied unter allen Investoren und haben es als letztes erfahren, während andere noch rechtzeitig mit insiderwissen ausgestiegen sind.
Viele Grüße
Sehr geehrter Herr Braun,
Der Skandal eskaliert immer mehr. Bitte bringen sie das Thema Entschädigung von Privatanlegern, die nur in der Aktie investiert waren, auf den Tisch und das zeitnah, um noch mehr Schaden von diesen abzuwenden.
Das Ganze ist mittlerweile mehr als offensichtlich, dass man hier bewusst durch wegschauen aus staatlichen Interessen seinen Pflichten nicht nachgekommen ist. Lassen sie die Privatanleger nicht die opfer dieses beispiellosen Skandals sein. Weite Ausführungen unterhalb des Artikels vom heutigen Handelsblatt.
Heute im Handelsblatt
Wirecard hatte mehr Geheimdienst-Verbindungen als bisher bekannt
Die engen Verbindungen zwischen Wirecard und verschiedenen Nachrichtendiensten werfen immer neue Fragen auf. Der BND hat jetzt eingeräumt, Zahlungen über Wirecard abgewickelt zu haben.
Felix Holtermann
07.10.2020 - 13:58 Uhr Kommentieren 3 x geteilt
München/Frankfurt Eine verhältnismäßig kleine Summe wirft viele Fragen auf: Wirecard hat für den Bundesnachrichtendienst (BND), den deutschen Auslandsgeheimdienst, Zahlungen über knapp 22.000 Euro abgewickelt.
Das geht aus einer Mitteilung der Bundesregierung hervor, die derzeit in der Geheimschutzstelle des Bundestags liegt, wie das Handelsblatt von mit dem Vorgang vertrauten Personen erfahren hat. Angefordert hatte die Information der Finanzausschuss im Zuge der Aufklärung der Milliardenpleite von Wirecard.
Damit ist erstmals offiziell bestätigt, was Beobachter schon lange vermutet haben: Es gibt eine direkte Verbindung der deutschen Nachrichtendienste zum Skandalkonzern aus Aschheim bei München. Bereits seit einiger Zeit steht die Frage im Raum, warum der mutmaßliche Milliardenbetrug bei Wirecard so lange unentdeckt bleiben konnte.Oppositionspolitiker hegten früh die Vermutung, es könnte politische Schützenhilfe für den Konzern gegeben haben.
„Die Information bestätigt die schon länger vermutete Verbindung zwischen dem BND und Wirecard“, sagt Lisa Paus, Finanzexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion. „Es zeigt sich erneut, wie interessant Wirecard für Geheimdienste gewesen sein muss. Die Bundesregierung mauert bei der Aufklärung. Der Untersuchungsausschuss muss endlich Licht ins Dunkel bringen.“
An diesem Donnerstag trifft sich der Untersuchungsausschuss zur konstituierenden Sitzung, am 29. Oktober soll er dann die Arbeit aufnehmen.
Lesen Sie auch: Bundesregierung kündigt Gesetzesverschärfungen im Wirecard-Skandal an
Der mit einem internationalen Haftbefehl gesuchte frühere Wirecard-Vorstand Jan Marsalek, der dringend verdächtig wird, den mutmaßlichen Milliardenbetrug mitorganisiert zu haben, hatte sich gegenüber Vertrauten immer wieder mit Geheimdienstkontakten gerühmt.
In Chat-Nachrichten prahlte er mit besten Drähten zur CIA, zum Mossad und anderen Nachrichtendiensten. Das Gerücht, Wirecard stelle Kreditkarten für Agenten aus, sei „nicht ganz falsch“, schrieb Marsalek auf der Flucht. Und fügte gleich mit an: Er habe „mehrere Pässe, wie jeder gute Geheimagent“.
