Elektronik bestimmt unser Leben, Elektronik kann ohne Leiterplatten nicht leben
Die gegenwärtigen Bedingungen des Leiterplattenmarktes bleiben zwar noch schwierig, aber die Frühindikatoren zeigen in die richtige Richtung. Das ist die Diagnose, die Beobachter wie Walt Custer jetzt stellen. Er beruft sich dabei zunächst einmal auf den für die Branche relativ unspezifischen, aber bedeutsamen und statistisch erprobten ISM-Index (früher NAPM – Index der US-Einkaufsmanager). Er hat die Februar zum ersten Mal wieder mit 54,7 die Scheidelinie von 50 überschritten, was auf Expansion im produzierenden Gewerbe hindeutet. Er war im August 2000 abgetaucht.
Auch die Industrieaufträge sind im Januar in den USA um 1,6 Prozent gegenüber dem Dezemberwert angestiegen. Die Monatswerte für die Aufträge hinsichtlich elektronischem Equipment nehmen weiter zu und liegen jetzt wieder bei rund 23 Mrd. Dollar. Das entspricht preisbereinigt in etwa dem Niveau aus 1997. Fast wichtiger ist, dass die Lagerbestände drastisch abgenommen haben. In derem Verhältnis zu Auslieferungen und Bestelleingängen werden etwa wieder die Verhältnisse des Frühjahrs 2000 erreicht.
Das sind alles zarte, frühe Zeichen einer Trendwende, die auch das Segment der Leiterplatten-Produktion erfassen. Sie schlagen sich auch im "Beige Book" der amerikanischen Notenbank wider, das von einem Ende der Rezession und dem Beginn eines neuen Aufschwungs spricht.
Die Gleichung ist einfach: Elektronik bestimmt unser Leben, Elektronik kann ohne Leiterplatten nicht leben. Letzte Bestätigung, dass der konjunkturelle Startimpuls auch bei den Leiterplatten angekommen ist, liefert das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz bei den US-Herstellern von Leiterplatten. Es lag im Dezember zum ersten Mal seit 18 Monaten mit 1,03 wieder über der Marke von eins.
Und so gehen Beobachter wie Walt Custer davon aus, dass 2002 zwar noch ein schwieriges Jahr für die Leiterplattenindustrie werden wird. Aber er geht davon aus, dass die Leiterplattenindustrie nun die richtige Richtung eingeschlagen hat. In der zweiten Jahreshälfte werde sich die Nachfrage spürbar verbessern, wobei 2000er Niveaus aber noch nicht erreicht werden. Von dieser Entwicklung sollten die Hersteller bald in geringem Umfang, die Lieferanten von Rohmaterialien etwas stärker profitieren. Die Anbieter von Investitionsgütern in diesem Bereich müssten sich allerdings wahrscheinlich noch bis zur Jahreswende 2002/2003 gedulden, meint Custer. Die Perspektive liest sich nicht zufällig wie die der Chip-Industrie . Schließlich hängen beide Sektoren sehr eng zusammen.
Andere Beobachter taxieren den Leiterplatten-Weltmarkt in 2002, wie schon 2001, auf rund 35,6 Mrd. Dollar . Das Stückzahlwachstum dürfte 2002 positiv sein, sogar 2001 hatte es zugelegt. Da bedeutet die Annahme eines konstanten Marktvolumens Preisdruck, was Konsolidierung und Verlagerung zur Folge hat.
Das Zentrum der Leiterplattenproduktion verschiebt sich denn auch aus Europa und den USA nach Fernost und hier vor allem nach China und Taiwan . China hat die Zölle auf Halbleiter abgeschafft, was das Land für die Elektronifizierung öffnet. Der Entwicklung bei den Handys wird dabei Pilotcharakter zugewiesen: Man schätzt, dass China im Jahre 2005 zum weltweit größten Produzenten von Handys wird. MFC Insight geht davon aus, dass hier dann mehr als 230 Millionen Mobiltelefone hergestellt werden. Das sind rund ein Drittel der für dieses Jahr vorhergesagten Weltproduktion. Aktuell liegt der Anteil bei rund 15 Prozent.
Mania ist nach zahlreichen Akquisitionen in Taiwan und China regional gut aufgestellt. Zudem tanzt das am Neuen Markt notierte Unternehmen auf zwei Hochzeiten. Einerseits bietet es Produktionsanlagen für den sogenannten Trockenbereich an, andererseits ist es als Dienstleister unterwegs, um mittels eigener Anlagen im Kundenauftrag zu fertigen. In dieser Funktion sollte Mania in einer anziehenden Leiterplattenkonjunktur besonders profitieren, bevor dann mit Verzögerung auch der Systembereich wieder auf steigende Nachfrage trifft.
Noch allerdings ist das Unternehmen nicht über den Berg. Es befindet sich inmitten einer schmerzhaften, aber notwendigen Restrukturierungsphase .
