Mit Linux ist fast alles möglich. Das Betriebssystem ist längst kein Nischenprodukt mehr.
Gründer: Linus Torvalds mit Maskottchen
Hannover - In diesem Jahr werden auf der Computermesse Cebit keine Plüschpinguine, die Maskottchen des freien Betriebssystem Linux, in die Menge geworfen. Die große Aufregung, der Hype, ist vorbei. Was aber nicht heißt, dass Linux verschwunden wäre.
Ganz im Gegenteil. Linux ist nicht länger alternativ, sondern eine Alternative. Und das in so vielen Bereichen wie wohl kein anderes Betriebssystem - ob Armbanduhr, PC, Spielkonsole oder Großrechner, Linux fühlt sich überall wohl.
Auf dem Servermarkt etabliert
Das Betriebssystem sei längst kein Nischenprodukt mehr, sagt Adam Jollans, Marketing-Manager bei IBM für Linux, und meint damit vor allem den Servermarkt. Hier ist Linux inzwischen eine etablierte Größe.
Während das Betriebssystem noch vor wenigen Jahren von engagierten Technikern auf Printservern "in der Ecke versteckt" wurde, sei die Anschaffung in Firmen heute zur strategischen Entscheidung geworden. Drei Gründe hätten Linux zum Durchbruch verholfen, sagt Jollans: Die Verlässlichkeit des Systems, seine Flexibilität und sein Kostenvorteil.
Mit Linux lässt sich Geld sparen
Dank des Open-Source-Prinzips, der Offenheit des Programmcodes für jedermann, könne jedes Unternehmen das Betriebssystem seinen Bedürfnissen anpassen. Wegen dieser Offenheit habe der Kunde auch die Wahl bei der Hardware. Wohl kein anderes Betriebssystem läuft auf so vielen Plattformen, wie Linux. Damit lasse sich auch Geld sparen, zum Beispiel bei der Installation auf Servern mit preisgünstigeren Intel-Prozessoren. Gerade angesichts sinkender IT-Budgets mache sich der Kostenvorteil bemerkbar.
IBM stellte auf seinem Stand sozusagen die beiden Pole von Linux vor, die Armbanduhr WatchPad 1.5 und die Server und Großrechner, auf denen sich der Pinguin inzwischen auch recht heimisch fühlt.
Der Armbandcomputer ist eine Forschungsstudie von IBM und der japanischen Uhrenfirma Citizen. Gerade einmal 150 Exemplare wurden hergestellt. Der 43 Gramm leichte Minirechner hat einen ARM-Prozessor, Bluetooth- und Infrarot-Schnittstelle zur Kommunikation mit PC oder Notebook, Fingerabdrucksscanner, Lautsprecher, Mikrofon und einen eingebauten Bewegungssensor. Nur eines kann das WatchPad leider nicht - die Uhrzeit anzeigen. Das sei zwar im Prinzip kein Problem, aber dafür sei leider noch kein Programm geschrieben worden, räumt ein freundlicher IBM-Mitarbeiter ein.
Heim und Spiele
Dass Linux auch dem Heimanwender viel zu bieten hat und einfach zu bedienen ist, zeigt der führende deutsche Linux-Distributor Suse an seinem Messestand. Zum Beleg dafür, wie groß die Fortschritte bei der automatischen Hardware-Erkennung inzwischen sind, wurde bei der Präsentation der neuen Suse-Linux-Version 8.0 bei laufendem System eine Digitalkamera über den USB-Anschluss mit dem Notebook verbunden. Ein Kamerasymbol erscheint und gespeicherte Bilder werden einfach per Drag-and-Drop in einen Ordner auf den Rechner gezogen und kopiert. Suse 8.0 kommt wohl Mitte April in den Handel, wenn auch die Benutzeroberfläche KDE in der Version 3.0 endgültig fertig gestellt ist.
Und auch eingefleischte Gamer brauchen nicht auf Linux zu verzichten. Sony zeigt an seinem Stand unter dem Motto "PlayStation 2 goes Linux" ein Linux-System für die Spielkonsole, das ab Ende Mai erhältlich sein soll. Das ist ein Zusatzpaket und wird auf der Festplatte der PlayStation installiert. Schließt man dann noch eine Tastatur und Maus an, dann hat man plötzlich einen echten Desktop-Computer. Und mit einem Online-Anschluss surft man auch im Internet und ruft seine E-Mails ab. Na ja, und wer vielleicht doch lieber spielt, schaltet einfach um. Dank Linux hat man die Wahl.
Die andere Frage ist, ob die Nutzer diese Wahlmöglichkeiten auch aufgreifen. Denn abgesehen von den Servern ist Linux ungeachtet seiner Flexibilität weiter eine Randerscheinung, so auf PCs oder Organizern, wo doch immer noch andere Betriebssysteme das Sagen haben. Und ob Linux auf der PlayStation ein Erfolg wird, wird erst die Zukunft zeigen - vielleicht die nächste Cebit.