Dass das nicht nur Angeberei war, wird immer deutlicher: Marsalek hält sich nach Handelsblatt-Informationen auf einem Anwesen westlich von Moskau auf, unter der Obhut des russischen Auslandsgeheimdiensts SWR. Dass er so schnell untertauchen konnte, lege die Vermutung nahe, dass er professionelle Hilfe aus dem Ausland gehabt habe, sagen Oppositionspolitiker. Russland bestreitet das.
Spuren führen aber nicht nur nach Moskau. In den Fokus geraten auch die Wien-Verbindungen Marsaleks, der wie der inhaftierte Ex-Wirecard-Chef Markus Braun österreichischer Staatsbürger ist. Wie das Handelsblatt von Insidern erfuhr, hat sich Marsalek noch am 18. Juni, dem Tag seiner Freistellung bei Wirecard, mit einem österreichischen Ex-Geheimdienstmitarbeiter getroffen. Zuvor hatte Wirecard das Fehlen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt.
PODCAST
Vom Aufstieg und Fall eines vermeintlichen Börsenwunderkindes
Nach Handelsblatt-Informationen traf sich Marsalek an jenem 18. Juni abends mit Vertrauten in einem italienischen Restaurant in der Münchner Innenstadt. Mit dabei: ein Ex-Abteilungsleiter des österreichischen Inlandsgeheimdiensts, des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT).
Dieser leitete die Operativabteilung für Extremismus, Terrorismus und Spionageabwehr, war seit 2016 krankgeschrieben, seit 2018 „karenziert“, also unbezahlt freigestellt. Angeblich soll der Ex-Geheimdienstler da schon für Marsalek gearbeitet haben. Beiden wird in Wien eine Nähe zur Rechtspartei FPÖ nachgesagt, die das Innenministerium ab Ende 2017 anderthalb Jahre führte.
Auf Anfrage bestätigte die Anwältin des Ex-Geheimdienstmitarbeiters das Abendessen, betonte jedoch, dass ihr Mandant nichts über die Fluchtpläne Marsaleks gewusst habe. Dieser habe vielmehr erklärt, die Geschehnisse auf den Philippinen aufklären zu wollen.
Letzteres hatte Marsalek auch anderen Vertrauten erzählt – und damit eine falsche Spur gelegt. Tatsächlich floh Marsalek nach Handelsblatt-Informationen vom Flughafen Vöslau-Kottingbrunn bei Wien zunächst nach Minsk, später weiter nach Russland – und nicht wie zunächst berichtet wurde über die estnische Hauptstadt Tallinn.
Beratung für fremde Dienste
„Die Bundesregierung hat keine Kenntnisse über registrierte Grenzübertritte von Herrn Jan Marsalek“, teilte das Bundesinnenministerium auf eine schriftliche Anfrage des Linken-Abgeordneten Fabio De Masi mit.
Für den Finanzexperten, einer der Treiber hinter dem Wirecard-Untersuchungsausschuss, sind das zu viele Zufälle. „Es gibt offenbar eine Achse Bayern-Wien. Marsalek hatte beste Beziehungen zu Geheimdiensten, konnte ungehindert ausreisen. Hat das Kanzleramt eigentlich mal Österreichs Kanzler Kurz angerufen, um zu klären, ob Wien auf deutschem Hoheitsgebiet Fluchthilfe für Marsalek geleistet hat?“, fragt De Masi.
Doch nicht nur die Wiener Geheimdienstverbindungen stehen im Fokus der Bundestagsabgeordneten. Auch die Tätigkeit des CDU-Politikers Klaus-Dieter Fritsche wirft Fragen auf. Er war bis Anfang 2018 Staatssekretär im Bundeskanzleramt und Beauftragter für die Nachrichtendienste des Bundes. Nachdem er in den Ruhestand verabschiedet worden war, arbeitete er zwischenzeitlich für den österreichischen Innenminister und auch für Wirecard – und will nun erneut aktiv werden.
