Langsamer Leute !

Beiträge: 4
Zugriffe: 486 / Heute: 1
Nobody II:

Langsamer Leute !

 
26.07.01 10:53
Jetzt schon gute 3% im Plus ! Mir ist klar, dass wir zur Nasi aufholen können, aber positioniert euch trotzdem langsamer - die Nasdaq hat in der letzten Zeit diesselbe Eigenschaft wie der Dow angenommen. Erst ständig rauf so bis ca. 11000 und dann wieder runter auf um die 10.000. Bei der Nasdaq halt die 2000er Marke.
Der Umschwung wurde bestimmt nicht mit EM.TV eingeleitet - nur weil da ein neuer Vorstand ist, heißt dass nicht, dass die fundamental besser dastehen.

Also kauft lieber zurückhaltender und haltet noch etwas Pulver zum nachkaufen trocken, wenn es wieder runtergeht.

Und sollte die Wende jetzt geschafft sein, was ich persönlich noch nicht glaube, dann sind es ja auch nur ein paar Prozente, welche ihr verliert, wenn ihr zu höheren Kursen reingeht.

Aber nach der Talfahrt der letzten Jahre, weiß ich dass es in den Fingern juckt, wenn man denkt es könnte jetzt wieder in die andere Richtung laufen. Und wenn viele so denken, dann geht der Markt mal ein paar Tage 3-6% nach oben !

Aber bisher halt nich nachhaltig !!
Also Vorsicht !


Gruß
Nobody II
Arbeiter:

Newsletter heute

 
26.07.01 10:59
 Liebe Leserinnen und Leser,
 
 gerade eben zerstoerte Bundesbankpraesident Welteke per Radio-
 Interview saemtliche Zinssenkungsphantasien im DAX. So sagte er
 sinngemaess, dass die EZB zuerst die Entwicklung des Preisauf-
 triebs beobachten muesse, bevor an Zinssenkungen zu denken sei.

 Die beaengstigende, vertrauensvernichtende Passivitaet von EZB
 und Bundesregierung verschlimmert die Situation fuer die derzeit
 ohnehin nicht verwoehnten deutschen Anleger. Der DAX befindet
 sich im Zuge eines zunehmenden Konjunkturpessimismusses weiter
 auf Talfahrt. Damit konkretisiert sich unsere seit Monaten in
 diesen Newslettern propagierte Einschaetzung, dass sich eine
 Konjunkturerholung erst wesentlich spaeter als von vielen Markt-
 teilnehmern erhofft vollziehen wird. Vor diesem Hintergrund
 bleiben wir weiter pessimistisch und empfehlen Privatanlegern
 weiterhin, sich kapitulativ aus dem Marktgeschehen herauszu-
 halten.

 Sicher ist, dass die Wirtschaftserholung kommen wird. Doch wann
 dies geschehen und bei welchem Punktestand der DAX zu diesem
 Zeitpunkt notieren wird, ist voellig ungewiss. Wir erinnern uns
 an 92/93, als die Leitzinsen in den USA 2,5 Jahre bei lediglich
 3 % lagen, bevor sich die Konjunktur langsam erholen konnte.

 Ausserdem sehen wir auch einen hohen Oelpreis, der einen immen-
 sen Impact auf die Weltwirtschaft hat. Die Wirtschaft verlaeuft
 weiterhin zyklisch. Dies war schon immer so und wird auch immer
 so bleiben.

 Vor dem Hintergrund des US-Wirtschaftsbooms, der sich nahezu

 ueber die gesamte Amtsperiode des Ex-US-Praesidenten Clintons,
 also rund acht Jahre, hinzog, sollte eine Phase schwaecheren
 Wirtschaftswachstums von bspw. 3 Jahren keineswegs verwundern.
 Vielleicht sollten sich die Anleger darauf einstellen, dass sich
 eine Konjunkturerholung erst im zweiten Halbjahr 2002 oder sogar
 noch spaeter bemerkbar machen wird.

 Die Anleger sollten ihre Erwartungen senken und nicht jeder
 Rallye-Erwartung einer Bank hinterherlaufen, schliesslich ver-
 dienen Banken an hoeherer Investitionstaetigkeit ihrer Kunden
 Geld. Geld, das sie gerade im Augenblick dringend benoetigen.

