"Langfristig sind wir alle verschuldet"
Industriestaaten müssen ihre Haushalte in Ordnung bringen.
Wenn die westlichen Industrienationen ihre Haushalte wie bisher weiterführen, dann muss man einen alten Satz des Ökonomen John Maynard Keynes umreimen. "In the long run, we are all dead", hatte Keynes gesagt, also: Auf lange Sicht sind wir alle tot.
Die Rating Agenut Standard&Poos's (S&P) hat in einer nun vorgestellten Studie den Satz neu formuliert: "In the long rund, we are all dept" - langfristig sind wir alle verschuldet.
Staatsanleihen mit Schrottstatus
Laut S&P haben die Staatsanleihen von Staaten wie Deutschland und den USA in drei Jahrzehnten bestenfalls Schrottstatus. Die Franzosen könnten ihre Staatsanleihen schon 2022 beerdigen.
Hohe Schulden, überalterte Bevölkerung
Das Problem: Die Industriestaaten sind zu stark verschuldet, die Bevölkerung schrumpft und überaltert, ohne Gegensteuerung steigt der Anteil der Schulden am Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Lösungsszenario: Die öffentlichen Haushalte müssen dringend saniert werden, da können noch so viele Ausnahmeregelungen beim Stabilitätspakt gefunden werden.
Reform in den bisherigen Systemen
Es muss laut S&P zu einer Neuausrichtung des Steuersystems kommen, vor allem muss bei den Sozial- und Gesundheitskosten der Hebel angesetzt werden. Bald ist das bisherige System nicht mehr finanzierbar.
Zur Mitte des Jahrhunderts, also 2050, könnte der Anteil der Schulen im Verhältnis zum BIP 200 Prozent betragen. Im Augenblick sind es in den meisten Industrienationen zwischen 60 und 70 Prozent.
Szenario USA und Deutschland
Behalten die USA das Tempo ihrer Staatsverschuldung wie unter der Regierung Georg Bush bei, dann hätte man laut S&P 2050 einen Anteil an Staatsverschuldung von 239 Prozent. Deutschland, das ja im Augenblick mit dem Stabilitätspakt hadert und sich im Europäischen Rat zusammen mit Frankreich bei den Ausnahmewünschen durchsetzen konnte, käme 2050 ohne Reformen auf 221 Prozent.
Niveau von Entwicklungsländern
Wem diese Zahlenspiele zu abstrakt sind: Die USA, Frankreich und Deutschland hätten am Ende die Zahlungsfähigkeit von Entwicklungsländern wie die Dominikanische Republik.
S&P hat seine Analysen auf die USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien konzentriert. Zu Österreich liegen keine Szenarien vor. Die Grundproblematik ist aber auch trotz besserer Eckdaten auch hier gegeben.
Probleme vor allem für Kontinentaleuropa
Großbritannien und die USA haben geringere Probleme bei der Überalterung als die Länder am europäischen Kontinent. Auf dem Kontinent werden die Staatshaushalte in den kommenden Jahren vor allem von den Pensionsverpflichtungen förmlich erdrückt.
Allerdings, und auch das sagt S&P, müsse es nicht zu den Horrorszenarien kommen. Man sieht erste Schritte zur Reform und hofft, dass alle angesprochenen Länder mittelfristig einen ausgeglichenen Haushalt anstreben.
mfg
füx
Industriestaaten müssen ihre Haushalte in Ordnung bringen.
Wenn die westlichen Industrienationen ihre Haushalte wie bisher weiterführen, dann muss man einen alten Satz des Ökonomen John Maynard Keynes umreimen. "In the long run, we are all dead", hatte Keynes gesagt, also: Auf lange Sicht sind wir alle tot.
Die Rating Agenut Standard&Poos's (S&P) hat in einer nun vorgestellten Studie den Satz neu formuliert: "In the long rund, we are all dept" - langfristig sind wir alle verschuldet.
Staatsanleihen mit Schrottstatus
Laut S&P haben die Staatsanleihen von Staaten wie Deutschland und den USA in drei Jahrzehnten bestenfalls Schrottstatus. Die Franzosen könnten ihre Staatsanleihen schon 2022 beerdigen.
Hohe Schulden, überalterte Bevölkerung
Das Problem: Die Industriestaaten sind zu stark verschuldet, die Bevölkerung schrumpft und überaltert, ohne Gegensteuerung steigt der Anteil der Schulden am Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Lösungsszenario: Die öffentlichen Haushalte müssen dringend saniert werden, da können noch so viele Ausnahmeregelungen beim Stabilitätspakt gefunden werden.
Reform in den bisherigen Systemen
Es muss laut S&P zu einer Neuausrichtung des Steuersystems kommen, vor allem muss bei den Sozial- und Gesundheitskosten der Hebel angesetzt werden. Bald ist das bisherige System nicht mehr finanzierbar.
Zur Mitte des Jahrhunderts, also 2050, könnte der Anteil der Schulen im Verhältnis zum BIP 200 Prozent betragen. Im Augenblick sind es in den meisten Industrienationen zwischen 60 und 70 Prozent.
Szenario USA und Deutschland
Behalten die USA das Tempo ihrer Staatsverschuldung wie unter der Regierung Georg Bush bei, dann hätte man laut S&P 2050 einen Anteil an Staatsverschuldung von 239 Prozent. Deutschland, das ja im Augenblick mit dem Stabilitätspakt hadert und sich im Europäischen Rat zusammen mit Frankreich bei den Ausnahmewünschen durchsetzen konnte, käme 2050 ohne Reformen auf 221 Prozent.
Niveau von Entwicklungsländern
Wem diese Zahlenspiele zu abstrakt sind: Die USA, Frankreich und Deutschland hätten am Ende die Zahlungsfähigkeit von Entwicklungsländern wie die Dominikanische Republik.
S&P hat seine Analysen auf die USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien konzentriert. Zu Österreich liegen keine Szenarien vor. Die Grundproblematik ist aber auch trotz besserer Eckdaten auch hier gegeben.
Probleme vor allem für Kontinentaleuropa
Großbritannien und die USA haben geringere Probleme bei der Überalterung als die Länder am europäischen Kontinent. Auf dem Kontinent werden die Staatshaushalte in den kommenden Jahren vor allem von den Pensionsverpflichtungen förmlich erdrückt.
Allerdings, und auch das sagt S&P, müsse es nicht zu den Horrorszenarien kommen. Man sieht erste Schritte zur Reform und hofft, dass alle angesprochenen Länder mittelfristig einen ausgeglichenen Haushalt anstreben.
mfg
füx