KIRCHGRUPPE: Schulden und kein Ende

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KIRCHGRUPPE: Schulden und kein Ende

 
16.03.02 18:35
KIRCHGRUPPE: Schulden und kein Ende 610497
Was geschieht mit den WM-Rechten
 
Die Bemühungen um den angeschlagenen Kirch- Konzern laufen auf Hochtouren. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" hat der amerikanische Medien-Mogul Rupert Murdoch ein Angebot unterbreitet, der KirchGruppe gegen Erlass einer drohenden Milliarden-Forderung die Beteiligung an der Formel 1-Betreibergesellschaft SLEC abzunehmen. An diesem Sonntag wollen die Kirch-Krisenmanager und die Gläubigerbanken ihre Verhandlungen über einen Ausweg aus der Krise fortsetzen. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll der frühere Bundesbank- Präsident Hans Tietmeyer möglicherweise die Moderation und Koordination der Gläubigerbanken übernehmen.

Endlich Vermittler gefunden?

Die Banken suchen bereits seit Wochen nach einem gemeinsamen Vermittler, konnten sich aber bisher nicht auf einen Kandidaten einigen. Für Tietmeyer hätten sich hochrangige Frankfurter Banker ausgesprochen, schreibt "Focus" nun. "Tietmeyer hat in der Asien- und in der Russland-Krise sowie beim Zusammenbruch des Hedge-Fonds LTCM bewiesen, dass er der Aufgabe gewachsen ist", sagte demnach der Vorstand einer Gläubigerbank. Es werde aber noch der Name eines weiteren Frankfurter Bankers gehandelt.

1,7 Milliarden Schulden für Formel-1-Beteiligung

Mit dem angeblichen Angebot von Murdoch zur Übernahme der Formel 1-Beteiligung wäre Kirch zumindest die im Oktober anstehende Fälligkeit von 1,7 Milliarden Euro los. Diese Summe muss Kirch aufbringen, wenn Murdoch im Herbst aus dem Bezahlfernsehen Premiere World aussteigt und seinen Anteil von 22 Prozent zurückgibt. In diesem Fall müsste die KirchGruppe den Sender nach Einschätzung von Experten schließen.

Ein Kirch-Sprecher wollte die angeblichen Verhandlungen mit Murdoch über die Formel-1 Beteiligung nicht kommentieren. Der Konzern habe bereits früher betont, dass er für weitere Gesellschafter offen sei, sagte er nur. In Branchen-Kreisen gilt ein Tausch von Murdochs Premiere-Anteilen gegen Kirchs Formel 1-Mehrheit derzeit als eher unwahrscheinlich.

Noch mehr Schulden?

Wie der "Focus" weiter schreibt, sollen die Schulden der KirchGruppe mit 6,9 Milliarden Euro höher sein als bisher angenommen. Bisher war von 6,5 Milliarden Euro die Rede. Der Kirch-Sprecher sagte dazu lediglich, man habe den Banken bereits Transparenz über die Höhe der Kredite verschafft.

500 Millionen bei Premiere sparen

Bei den Krisenverhandlungen am Sonntag dürfte auch die Zukunft des hochdefizitären Bezahlsenders Premiere eine Rolle spielen. Premiere-Chef Georg Kofler wird dem Aufsichtsrat des Kirch-Bezahlsenders am Dienstag sein Sanierungskonzept vorlegen. Laut "Focus" will Kofler mit dem Konzept unter anderem 500 Millionen Euro jährlich sparen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete am Samstag, zur Restrukturierung sei ein hoher dreistelliger Millionenbetrag erforderlich.

Fußball-WM 2006 komplett im Free-TV

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" erwägt die KirchGruppe ferner, mit der ARD über den Verkauf der Fernsehrechte für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu verhandeln. Die ARD wolle alle 64 Spiele kaufen und dafür etwa 250 Millionen Euro zahlen, die Hälfte davon bereits in den nächsten Wochen, schreibt die Zeitung. Einige Spiele sollen an das ZDF weitergegeben werden. Sollte das spektakuläre Fußballgeschäft über die Bühne gehen, könnten die deutschen TV-Zuschauer in vier Jahren alle WM-Spiele live im Free TV sehen und nicht im Bezahlfernsehen.

