Kritisch, oder ist es nicht?

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Kritisch, oder ist es nicht?

 
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Kritisch, oder ist es nicht?

von Jochen Steffens

Es ist wie so oft, die Charts spiegeln das wider, was ist. Morgen wird die nächste Fed-Zinsentscheidung stattfinden. Wieder einmal warten die Märkte gebannt auf das Statement der Fed. Von einer Zinsänderung gehen die wenigsten aus. Aber, die Investoren wollen wissen, was die Fed zur Inflation und besonders zum Häusermarkt sagen wird. Dieser befindet sich auf Talfahrt. Eine Tatsache, die gerade einige Bären als äußerst bedenklich empfinden.

Doch auch hier kann man zwei Sichtweisen haben. Der deutlich einbrechende Häusermarkt wird die Fed zwingen, die Zinsen nicht zu erhöhen, wenn nicht sogar zu senken. Der deutlich zurückgegangene Ölpreis aber auch der Rückgang der Industriemetalle gibt der Fed zudem die Möglichkeit, die Luft das zu tun. Und wir wissen, für die Märkte wären Zinssenkungen bullish zu werten.

Trotz allem bleibt wichtig, was die Fed morgen sagen wird. Wird sie signalisieren, dass es zu weiteren Zinserhöhungen kommt, müssen wir mit stark fallenden Kursen rechnen. Wird man hingegen aus dem Statement eher entnehmen können, dass sinkende Zinsen zu erwarten sind, dann wird der Markt entsprechend stark steigen.

Und genau das spiegelt sich, wie gesagt, in den Charts wieder. Denn nahezu alle wichtigen US-Charts stehen vor noch wichtigeren Marken:
Der Dow Jones am Allzeithoch

Chart

Diesen Chart kennen Sie schon, der Dow Jones an seinem Allzeithoch. Bricht er durch diese Marke und das auch noch nachhaltig, wäre das ein sehr bullishes Zeichen für die Märkte. Angesichts der 6 Jahre, die der Dow Jones nun schon mit dieser Marke kämpft, sollte nach einem Bruch mindestens 10-15 % Aufwärtspotential bestehen. Prallt er jedoch wieder daran ab, ist charttechnisch gesehen alles wieder offen.
Der S&P500 am Jahreshoch

Chart

Aber auch der S&P500 Chart steht an seinem Jahreshoch. Auch hier gilt, schafft er es oder scheitert er daran. Geht er durch diese Marke, dann sollte er ebenfalls noch Aufwärtspotential haben. Die 1400 Punkte Marke wäre dann von Interesse. Schafft er es nicht, kann es auch hier düster werden.
Der Nasdaq100 Chart an einem Widerstand

Chart

Ebenso steht der Nasdaq100 an einer wichtigen Marke. Bei 1640 Punkte befindet sich ein wichtiger Widerstand. Wird dieser gebrochen, dann ist zumindest das Hoch bei 1760 Punkten wieder in erreichbarer Nähe. Da dies kein belastbares Hoch ist, müsste dann sogar mit dem Bruch dieses Hochs gerechnet werden, mit entsprechendem weiteren Aufwärtspotential.

Auf der anderen Seite: Scheitert der Nasdaq100 an dieser Marke, und fällt im weiteren Verlauf sogar unter die eingezeichnete blaue Linie, dann wird es bearish. Das wäre dann eine Schulter-Kopf-Schulterformation, die als Topformation auch das Ende des bisherigen Aufwärtstrends einleiten könnte.

Sie sehen, auch die Charts spiegeln die Situation vor der höchst wichtigen Fed-Entscheidung wieder.
Wie geht man mit so einer Situation um?

Natürlich wie immer, gelassen. Wie ich am Tief geschrieben hatte, sollte man vorsichtige Long-Positionen aufbauen – auf eine mögliche Jahresendrallye ab Oktober. Diese Long-Positionen kann man nun halten und ruhig abwarten, was passiert. Auf keinen Fall sollte man auf Signale vor der Fed-Sitzung hereinfallen. Sollten also heute oder morgen diese Marken gebrochen werden, dann ist das noch keine Entscheidung! Erst mit dem Statement der Fed im Rücken, kann man weitere Positionen aufbauen. Ebenfalls gelassen. Wenn es zu einer Rallye bis zum Jahresende kommt, dann sind die 1-3 %, die man so verliert, kaum nennenswert im Verhältnis zum Risiko.

Viele Grüße

Ihr

Jochen Steffens

P.S. Ach übrigens, nur falls es Sie interessiert, ich bleibe stoisch bullish, bis der Markt mir das Gegenteil beweist. Erst dann werde ich zum Bären...


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