www.ftd.de/politik/europa/...ietet-leerverkaeufe/50107000.html
"Angstbarometer" zieht kräftig an
Die Nervosität an den Börsen steigt. Der als "Angstbarometer" geltende VDax springt auf den höchsten Stand seit Februar. Die griechische Börsenaufsicht untersagt Leerverkäufe. Anleger flüchten in Bundesanleihen. Das Wichtigste im Überblick auf FTD.de von Gregor Haake ANZEIGE
11.22Uhr: Auch am Aktienmarkt steigt die Nervosität. Der als „Angstbarometer“ geltende VDax steigt auf den höchsten Stand seit Februar. Der Zwölf-Monats-VDax liegt bei 26.19 Prozent. Der Index wird berechnet aus den am Markt gehandelten Dax-Optionen und gibt die von den Investoren erwartete künftige Schwankungsbreite im Dax (implizite Volatilität) an.
11.15Uhr: Die griechische Börsenaufsicht hat zum zweiten Mal in der Wirtschaftskrise Leerverkäufe an der Athener Börse untersagt. Die Behörde begründete das bis zum 28. Juni geltende Verbot mit den außergewöhnlichen Bedingungen auf dem griechischen Börsen-Parkett. Bei Beginn der Krise im Oktober 2008 war diese Art von Handel schon einmal bis Juni 2009 verboten worden. Bei Leerverkäufen wetten Investoren auf fallende Kurse von Wertpapieren oder Währungen. Sie leihen sich Aktien von anderen Anlegern, verkaufen diese und versuchen, sich anschließend billiger damit einzudecken.
11.00Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird sich am Mittwoch nach der regulären Kabinettssitzung mit einem kleineren Kreis von Ministern über das weitere Vorgehen in der Griechenland-Krise abstimmen. An dem Gespräch nehmen Vizekanzler Guido Westerwelle, Finanzminister Wolfgang Schäuble Kanzleramtschef Ronald Pofalla, sowie Vertreter des Justiz-, Wirtschafts- und Innenministeriums teil, wurde in Regierungskreisen bestätigt. Bei der Besprechung will die Bundesregierung eine einheitliche Linie angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten abstimmen. In den vergangenen Tagen hatte es vor allem aus der FDP Kritik an Finanzminister Schäuble gegeben. Das Treffen ist dabei nur eine von zahlreichen Beratungen, die Berlin heute zum Zentrum der politischen Abstimmungen über die Griechenlandkrise in der EU machen.Sparzwang Wo Griechen Geld suchen
10.50Uhr: Die Union wehrt sich gegen den Vorwurf der SPD, Bundeskanzlerin Angela Merkel habe die Bürger über die Hilfszahlungen für Griechenland belogen. "Die SPD spielt ein erbärmliches Spiel", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, Michael Meister, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble hätten bereits zweimal der Öffentlichkeit dargelegt, dass Deutschland bereit sei, Bundesgarantien für einen Hilfskredit der deutschen Staatsbank KfW zu übernehmen.
SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte Merkel im "Kölner Stadt-Anzeiger" vorgeworfen, sie habe "das Volk hinters Licht geführt, die Deutschen belogen". Sie inszeniere sich zwar als die eiserne Kanzlerin, die Griechenland in die Schranken weise. Tatsächlich hätten sie und Schäuble jedoch bereits über deutsche Hilfsleistungen in Milliardenhöhe verhandelt, sagte Gabriel.
10.30Uhr: Die nochmals gestiegene Unsicherheit über die Zukunft Griechenlands hat die Nachfrage nach den als sicher geltenden Bundesanleihen am Mittwoch hoch gehalten. Noch unter dem Eindruck der gesenkten S&P-Ratings für Griechenland und Portugal stieg der Bund-Future um 71 Ticks auf ein Kontrakthoch von 125,35 Zählern und blieb damit auf dem hohen Niveau von Anfang März. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe blieb unter drei Prozent. In direkter Reaktion auf die Herabstufung der hoch vorschuldeten Euroländer war die Rendite bis auf 2,922 Prozent gefallen.Mehr zum Thema
Stunde der Populisten Zerreißprobe für den Euro
Schuldenkrise IWF denkt über mehr Hilfe nach
Griechenland-Krise Der Merkel'sche Teufelskreis
Griechische Finanzhilfen Gabriel bezichtigt Merkel der Lüge
10.20Uhr: Einen Tag nach der Herabstufung griechischer Staatsanleihen auf Schrottstatus durch die Ratingagentur S&P sind die Kreditkosten für das Land weiter gestiegen. Die Risikoprämie für zehnjährige Staatsanleihen aus Athen stieg am Mittwoch auf den Rekordstand von 7,7 Prozentpunkten Differenz zu den Zinsen auf zehnjährige Bundesanleihen. Damit muss Griechenland mehr als 10 Prozent Zinsen anbieten, um noch Geld geliehen zu bekommen. Das ist mehr als das Dreifache dessen, was Deutschland für seine Staatsanleihen aufwenden muss. Griechenland hat beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Eurogruppe ein Hilfspaket im Umfang von 45 Milliarden Euro beantragt. Darüber ist aber noch nicht entschieden.