Im August 2019 hatte sich Fritsche an das Kanzleramt gewandt und für Wirecard um einen Gesprächstermin mit Lars-Hendrik Röller, dem Wirtschaftsberater von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), gebeten. Beim Gespräch am 11. September nahmen auch Alexander von Knoop, Finanzchef, und Burkhard Ley, Berater von Wirecard, teil.
Wenn man sich das ansieht, hat die finanzaufsicht wider besseren Wissens nicht gehandelt und Anleger in die Irre geführt und ein System etabliert, welches nicht europäischen Standards entspricht.
Ich hoffe, der Bericht der ESMA sieht das auch so.
Deswegen schreibt an die Ausschussmitglieder, das ist extrem wichtig und fordert eine Entschädigung von Privatanlegern, die in der Aktie und nicht in derivaten investiert haben, ein.
Meine emails an das bundeskanzleramt (Auszüge)
Sehr geehrter Herr ......,
Aktuell sind sie sehr mit der corona Pandemie und deren Bekämpfung beschäftigt. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Aber auch der Wirecard Skandal ist aus der Sicht der von uns Privatanleger dramatisch und hat uns wirtschaftlich an den Rand der Existenz gebracht. Wir haben unsere Altersversorgung verloren, weil wir auf die Finanzaufsicht vertraut haben, die weggeschaut hat, obwohl sie Informationen hatte, die Sie zum Handeln hätte bringen müssen.
Zudem hat die Finanzaufsicht uns Privatanleger auch noch getäuscht, weil sie gegen die Informanten vorgegangen ist und nichts von Ermittlungen gegen wirecard hat verlauten lassen, nur dass sie wegen Minimalen Verstöße wie offenlegungspflichten gegen diese ermittelt. Das ist schon fast vorsätzliche Täuschung.
Die Frage stellt sich, warum dies passiert ist. Dies wird der Untersuchungsausschuss hoffentlich aufklären, aber es wird hier massiv gemauert, weil es uU Verknüpfungen gibt, die nicht an die Öffentlichkeit kommen dürfen oder weil Mitarbeiter mit wirecard Aktien spekuliert haben, was per se schon skandalös ist, weil hier dann eigene Interessen vor der Aufgabe der Überwachung geht.
Aktuell ist es um die Aufklärung des Wirecard Skandals im Untersuchungsausschuss leider ruhiger geworden.
Es dringen so wie gut wie keine Informationen and die Öffentlichkeit, sei es
- über die geladenen Personen ..sind da zwischenzeitlich auch die Whistleblower, die der BaFin die Informationen übermittelt haben schon geladen worden oder die Herren Freis, Markus braun, andere Vorstände und Aufsichtsräte, Mitarbeiter von EY, KPMG und der BaFin., Mitarbeiter wirecard etc.
- wurde Einsicht in die geheimgehaltenen Dokumente wie dem Anhang des Prüfungsberichts der KPMG genommen und was sind die Erkenntnisse hieraus?
- warum wurde wirecard in rekordgeschwindigkeit zerschlagen
- Rolle des Geheimdienstes und der Geldwäsche-Unit sowie der bayerischen Staatskanzlei?
.....etc.
Der ganze Skandal darf keinesfalls wegen Corona nebenbei laufen. Wir Privatanleger sind geschädigt und erheben auch den Anspruch auf eine Entschädigung, wie es auch von vielen Corona Geschädigte eingefordert wird.
Wir sind von der Finanzaufsicht durch ihr Nichthandeln bei mehr als klaren Verdachtsmomenten, ihres über 16 Monate nicht Tätigwerdens und durch die Irreführung massiv geschädigt worden. Ich habe meine Altervorsorge verloren, weil ich auf die Aufsicht vertraut habe.
Bitte machen sie sich hier im Bundestag für eine Entschädigung von Privatanlegern, die in der Aktie investiert waren, stark und lassen sie nicht zu, dass sich hier Anwälte und Prozesskostenfinanzierer bereichern.
