Kräftiges Auftragsplus für Industrie

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EinsamerSam.:

Kräftiges Auftragsplus für Industrie

 
06.09.05 16:42
Konjunktur

Kräftiges Auftragsplus für Industrie

06. September 2005 Die Hoffnung auf einen bevorstehenden Aufschwung hat durch einen überraschend starken Auftragseingang in der Industrie neue Nahrung erhalten. Im Juli konnte die deutsche Industrie im Vergleich zum Vormonat ein preis- und saisonbereinigtes Auftrags- Plus von 3,7 Prozent verbuchen. Dies war der dritte Anstieg in Folge und der bislang höchste Wert in diesem Jahr. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) wertete die Zahlen als Beweis dafür, daß die Konjunktur „zusehends in Schwung” komme.

Der Auftragseingang ist neben der Produktion einer der wichtigsten Indikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung. Die Zahlen können bei Großaufträgen jedoch von Monat zu Monat stark schwanken. Das Juli-Plus von 3,7 Prozent übertraf jedoch die Erwartung der Experten bei weitem. Nach den positiven Auftrags-Zahlen für Mai und Juni (jeweils plus 2,3 Prozent) hatten sie im Durchschnitt mit einem Rückgang von einem Prozent gerechnet.

Die Nachfrag aus dem Inland nimmt ab

Das kräftige Plus war vor allem der gestiegenen Nachfrage nach deutschen Maschinen und Anlagen aus dem Ausland zu verdanken (plus 7,7 Prozent). Bei den Inlandsbestellungen ging das Ordervolumen im Monatsvergleich dagegen leicht zurück (minus 0,1 Prozent). Clement betonte, damit hätten sich die Voraussetzungen für eine Belebung der Produktionstätigkeit in den kommenden Monaten weiter verbessert. „Neben vielen anderen Indikatoren sprechen jetzt auch die Auftragseingänge eine immer deutlichere Sprache.”

Innerhalb der industriellen Hauptgruppen konnten die Hersteller von Investitionsgütern (plus 6,8 Prozent) und die Vorleistungsgüterproduzenten (plus 4,3 Prozent) die kräftigsten Zuwächse verbuchen. Bei den Konsumgüterherstellern gab es noch ein Anstieg um 2,5 Prozent.

Im Zwei-Monats-Vergleich (Juni/Juli gegenüber April/Mai) nahmen die Auftragseingänge bundesweit um 5,4 Prozent zu. Mit einem Plus von 6,6 Prozent war auch hier die Entwicklung im Ausland besser als im Inland. Auch im Jahresvergleich lagen die Bestellungen in der Industrie deutlich höher (plus 6,4 Prozent). Das Auftragsvolumen aus dem Inland lag dabei um 3,4 Prozent höher, die Auslandsbestellungen um 9,5 Prozent.

Analysten positiv überrascht

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Aufträge zum Vormonat um 0,9 Prozent gerechnet. „Wir hatten mit einem Rückgang gerechnet und sind positiv überrascht”, sagte Rainer Guntermann von Dresdner Kleinwort Wasserstein. Er wieß aber darauf hin, daß Großaufträge eine entscheidende Rolle beim Anstieg des Auftragseingangs gespielt hätten. Das sei zwar nicht schlecht, doch fehle dann die Nachhaltigkeit.

Durchweg positiv bewertet Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim die aktuellen Daten: „Das sind sehr starke Zahlen - das ist immerhin der dritte Monat, in dem sich die Aufträge stark befestigt haben. Man sieht, daß die deutsche Wirtschaft vom Ausland profitiert. Hier schlägt die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen positiv zu Buche, vor allem bei den Investitionsgüterherstellern. Der Rückgang bei den Investitionsgüterbestellungen aus dem Inland ist enttäuschend. Hier war der Vormonat aber sehr kräftig, so daß man von einer technischen Korrektur sprechen kann.

Quelle: faz.net, dpa

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