10.00 Uhr: Die Europäische Union muss nach den Worten von Finanz-Staatssekretär Jörg Asmussen Mitgliedsländer mit hohen Haushaltsdefiziten besonders im Auge behalten. Die Etat-Konsolidierung sei nicht nur für Deutschland ein Thema. Ähnliche Anstrengungen würden auch von den Partner-Ländern in der Eurozone erwartet, sagte Asmussen am Mittwoch in Berlin. Die Euro-Ländern müssten die Strafen für Länder verschärfen, deren Etats aus dem Ruder liefen.
09.34 Uhr: EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark hat die Industriestaaten zu verstärkten Anstrengungen beim Abbau ihrer Schuldenberge aufgefordert. "Die Regierungen müssen dafür sorgen, dass es nach der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht auch noch zu einer ausgewachsenen Schuldenkrise kommt", sagte Stark am Mittwoch auf einer Konferenz in Berlin. Um eine solche Krise abzuwenden, müssten sehr ehrgeizige und glaubwürdige Anstrengungen zur Haushaltskonsolidierung ergriffen werden. "Und zwar substanziell stärkere Bemühungen als bisher vorgesehen, um die Schuldenstandsquote auf ein nachhaltiges Niveau von unter 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu drücken", mahnte Stark. Die entsprechende Grenze ist im EU-Stabilitätspakt festgelegt, wird aber von den meisten EU-Staaten nicht eingehalten.
"Angstbarometer" zieht kräftig an
Die Nervosität an den Börsen steigt. Der als "Angstbarometer" geltende VDax springt auf den höchsten Stand seit Februar. Die griechische Börsenaufsicht untersagt Leerverkäufe. Anleger flüchten in Bundesanleihen. Das Wichtigste im Überblick auf FTD.de von Gregor Haake ANZEIGE
11.22Uhr: Auch am Aktienmarkt steigt die Nervosität. Der als „Angstbarometer“ geltende VDax steigt auf den höchsten Stand seit Februar. Der Zwölf-Monats-VDax liegt bei 26.19 Prozent. Der Index wird berechnet aus den am Markt gehandelten Dax-Optionen und gibt die von den Investoren erwartete künftige Schwankungsbreite im Dax (implizite Volatilität) an.
11.15Uhr: Die griechische Börsenaufsicht hat zum zweiten Mal in der Wirtschaftskrise Leerverkäufe an der Athener Börse untersagt. Die Behörde begründete das bis zum 28. Juni geltende Verbot mit den außergewöhnlichen Bedingungen auf dem griechischen Börsen-Parkett. Bei Beginn der Krise im Oktober 2008 war diese Art von Handel schon einmal bis Juni 2009 verboten worden. Bei Leerverkäufen wetten Investoren auf fallende Kurse von Wertpapieren oder Währungen. Sie leihen sich Aktien von anderen Anlegern, verkaufen diese und versuchen, sich anschließend billiger damit einzudecken.