Die KirchGruppe und die beiden TV-Sender dementierten allerdings Meldungen, es habe bereits Geheimverhandlungen zwischen Kirch und ARD gegeben. "Wir sind natürlich an den WM-Rechten interessiert und wollen sie gemeinsam mit dem ZDF erwerben. Darüber gibt es eine Option in dem bestehenden WM-Vertrag mit Kirch", sagte ARD-Sprecherin Gudrun Hindersinn der Deutschen Presse Agentur (dpa).
Happy End:

Kirch geht mit dem Hut rum

 
16.03.02 18:44
Die Finanzkrise des Kirch-Konzerns nimmt kein Ende. Der defizitären PayTV-Sender Premiere benötigt mindestens 500 Millionen Euro an frischem Kapital, um wirtschaftlich überleben zu können, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Branchenkreise. Ein Tiefschlag für die Gläubigerbankern, der sich auch auf die Aktienkurse niederschlagen wird.    

Das Sanierungskonzept, das der neue Premiere-Chef Georg Kofler am Dienstag dem Aufsichtsrat vorstellen wird, soll eine Finanzierung des Kapitalbedarfs durch die Gesellschafter, Banken und neue Partner vorsehen. Die Kirch-Gruppe wird ein gutes Stück Überzeugungsarbeit leisten müssen, denn bislang sehen die Gläubigerbanken die Premiere-Zukunft skeptisch. Die Suche nach neuen Investoren gestalten sich schwierig. Selbst Medienmogul Rupert Murdock scheint kein Interesse mehr an dem Kirch-Sender zu haben.

Eines ist aber klar: Um eine drastische Reduzierung der Kosten führt kein Weg vorbei. Kofler will nach Reuters-Angaben die jährlichen Kosten von rund 1,8 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro senken. In knapp zwei Jahren soll die Gewinnschwelle erreicht werden. Dazu werde die Zahl der Beschäftigten drastisch reduziert, nach einem Bericht des Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" droht 260 Mitarbeitern die Kündigung. Zusätzlich wird sich Kirch wohl von seinen Beteiligungen am Springer-Konzern, der Formel 1 und dem spanischen Sender Telecinco trennen müssen.

Die "Süddeutsche Zeitung" zeigt eine weitere Möglichkeit auf, wie Leo Kirch den Konkurs abwenden kann. Der Medienkonzern soll der ARD sämtliche Übertragungsrechte an der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland verkaufen. Damit hätte Kirch zwar einige finanziellen Sorgen weniger, aber auch eine der größten Attraktionen seines Bezahlsenders verloren. Kirch und die ARD dementieren den Bericht zwar, die Gerüchteküche brodelt aber weiter.  

Das Kirch-Imperium wankt, die Spekulationen um die Zukunft des Bezahlsenders nehmen kein Ende. Die Leidtragenden werden vor allem die Aktionäre der beteiligten Gläubigerbanken sein. Ob das Sanierungskonzept tragfähig ist, wird die kommende Woche zeigen.  

Happy End:

Halbe Milliarde für das nackte Überleben

 
16.03.02 18:50
Die Schätzungen für den Finanzbedarf Premiere schießen in immer neue Höhen. Rupert Murdoch, der bei dem defizitären Bezahlsender aussteigen will, streckt seine Finger nach der Formel 1 aus.

KIRCHGRUPPE: Schulden und kein Ende 610506
Spielball der Geldgeber: Premiere
 
München - Nach Angaben aus Branchenkreisen bräuchte Premiere mindestens 500 Millionen Euro an frischem Kapital, um überhaupt überleben zu können. Das Sanierungskonzept, das der neue Premiere-Chef Georg Kofler am Dienstag dem Aufsichtsrat des zur hoch verschuldeten Kirch-Gruppe gehörenden Senders vorstellen werde, sehe einen Finanzierungsbedarf im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich vor, hieß es am Samstag im Umfeld der Kirch-Gruppe. Ob Banken und Premiere-Gesellschafter bereit sind, die Sanierung zu tragen, gilt als unsicher. "Die Voraussetzung für die Sanierung des PayTV-Senders ist eine erhebliche Reduzierung der Kosten, vor allem beim Einkauf der Filmrechte", hieß es in den Kreisen.
 