Gruß
Happy End
mm.de
Gründer: Linus Torvalds mit Maskottchen
Hannover - In diesem Jahr werden auf der Computermesse Cebit keine Plüschpinguine, die Maskottchen des freien Betriebssystem Linux, in die Menge geworfen. Die große Aufregung, der Hype, ist vorbei. Was aber nicht heißt, dass Linux verschwunden wäre.
Ganz im Gegenteil. Linux ist nicht länger alternativ, sondern eine Alternative. Und das in so vielen Bereichen wie wohl kein anderes Betriebssystem - ob Armbanduhr, PC, Spielkonsole oder Großrechner, Linux fühlt sich überall wohl.
Auf dem Servermarkt etabliert
Das Betriebssystem sei längst kein Nischenprodukt mehr, sagt Adam Jollans, Marketing-Manager bei IBM für Linux, und meint damit vor allem den Servermarkt. Hier ist Linux inzwischen eine etablierte Größe.
Während das Betriebssystem noch vor wenigen Jahren von engagierten Technikern auf Printservern "in der Ecke versteckt" wurde, sei die Anschaffung in Firmen heute zur strategischen Entscheidung geworden. Drei Gründe hätten Linux zum Durchbruch verholfen, sagt Jollans: Die Verlässlichkeit des Systems, seine Flexibilität und sein Kostenvorteil.
Mit Linux lässt sich Geld sparen
Dank des Open-Source-Prinzips, der Offenheit des Programmcodes für jedermann, könne jedes Unternehmen das Betriebssystem seinen Bedürfnissen anpassen. Wegen dieser Offenheit habe der Kunde auch die Wahl bei der Hardware. Wohl kein anderes Betriebssystem läuft auf so vielen Plattformen, wie Linux. Damit lasse sich auch Geld sparen, zum Beispiel bei der Installation auf Servern mit preisgünstigeren Intel-Prozessoren. Gerade angesichts sinkender IT-Budgets mache sich der Kostenvorteil bemerkbar.
IBM stellte auf seinem Stand sozusagen die beiden Pole von Linux vor, die Armbanduhr WatchPad 1.5 und die Server und Großrechner, auf denen sich der Pinguin inzwischen auch recht heimisch fühlt.
Der Armbandcomputer ist eine Forschungsstudie von IBM und der japanischen Uhrenfirma Citizen. Gerade einmal 150 Exemplare wurden hergestellt. Der 43 Gramm leichte Minirechner hat einen ARM-Prozessor, Bluetooth- und Infrarot-Schnittstelle zur Kommunikation mit PC oder Notebook, Fingerabdrucksscanner, Lautsprecher, Mikrofon und einen eingebauten Bewegungssensor. Nur eines kann das WatchPad leider nicht - die Uhrzeit anzeigen. Das sei zwar im Prinzip kein Problem, aber dafür sei leider noch kein Programm geschrieben worden, räumt ein freundlicher IBM-Mitarbeiter ein.
Heim und Spiele
Dass Linux auch dem Heimanwender viel zu bieten hat und einfach zu bedienen ist, zeigt der führende deutsche Linux-Distributor Suse an seinem Messestand. Zum Beleg dafür, wie groß die Fortschritte bei der automatischen Hardware-Erkennung inzwischen sind, wurde bei der Präsentation der neuen Suse-Linux-Version 8.0 bei laufendem System eine Digitalkamera über den USB-Anschluss mit dem Notebook verbunden. Ein Kamerasymbol erscheint und gespeicherte Bilder werden einfach per Drag-and-Drop in einen Ordner auf den Rechner gezogen und kopiert. Suse 8.0 kommt wohl Mitte April in den Handel, wenn auch die Benutzeroberfläche KDE in der Version 3.0 endgültig fertig gestellt ist.
Und auch eingefleischte Gamer brauchen nicht auf Linux zu verzichten. Sony zeigt an seinem Stand unter dem Motto "PlayStation 2 goes Linux" ein Linux-System für die Spielkonsole, das ab Ende Mai erhältlich sein soll. Das ist ein Zusatzpaket und wird auf der Festplatte der PlayStation installiert. Schließt man dann noch eine Tastatur und Maus an, dann hat man plötzlich einen echten Desktop-Computer. Und mit einem Online-Anschluss surft man auch im Internet und ruft seine E-Mails ab. Na ja, und wer vielleicht doch lieber spielt, schaltet einfach um. Dank Linux hat man die Wahl.
Die andere Frage ist, ob die Nutzer diese Wahlmöglichkeiten auch aufgreifen. Denn abgesehen von den Servern ist Linux ungeachtet seiner Flexibilität weiter eine Randerscheinung, so auf PCs oder Organizern, wo doch immer noch andere Betriebssysteme das Sagen haben. Und ob Linux auf der PlayStation ein Erfolg wird, wird erst die Zukunft zeigen - vielleicht die nächste Cebit.
Gruß
Happy End
mm.de