Es geht um 3-4 Mrd Euro, dafür würden alle Privatanleger ihre Forderungen gegen EY und andere an die Regierung abtreten. Die Summe ist angesichts der aktuellen Summen für Entschädigungen geradezu klein und ist mehr als geboten. Es ist ein Fall von mindestens moralische Staatshaftung, wenn auch sogar von juristischer Staatshaftung.
Viele Privatanleger setzen ihre Hoffnung auf Sie, unser Leben hat sich durch den Verlust massiv hin zu existentiellen Sorgen verändert.
Bitte diskutieren sie das mit der Bundeskanzlerin, Zehntausende von Geschädigten Privatanlegern sind verzweifelt.
Sehr geehrter Herr Braun,
Anbei ein Interview mit den whistleblowern, die den Skandal an die BaFin herangetragen haben. Diese sollten in jedem Falle auch im Untersuchungsausschuss geladen und angehört werden.
Sie sind fest davon überzeugt, dass die BaFin wegen ihren Beziehungen zu dem Unternehmen, ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgegangen sind und abgewickelt haben. Sie sind damit für den Schaden an uns Kleinanlegern verantwortlich.
Bitte schalten sie sich hier als Kanzleramtsminister ein, genauso wie sie es in der corona Krise machen. Wir haben unsere Altersorsorge verloren, ich weiss nicht, ob sie sich vorstellen können, wie es uns Privatanlegern geht.
Setzen sie sich angesichts dieses Skandals bei der Bundeskanzlerin für eine Entschädigung der Privatanleger, die in der Aktie und nicht in spekulativen derivaten investiert waren, ein. Der Betrag von ca. 3 Mrd. (Siehe dazu meine Ausführungen weiter unten in den emails) würde Gerechtigkeit schaffen und die Aufsicht zu ihrer Verantwortung stehen. Der Skandal ist beispiellos.
INTERVIEW DER WHISTLEBLOWER hinweisgeber an die bafin:
Anbei ein Interview mit den whistleblowern, die den Skandal an die BaFin herangetragen haben. Diese sollten in jedem Falle auch im Untersuchungsausschuss geladen und angehört werden.
Sie sind fest davon überzeugt, dass die BaFin wegen ihren Beziehungen zu dem Unternehmen, ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgegangen sind und abgewickelt haben. Sie sind damit für den Schaden an uns Kleinanlegern verantwortlich.
CPJ: How did you feel when the German financial regulator out of all regulators in the world started investigating you?
S.P.: At first it was quite stressful that the regulator of one of the largest financial markets in Europe recommended that a criminal complaint be filed against us. The stress quickly gave way to pure incredulity. Mainly because we knew that the reporting was solid. It was almost surreal that we were the ones being targeted. Up until that moment, I believed that the information we discovered could have been of use to anyone overseeing Wirecard. It was jarring, unexpected, surprising, unbelievable.
D.M.: It felt completely mad. It is one thing to be accused by Twitter bots but when the German financial regulator says that we are investigating you for corruption, you ask yourself, what on earth is going on? It was more frustrating than anything because it is so hard to print a story in a UK context raising allegations of fraud. You have to have so much evidence, you are taking such legal risk. So it was baffling to understand what the German regulator was seeing that we did not after we were publishing repeatedly evidence of significant problems at a very large company. It became stressful because what Wirecard turned it into was a question between its reputation and the reputation of the Financial Times. But I did not take the chance of being prosecuted that seriously because I knew that was just nonsense. At the same time you start feeling that you are banging your head to the brick wall.
CPJ: Did the German regulator reach out to you after they closed the investigation acknowledging that your reporting was accurate, the allegations unfounded?
D.M.: Not in the slightest. We only had an official notice about closing the investigation. I think BaFin [Germany’s Federal Financial Supervisory Authority]fundamentally did not understand how journalism works and did not attempt to find out. The suspicions it raised were groundless and if you know anything about journalism ridiculous, too. A key thing BaFin found suspicious was that we did not publish everything we had in one go. We wrote three stories in a space of a week, with two pieces with lots of information and a third feature piece. They seem to think that we were doing that to maximize profit for speculators. They sort of admitted that that was a misunderstanding but they investigated who might have leaked it, by implication suggesting they still think someone at the FT is corrupt.