 Zwar sehen wir bei vielen deutschen Aktienwerten inzwischen in-
 teressante Einstiegskurse, bis zum Jahresende sehen wir jedoch
 weiterhin ein hoeheres Rueckschlagspotential als Kurschancen.

 Die Privatanleger sollten daher weiterhin sehr selektiv vorgehen
 und sich in Geduld ueben. Bedenken Sie, liebe Leser, dass die
 Boerse auch noch in ein oder zwei Jahren gute Chancen fuer Sie
 bereithaelt. Verschiessen Sie Ihr Pulver daher nicht vorzeitig
 und seien sie diszipliniert. Warten Sie lieber auf ein Marktum-
 feld, das wieder rational prognostiziert werden kann.

 Dies wird erst dann der Fall sein, wenn die ersten Wirtschafts-
 indikatoren aus den USA eine bevorstehende Konjunkturerholung
 definitiv erkennen lassen. Bis dahin sollten sich Privatanleger
 weiterhin in Geduld ueben.

 
Nobody II:

Ich weiß

 
26.07.01 11:03
dass man mit über 50% Verlust irgendwie einen internen Druck hat, aber wir sind bisher so oft in die Irre gelaufen, dass nicht jeden Prozentpunkt jagen sollte !


Ein selbst häufig dummer, aber hoffentlich aus Fehlern gelernter

Nobody II
Arbeiter:

Weiter schreiben Sie

 
26.07.01 11:07
 An den Aktienmaerkten manifestiert sich nun zunehmend Konjunk-
 turpessimismus. Seit geraumer Zeit propagieren wir, dass sich
 die erhoffte Konjunkturerholung wesentlich spaeter als vom Markt
 erhofft vollziehen wird. Nachdem nun mehr als die Haelfte der
 S&P-Werte im Rahmen der US-Berichtssaison ihre Quartalszahlen
 vorgelegt haben, wird ersichtlich, dass die Gewinne der US-
 Unternehmen im zweiten Quartal 2001 rund 18 % unter dem ent-
 sprechenden Vorjahreszeitraum liegen. An der NASDAQ und insbe-
 sondere in der New Economy liegt dieser Rueckgang nochmals
 deutlich hoeher. Dass dies den nachhaltig technologielastigen
 DAX (Siemens, Epcos, Infineon, DTAG, SAP) im Vergleich zum DJIA
 marktueberdurchschnittlich belastet, sollte nicht verwundern.

 Insgesamt muss davon ausgegangen werden, dass sich der nunmehr
 seit ueber 15 Monaten andauernde Abwaertstrend der weltweiten
 Aktienmaerkte solange fortsetzen wird, bis die ersten US-Wirt-
 schaftsindikatoren definitiv eine Konjunkturerholung erkennen
 lassen. Dies erwarten wir erst im Verlauf des 1. Halbjahres
 2002. Die Ausblicke der US-Unternehmen im Rahmen der laufenden
 Berichtssaison lassen ganz deutlich erkennen, dass die Konjunk-
 turschwaeche und insbesondere die IT-Krise noch keineswegs
 ueberwunden sind. Im Gegenteil, derzeit hat es den Anschein,
 als ob die Konjunktur noch nicht einmal die Talsohle durch-
 schritten hat.

 Wir gehen davon aus, dass sich das konjunkturelle Umfeld welt-
 weit im 3. Quartal nochmals verschlechtern wird. Hinzu kommt das

 OPEC-Vorhaben, die Foerdermengen um 1 Mio Barrel zu senken, was
 den Oelpreis bis zum Jahresende auf rund 28 USD treiben koennte.

 Aufgrund des hohen Impacts eines hohen Oelpreisniveaus auf die
 Weltwirtschaft stellt auch dies die von vielen zum Jahresende
 erhoffte Konjunkturerholung deutlich in Frage. Da der Konjunk-
 turpessimismus berechtigterweise immer staerker um sich greift
 und sich die anhaltend diffizilen konjunkturellen Rahmendaten
 nun auch spuerbar in den Geschaeftszahlen der Old Economy-Unter-
 nehmen niederschlagen, sehen die Marktteilnehmer derzeit ver-
 staendlicherweise mehr Verkaufs- als Kaufargumente. Die gestrige
 Rede des FED-Chairmans Greenspan erwies sich als kursunrelevant,
 da Greenspan lediglich vergangene Aussagen wiederholte.