11.00Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird sich am Mittwoch nach der regulären Kabinettssitzung mit einem kleineren Kreis von Ministern über das weitere Vorgehen in der Griechenland-Krise abstimmen. An dem Gespräch nehmen Vizekanzler Guido Westerwelle, Finanzminister Wolfgang Schäuble Kanzleramtschef Ronald Pofalla, sowie Vertreter des Justiz-, Wirtschafts- und Innenministeriums teil, wurde in Regierungskreisen bestätigt. Bei der Besprechung will die Bundesregierung eine einheitliche Linie angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten abstimmen. In den vergangenen Tagen hatte es vor allem aus der FDP Kritik an Finanzminister Schäuble gegeben. Das Treffen ist dabei nur eine von zahlreichen Beratungen, die Berlin heute zum Zentrum der politischen Abstimmungen über die Griechenlandkrise in der EU machen.Sparzwang Wo Griechen Geld suchen
10.50Uhr: Die Union wehrt sich gegen den Vorwurf der SPD, Bundeskanzlerin Angela Merkel habe die Bürger über die Hilfszahlungen für Griechenland belogen. "Die SPD spielt ein erbärmliches Spiel", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, Michael Meister, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble hätten bereits zweimal der Öffentlichkeit dargelegt, dass Deutschland bereit sei, Bundesgarantien für einen Hilfskredit der deutschen Staatsbank KfW zu übernehmen.
SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte Merkel im "Kölner Stadt-Anzeiger" vorgeworfen, sie habe "das Volk hinters Licht geführt, die Deutschen belogen". Sie inszeniere sich zwar als die eiserne Kanzlerin, die Griechenland in die Schranken weise. Tatsächlich hätten sie und Schäuble jedoch bereits über deutsche Hilfsleistungen in Milliardenhöhe verhandelt, sagte Gabriel.
10.30Uhr: Die nochmals gestiegene Unsicherheit über die Zukunft Griechenlands hat die Nachfrage nach den als sicher geltenden Bundesanleihen am Mittwoch hoch gehalten. Noch unter dem Eindruck der gesenkten S&P-Ratings für Griechenland und Portugal stieg der Bund-Future um 71 Ticks auf ein Kontrakthoch von 125,35 Zählern und blieb damit auf dem hohen Niveau von Anfang März. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe blieb unter drei Prozent. In direkter Reaktion auf die Herabstufung der hoch vorschuldeten Euroländer war die Rendite bis auf 2,922 Prozent gefallen.Mehr zum Thema
Stunde der Populisten Zerreißprobe für den Euro
Schuldenkrise IWF denkt über mehr Hilfe nach
Griechenland-Krise Der Merkel'sche Teufelskreis
Griechische Finanzhilfen Gabriel bezichtigt Merkel der Lüge
10.20Uhr: Einen Tag nach der Herabstufung griechischer Staatsanleihen auf Schrottstatus durch die Ratingagentur S&P sind die Kreditkosten für das Land weiter gestiegen. Die Risikoprämie für zehnjährige Staatsanleihen aus Athen stieg am Mittwoch auf den Rekordstand von 7,7 Prozentpunkten Differenz zu den Zinsen auf zehnjährige Bundesanleihen. Damit muss Griechenland mehr als 10 Prozent Zinsen anbieten, um noch Geld geliehen zu bekommen. Das ist mehr als das Dreifache dessen, was Deutschland für seine Staatsanleihen aufwenden muss. Griechenland hat beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Eurogruppe ein Hilfspaket im Umfang von 45 Milliarden Euro beantragt. Darüber ist aber noch nicht entschieden.
10.00 Uhr: Die Europäische Union muss nach den Worten von Finanz-Staatssekretär Jörg Asmussen Mitgliedsländer mit hohen Haushaltsdefiziten besonders im Auge behalten. Die Etat-Konsolidierung sei nicht nur für Deutschland ein Thema. Ähnliche Anstrengungen würden auch von den Partner-Ländern in der Eurozone erwartet, sagte Asmussen am Mittwoch in Berlin. Die Euro-Ländern müssten die Strafen für Länder verschärfen, deren Etats aus dem Ruder liefen.
09.34 Uhr: EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark hat die Industriestaaten zu verstärkten Anstrengungen beim Abbau ihrer Schuldenberge aufgefordert. "Die Regierungen müssen dafür sorgen, dass es nach der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht auch noch zu einer ausgewachsenen Schuldenkrise kommt", sagte Stark am Mittwoch auf einer Konferenz in Berlin. Um eine solche Krise abzuwenden, müssten sehr ehrgeizige und glaubwürdige Anstrengungen zur Haushaltskonsolidierung ergriffen werden. "Und zwar substanziell stärkere Bemühungen als bisher vorgesehen, um die Schuldenstandsquote auf ein nachhaltiges Niveau von unter 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu drücken", mahnte Stark. Die entsprechende Grenze ist im EU-Stabilitätspakt festgelegt, wird aber von den meisten EU-Staaten nicht eingehalten.
Wer Rechtschreibfehler findet, der darf diese gerne behalten