S.P.: It was very confusing. The question to which we still have no answer is why they started the investigation at all. There are still a lot of unanswered questions about their motives.
D.M.: To be fair to BaFin: the one piece of evidence was an unsigned witness statement provided by a former convicted criminal who claims that he had advanced knowledge of the first story we published January 30, 2019. This person supposedly thought that the story was going to be published at 1 pm although 1 pm was the deadline which was given to the company to react. BaFin does not seem to have considered the possibility that Wirecard had itself access to this information and may have leaked it as a pretext to discredit us. There has been a fundamental failure of imagination at best on the part of the regulator.
CPJ: What is your take-away from all this? Is it that people do not trust the media and financial regulators are just people like anyone else? Or is it more that German financial regulators might be intertwined with those they are supposed to oversee?
D.M.: I wouldn’t tar all financial regulators in the world with the same brush. We don’t have the answer, but there is going to be a parliamentary inquiry in Germany which I hope will get to the bottom of why Wirecard appeared to have a close relationship with BaFin over several years.
(HINWEIS: DIESEN LETZTEN SATZ BITTE BEHERZIGEN, DAS IST DER GRUND, WESHALB DIE BAFIN NICHT GEHANDLET HAT UND PRIVATANLEGER ENTSCHÄDIGT WERDEN MÜSSEN. WIR REDEN HIER VON RUND 3 MRD EURO)
S.P.: The Singapore regulators reacted differently: days after we published our first piece, the police were raiding Wirecard offices, launched a criminal investigation and remained pro-active. The question is still whether German regulators took the time to go through all that we published, which paints a clear picture of what was going on at the company. And if not, why did it not happen? And how did they end up by investigating the journalists themselves?
Freundliche Grüße
CPJ: How did you feel when the German financial regulator out of all regulators in the world started investigating you?
S.P.: At first it was quite stressful that the regulator of one of the largest financial markets in Europe recommended that a criminal complaint be filed against us. The stress quickly gave way to pure incredulity. Mainly because we knew that the reporting was solid. It was almost surreal that we were the ones being targeted. Up until that moment, I believed that the information we discovered could have been of use to anyone overseeing Wirecard. It was jarring, unexpected, surprising, unbelievable.
D.M.: It felt completely mad. It is one thing to be accused by Twitter bots but when the German financial regulator says that we are investigating you for corruption, you ask yourself, what on earth is going on? It was more frustrating than anything because it is so hard to print a story in a UK context raising allegations of fraud. You have to have so much evidence, you are taking such legal risk. So it was baffling to understand what the German regulator was seeing that we did not after we were publishing repeatedly evidence of significant problems at a very large company. It became stressful because what Wirecard turned it into was a question between its reputation and the reputation of the Financial Times. But I did not take the chance of being prosecuted that seriously because I knew that was just nonsense. At the same time you start feeling that you are banging your head to the brick wall.
CPJ: Did the German regulator reach out to you after they closed the investigation acknowledging that your reporting was accurate, the allegations unfounded?
D.M.: Not in the slightest. We only had an official notice about closing the investigation. I think BaFin [Germany’s Federal Financial Supervisory Authority]fundamentally did not understand how journalism works and did not attempt to find out. The suspicions it raised were groundless and if you know anything about journalism ridiculous, too. A key thing BaFin found suspicious was that we did not publish everything we had in one go. We wrote three stories in a space of a week, with two pieces with lots of information and a third feature piece. They seem to think that we were doing that to maximize profit for speculators. They sort of admitted that that was a misunderstanding but they investigated who might have leaked it, by implication suggesting they still think someone at the FT is corrupt.
S.P.: It was very confusing. The question to which we still have no answer is why they started the investigation at all. There are still a lot of unanswered questions about their motives.