 In Anbetracht der zunehmenden Verluste der letzten Handelstage
 und -wochen steigt langsam natuerlich die Chance auf eine tech-
 nische Gegenreaktion. Auf der anderen Seite besteht im DAX ein
 Rueckschlagspotential bis auf 5.200 Punkte, falls sich die Kurs-
 verluste weiter fortsetzen. Viele Banken sind derzeit wieder be-
 strebt, eine Sommerrallye herbeizureden, da sie durch verstaerk-
 te Investitionstaetigkeit der Anleger Geld verdienen, das sie
 derzeit auch dringend benoetigen. Es ist zwar richtig, dass eine
 Rallye erst dann kommt, wenn keiner mehr daran glaubt, auf der
 anderen Seite ist die Stimmung aber noch lange nicht schlecht
 genug, da das Gros der Marktteilnehmer fuer 2002 immer noch mit
 steigenden Kursen rechnet.

 Zudem sehen wir auf Konjunkturfront zu grosse Belastungen, als
 dass in diesem negativen Umfeld eine Rallye stattfinden koennte.
 In Anbetracht einer weiteren Abwaertskorrektur des BIP-Wachstums
 fuer Deutschland durch ein Wirtschaftsinstitut sollte sich der
 Zinssenkungsdruck auf die seit geraumer Zeit von besorgniserre-
 gender Passivitaet gepraegten EZB verstaerken. Die deutlich ge-
 fallenen Verbraucherpreise sollten diese Erwartungshaltung be-
 guenstigen.

 Zwar ist Deutschland qua BIP-Wachstum Europas Schlusslicht, doch
 genau dies sollte der EZB Sorgen bereiten, da Deutschland zu-
 gleich Eurolands groesste Volkswirtschaft darstellt. Vor diesem
 Hintergrund wird die deutsche Wirtschaftsschwaeche schnell auf
 andere Eurolaender uebergreifen.

 Allerdings bleibt zu befuerchten, dass auch eine massive Basis-
 senkung in naechster Zeit deutlich zu spaet kaeme, denn bis sich
 Zinssenkungen in DE/Euroland realwirtschaftlich manifestieren,
 muss eine Zeitverzoegerung von 15 bis 18 Monaten beruecksichtigt
 werden. Diese Passivitaet der EZB, gepaart mit der Anti-Reform-
 Haltung - im Polit-Jargon "Politik der ruhigen" Hand genannt -
 legt derzeit auch die rot-gruene Bundesregierung an den Tag.

 Jetzt kann man in gewisser Weise in der Tat eine Politik der
 ruhigen Hand fuehren, denn selbst wenn nun Massnahmen ergriffen
 wuerden, kaemen diese ohnehin erst in 12-18 Monaten realwirt-
 schaftlich zur Geltung. Um wieder wettbewerbsfaehig zu werden,
 benoetigt Deutschland tiefgreifende strukturelle Reformen, ins-
 besondere am Arbeitsmarkt, der dringend eine Flexibilisierung
 benoetigt. Insofern ginge auch eine Zinssenkung der EZB am Kern-
 problem vorbei. Kanzler Schroeder wandte sich kuerzlich erneut
 vehement gegen eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes.

 Vor diesem Hintergrund darf eigentlich nicht verwundern, weshalb
 professionelle Investoren ihre Gelder zunehmend aus Euroland ab-
 ziehen und aufgrund der wesentlich wirtschafts- und kapital-
 marktfoerderlicheren Politik in den USA dorthin transferieren.

 Auch wir sehen in den USA vor diesem Hintergrund langfristig die
 besten Performancechancen. Wir wollen hierbei nicht die wirt-
 schaftliche Effizienz politischer Ideologien und Konzepte be-
 werten, sondern lediglich dokumentieren, dass das Vertrauen von
 professionellen Investoren in Deutschland und Euroland merklich
 schwindet.

 Wir befuerchten, dass sich dieser Vertrauensverlust als substan-
 tiell erweisen koennte und sich die Kapitalflucht aus Deutsch-
 land und in gewissem Ausmass auch aus Euroland verstaerkt fort-
 setzen koennte. Dies impliziert, dass die US-Aktienmaerkte unter
 den westlichen, reifen Volkswirtschaften auch weiterhin die be-
 sten Performancechancen bieten. Im letzten Jahr berichteten wir
 vor diesem Hintergrund bereits verstaerkt ueber US-Aktien, dies
 werden wir auch weiterhin tun.
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--