Autor: Klaus Singer, 15:44 07.03.02
Die gegenwärtigen Bedingungen des Leiterplattenmarktes bleiben zwar noch schwierig, aber die Frühindikatoren zeigen in die richtige Richtung. Das ist die Diagnose, die Beobachter wie Walt Custer jetzt stellen. Er beruft sich dabei zunächst einmal auf den für die Branche relativ unspezifischen, aber bedeutsamen und statistisch erprobten ISM-Index (früher NAPM – Index der US-Einkaufsmanager). Er hat die Februar zum ersten Mal wieder mit 54,7 die Scheidelinie von 50 überschritten, was auf Expansion im produzierenden Gewerbe hindeutet. Er war im August 2000 abgetaucht.
Auch die Industrieaufträge sind im Januar in den USA um 1,6 Prozent gegenüber dem Dezemberwert angestiegen. Die Monatswerte für die Aufträge hinsichtlich elektronischem Equipment nehmen weiter zu und liegen jetzt wieder bei rund 23 Mrd. Dollar. Das entspricht preisbereinigt in etwa dem Niveau aus 1997. Fast wichtiger ist, dass die Lagerbestände drastisch abgenommen haben. In derem Verhältnis zu Auslieferungen und Bestelleingängen werden etwa wieder die Verhältnisse des Frühjahrs 2000 erreicht.
Das sind alles zarte, frühe Zeichen einer Trendwende, die auch das Segment der Leiterplatten-Produktion erfassen. Sie schlagen sich auch im "Beige Book" der amerikanischen Notenbank wider, das von einem Ende der Rezession und dem Beginn eines neuen Aufschwungs spricht.
Die Gleichung ist einfach: Elektronik bestimmt unser Leben, Elektronik kann ohne Leiterplatten nicht leben. Letzte Bestätigung, dass der konjunkturelle Startimpuls auch bei den Leiterplatten angekommen ist, liefert das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz bei den US-Herstellern von Leiterplatten. Es lag im Dezember zum ersten Mal seit 18 Monaten mit 1,03 wieder über der Marke von eins.
Und so gehen Beobachter wie Walt Custer davon aus, dass 2002 zwar noch ein schwieriges Jahr für die Leiterplattenindustrie werden wird. Aber er geht davon aus, dass die Leiterplattenindustrie nun die richtige Richtung eingeschlagen hat. In der zweiten Jahreshälfte werde sich die Nachfrage spürbar verbessern, wobei 2000er Niveaus aber noch nicht erreicht werden. Von dieser Entwicklung sollten die Hersteller bald in geringem Umfang, die Lieferanten von Rohmaterialien etwas stärker profitieren. Die Anbieter von Investitionsgütern in diesem Bereich müssten sich allerdings wahrscheinlich noch bis zur Jahreswende 2002/2003 gedulden, meint Custer. Die Perspektive liest sich nicht zufällig wie die der Chip-Industrie . Schließlich hängen beide Sektoren sehr eng zusammen.
Andere Beobachter taxieren den Leiterplatten-Weltmarkt in 2002, wie schon 2001, auf rund 35,6 Mrd. Dollar . Das Stückzahlwachstum dürfte 2002 positiv sein, sogar 2001 hatte es zugelegt. Da bedeutet die Annahme eines konstanten Marktvolumens Preisdruck, was Konsolidierung und Verlagerung zur Folge hat.
Das Zentrum der Leiterplattenproduktion verschiebt sich denn auch aus Europa und den USA nach Fernost und hier vor allem nach China und Taiwan . China hat die Zölle auf Halbleiter abgeschafft, was das Land für die Elektronifizierung öffnet. Der Entwicklung bei den Handys wird dabei Pilotcharakter zugewiesen: Man schätzt, dass China im Jahre 2005 zum weltweit größten Produzenten von Handys wird. MFC Insight geht davon aus, dass hier dann mehr als 230 Millionen Mobiltelefone hergestellt werden. Das sind rund ein Drittel der für dieses Jahr vorhergesagten Weltproduktion. Aktuell liegt der Anteil bei rund 15 Prozent.
Mania ist nach zahlreichen Akquisitionen in Taiwan und China regional gut aufgestellt. Zudem tanzt das am Neuen Markt notierte Unternehmen auf zwei Hochzeiten. Einerseits bietet es Produktionsanlagen für den sogenannten Trockenbereich an, andererseits ist es als Dienstleister unterwegs, um mittels eigener Anlagen im Kundenauftrag zu fertigen. In dieser Funktion sollte Mania in einer anziehenden Leiterplattenkonjunktur besonders profitieren, bevor dann mit Verzögerung auch der Systembereich wieder auf steigende Nachfrage trifft.
Noch allerdings ist das Unternehmen nicht über den Berg. Es befindet sich inmitten einer schmerzhaften, aber notwendigen Restrukturierungsphase .
Autor: Klaus Singer, 15:44 07.03.02