D.M.: To be fair to BaFin: the one piece of evidence was an unsigned witness statement provided by a former convicted criminal who claims that he had advanced knowledge of the first story we published January 30, 2019. This person supposedly thought that the story was going to be published at 1 pm although 1 pm was the deadline which was given to the company to react. BaFin does not seem to have considered the possibility that Wirecard had itself access to this information and may have leaked it as a pretext to discredit us. There has been a fundamental failure of imagination at best on the part of the regulator.
CPJ: What is your take-away from all this? Is it that people do not trust the media and financial regulators are just people like anyone else? Or is it more that German financial regulators might be intertwined with those they are supposed to oversee?
D.M.: I wouldn’t tar all financial regulators in the world with the same brush. We don’t have the answer, but there is going to be a parliamentary inquiry in Germany which I hope will get to the bottom of why Wirecard appeared to have a close relationship with BaFin over several years.
(HINWEIS: DIESEN LETZTEN SATZ BITTE BEHERZIGEN, DAS IST DER GRUND, WESHALB DIE BAFIN NICHT GEHANDLET HAT UND PRIVATANLEGER ENTSCHÄDIGT WERDEN MÜSSEN. WIR REDEN HIER VON RUND 3 MRD EURO)
S.P.: The Singapore regulators reacted differently: days after we published our first piece, the police were raiding Wirecard offices, launched a criminal investigation and remained pro-active. The question is still whether German regulators took the time to go through all that we published, which paints a clear picture of what was going on at the company. And if not, why did it not happen? And how did they end up by investigating the journalists themselves?
Freundliche Grüße
Sehr geehrter Herr Braun,
Der Skandal ist nicht mehr schön zu reden und es ist hier ganz offensichtlich der BaFin grob fahrlässiges Handeln oder sogar vorsätzliches wegschauen vorzuwerfen.
Es kommen immer mehr Details raus, die das Ausmaß des Skandals mehr als deutlich beweisen.
Ich bitte sie, das Thema Entschädigung der investierten Privatanleger offen und mit Nachdruck im Parlament einzufordern. Die BaFin hat alles nicht nur falsch gemacht, sie hat sogar weggeschaut wider bessern Wissens und dann noch die Anleger in die Irre geführt, weil sie nichts unternommen hat und stattdessen sogar noch gegen hinweisgeber vorgegangen ist.
Ich bitte die im Namen der Privatanleger, die in der Aktie und nicht in spekulativen derivaten engagiert waren, diese zu entschädigen.
Sie dürfen nicht die Leidtragenden dieses in der Wirtschaftsgeschichte beispiellosen Skandals sein.
Sie dürfen auch nicht jetzt noch zusätzliche mit horrenden Anwaltskosten und prozesskostenfinanzierungsgebühren belastet werden, so dass am Ende nur noch Anwälte und diese finanzierer am Skandal verdienen.
Der Betrag ist mit um die 3 Mrd überschaubar und geboten und kann zudem durch Regresse der Bundesregierung gegenüber EY , jetzt auch KPMG, die haben bei den überteuerten Käufen vom wirecard sogar als Berater mitgewirkt und dies verschwiegen, sowie auch gegen alle Aufsichtsräte und Vorstände , etc. Einen Teile des Geldes wieder zurückbekommen.
www.stern.de/politik/deutschland/...card-skandal-9454336.html
Ich setze auf Sie, bitte unternehmen sie jetzt die Führerschaft. Viele Kollegen trauen sich. Icht, aber jeder, der sich mit dem Handeln der BaFin beschäftigt sieht, dass hier Südasien Thema staatshaftung im Raum steht.
Bitte lassen sie es nicht auf Klagen ankommen und entschädigen sie die Privatanleger, diese sind das schwächste Glied unter allen Investoren und haben es als letztes erfahren, während andere noch rechtzeitig mit insiderwissen ausgestiegen sind.
Viele Grüße
Sehr geehrter Herr Braun,
Der Skandal eskaliert immer mehr. Bitte bringen sie das Thema Entschädigung von Privatanlegern, die nur in der Aktie investiert waren, auf den Tisch und das zeitnah, um noch mehr Schaden von diesen abzuwenden.
Das Ganze ist mittlerweile mehr als offensichtlich, dass man hier bewusst durch wegschauen aus staatlichen Interessen seinen Pflichten nicht nachgekommen ist. Lassen sie die Privatanleger nicht die opfer dieses beispiellosen Skandals sein. Weite Ausführungen unterhalb des Artikels vom heutigen Handelsblatt.
Heute im Handelsblatt
Wirecard hatte mehr Geheimdienst-Verbindungen als bisher bekannt
Die engen Verbindungen zwischen Wirecard und verschiedenen Nachrichtendiensten werfen immer neue Fragen auf. Der BND hat jetzt eingeräumt, Zahlungen über Wirecard abgewickelt zu haben.
Felix Holtermann
07.10.2020 - 13:58 Uhr Kommentieren 3 x geteilt
München/Frankfurt Eine verhältnismäßig kleine Summe wirft viele Fragen auf: Wirecard hat für den Bundesnachrichtendienst (BND), den deutschen Auslandsgeheimdienst, Zahlungen über knapp 22.000 Euro abgewickelt.
Das geht aus einer Mitteilung der Bundesregierung hervor, die derzeit in der Geheimschutzstelle des Bundestags liegt, wie das Handelsblatt von mit dem Vorgang vertrauten Personen erfahren hat. Angefordert hatte die Information der Finanzausschuss im Zuge der Aufklärung der Milliardenpleite von Wirecard.
Damit ist erstmals offiziell bestätigt, was Beobachter schon lange vermutet haben: Es gibt eine direkte Verbindung der deutschen Nachrichtendienste zum Skandalkonzern aus Aschheim bei München. Bereits seit einiger Zeit steht die Frage im Raum, warum der mutmaßliche Milliardenbetrug bei Wirecard so lange unentdeckt bleiben konnte.Oppositionspolitiker hegten früh die Vermutung, es könnte politische Schützenhilfe für den Konzern gegeben haben.
„Die Information bestätigt die schon länger vermutete Verbindung zwischen dem BND und Wirecard“, sagt Lisa Paus, Finanzexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion. „Es zeigt sich erneut, wie interessant Wirecard für Geheimdienste gewesen sein muss. Die Bundesregierung mauert bei der Aufklärung. Der Untersuchungsausschuss muss endlich Licht ins Dunkel bringen.“
An diesem Donnerstag trifft sich der Untersuchungsausschuss zur konstituierenden Sitzung, am 29. Oktober soll er dann die Arbeit aufnehmen.
Lesen Sie auch: Bundesregierung kündigt Gesetzesverschärfungen im Wirecard-Skandal an
Der mit einem internationalen Haftbefehl gesuchte frühere Wirecard-Vorstand Jan Marsalek, der dringend verdächtig wird, den mutmaßlichen Milliardenbetrug mitorganisiert zu haben, hatte sich gegenüber Vertrauten immer wieder mit Geheimdienstkontakten gerühmt.
In Chat-Nachrichten prahlte er mit besten Drähten zur CIA, zum Mossad und anderen Nachrichtendiensten. Das Gerücht, Wirecard stelle Kreditkarten für Agenten aus, sei „nicht ganz falsch“, schrieb Marsalek auf der Flucht. Und fügte gleich mit an: Er habe „mehrere Pässe, wie jeder gute Geheimagent“.
Dass das nicht nur Angeberei war, wird immer deutlicher: Marsalek hält sich nach Handelsblatt-Informationen auf einem Anwesen westlich von Moskau auf, unter der Obhut des russischen Auslandsgeheimdiensts SWR. Dass er so schnell untertauchen konnte, lege die Vermutung nahe, dass er professionelle Hilfe aus dem Ausland gehabt habe, sagen Oppositionspolitiker. Russland bestreitet das.
Spuren führen aber nicht nur nach Moskau. In den Fokus geraten auch die Wien-Verbindungen Marsaleks, der wie der inhaftierte Ex-Wirecard-Chef Markus Braun österreichischer Staatsbürger ist. Wie das Handelsblatt von Insidern erfuhr, hat sich Marsalek noch am 18. Juni, dem Tag seiner Freistellung bei Wirecard, mit einem österreichischen Ex-Geheimdienstmitarbeiter getroffen. Zuvor hatte Wirecard das Fehlen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt.
PODCAST
Vom Aufstieg und Fall eines vermeintlichen Börsenwunderkindes
Nach Handelsblatt-Informationen traf sich Marsalek an jenem 18. Juni abends mit Vertrauten in einem italienischen Restaurant in der Münchner Innenstadt. Mit dabei: ein Ex-Abteilungsleiter des österreichischen Inlandsgeheimdiensts, des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT).
Dieser leitete die Operativabteilung für Extremismus, Terrorismus und Spionageabwehr, war seit 2016 krankgeschrieben, seit 2018 „karenziert“, also unbezahlt freigestellt. Angeblich soll der Ex-Geheimdienstler da schon für Marsalek gearbeitet haben. Beiden wird in Wien eine Nähe zur Rechtspartei FPÖ nachgesagt, die das Innenministerium ab Ende 2017 anderthalb Jahre führte.
Auf Anfrage bestätigte die Anwältin des Ex-Geheimdienstmitarbeiters das Abendessen, betonte jedoch, dass ihr Mandant nichts über die Fluchtpläne Marsaleks gewusst habe. Dieser habe vielmehr erklärt, die Geschehnisse auf den Philippinen aufklären zu wollen.
Letzteres hatte Marsalek auch anderen Vertrauten erzählt – und damit eine falsche Spur gelegt. Tatsächlich floh Marsalek nach Handelsblatt-Informationen vom Flughafen Vöslau-Kottingbrunn bei Wien zunächst nach Minsk, später weiter nach Russland – und nicht wie zunächst berichtet wurde über die estnische Hauptstadt Tallinn.
Beratung für fremde Dienste
„Die Bundesregierung hat keine Kenntnisse über registrierte Grenzübertritte von Herrn Jan Marsalek“, teilte das Bundesinnenministerium auf eine schriftliche Anfrage des Linken-Abgeordneten Fabio De Masi mit.
Für den Finanzexperten, einer der Treiber hinter dem Wirecard-Untersuchungsausschuss, sind das zu viele Zufälle. „Es gibt offenbar eine Achse Bayern-Wien. Marsalek hatte beste Beziehungen zu Geheimdiensten, konnte ungehindert ausreisen. Hat das Kanzleramt eigentlich mal Österreichs Kanzler Kurz angerufen, um zu klären, ob Wien auf deutschem Hoheitsgebiet Fluchthilfe für Marsalek geleistet hat?“, fragt De Masi.
Doch nicht nur die Wiener Geheimdienstverbindungen stehen im Fokus der Bundestagsabgeordneten. Auch die Tätigkeit des CDU-Politikers Klaus-Dieter Fritsche wirft Fragen auf. Er war bis Anfang 2018 Staatssekretär im Bundeskanzleramt und Beauftragter für die Nachrichtendienste des Bundes. Nachdem er in den Ruhestand verabschiedet worden war, arbeitete er zwischenzeitlich für den österreichischen Innenminister und auch für Wirecard – und will nun erneut aktiv werden.
Im August 2019 hatte sich Fritsche an das Kanzleramt gewandt und für Wirecard um einen Gesprächstermin mit Lars-Hendrik Röller, dem Wirtschaftsberater von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), gebeten. Beim Gespräch am 11. September nahmen auch Alexander von Knoop, Finanzchef, und Burkhard Ley, Berater von Wirecard, teil.