KIRCHGRUPPE: Schulden und kein Ende 610506
 
Kofler hatte bereits angekündigt, mit den US-Filmstudios, bei denen die Kirch-Gruppe die Rechte für das deutsche PayTV teuer eingekauft hatte, die Preise für die Rechte nachverhandeln zu wollen. In den Verträgen mit den Studios sei von viel höheren Abonnementenzahlen für Premiere ausgegangen worden, an denen sich die Preise für die Filmrechte orientieren, erläuterte ein Branchenkenner. Der PayTV-Sender, den Kirch mit Milliarden-Investitionen aufgebaut hatte, schreibt immer noch tief rote Zahlen und ist mit derzeit rund 2,5 Millionen Kunden weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Kofler wolle seinem Sanierungskonzept zufolge die jährlichen Kosten für Premiere von rund 1,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr bis 2003 um 500 Millionen Euro senken, hieß es in Branchenkreisen. Danach würden die Kosten aber wieder anziehen, weil auch von einem steigenden Geschäftsvolumen im Zuge höherer Kundenzahlen ausgegangen werde. In knapp zwei Jahren plane Kofler, zumindest auf operativer (Ebitda)-Basis die Gewinnschwelle zu erreichen. Wegen der angestrebten Kostenreduzierung werde die Gewinnschwelle schon bei 3,2 bis 3,4 Millionen Kunden erreicht, nicht wie bisher gerechnet bei vier Millionen Abonnenten.

KIRCHGRUPPE: Schulden und kein Ende 610506
Kirchs Beteiligungsnetz: Wer holt sich was?
 
Ein Sprecher von Premiere wollte die Einzelheiten des Sanierungskonzeptes von Kofler nicht kommentieren. "Kofler wird einen Businessplan vorlegen, der auf der Einnahmen und Ausgabenseite sehr viel realistischer ist als frühere Pläne", sagte er lediglich.

Premiere-Gesellschafter Rupert Murdoch soll laut "Focus" angeboten haben, seine Anteile an Premiere gegen die Kirch-Beteiligung an der Formel-1-Gesellschaft SLEC zu tauschen. Mit diesem Geschäft wäre Kirch eine Zahlungsverpflichtung über rund 1,7 Milliarden Euro los, die sonst im Oktober fällig würde. Murdoch hatte zuvor angekündigt, im Herbst aus dem Bezahlfernsehen Premiere ausszusteigen und seinen Anteil von 22 Prozent zurückzugeben. In diesem Fall müsste die KirchGruppe den Sender nach Einschätzung von Experten schließen.

spiegel.de
Schnorrer:

was ist daran neu? möchte nicht alles lesen. Danke o.T.

 
16.03.02 19:02
Happy End:

Neu? Eigentlich nichts ;-)

 
16.03.02 19:09
Interessant höchstens die graphische Aufbereitung von Kirchs Schuldenlast...
Schnorrer:

Eben, wo ist der Rest zu den mind. 12 insg.? o.T.

 
16.03.02 19:21
Happy End:

12 Mio. DM? 6,x €?? o.T.

 
16.03.02 19:25
Schnorrer:

Achja, ich vergaß: 12 Milliarden Euro aus 98 plus

 
16.03.02 19:31
4 Jahre Zinsen ergibt bei High Risk Kandidaten 16 Milliarden plus diverse Erwarbe abzüglich des Milliardenbetrugs bei EM-TV: seien wir gnädig: mind. 19 Milliarden Euro.

Keine Bank veröffentlicht eine solche Blamage, nur das nötigste wird berichtet. Oder, wie es mir ein Journalist unlängst gesteckt hat: wir dürfen eh nur 25% dessen schreiben, was wir wissen.
Happy End:

...

 
16.03.02 19:35
Happy End:

Für Kirch naht der Tag der Wahrheit

 
18.03.02 05:53
Banken beraten über die Zukunft der Kirch Media. Kofler legt 500 Millionen-Sparplan vor

München - Führende Banker des Landes berieten am Sonntag Abend abermals über die Schwierigkeiten des Medienunternehmers Leo Kirch. Im Mittelpunkt stand diesmal der Konzernbereich Kirch Media: Die Gläubigerbanken prüften die Plausibilität der vorgelegten Geschäftsstrukturen und Finanzierungslinien. In der Kirch Media bündelt die Kirch-Gruppe unter anderem den Filmrechtehandel und die Sportrechtevermarktung.

Bei dieser zweiten Bestandsaufnahme, an der die Deutsche Bank nicht teilnahm, weil sie nicht zu den Kirch-Media-Gläubigern gehört, wurde aber auch über die Zerlegung all' dessen gesprochen, was dem München Medienunternehmen in den letzten Jahrzehnten ans Herz gewachsen war, inzwischen aber nur noch schwer finanzierbar ist. Weitere Termine dieser Art werden aber wohl noch folgen müssen, mit einem Durchbruch wurde am Sonntag nicht gerechnet. Die Moderation und Koordination der Gläubigerbanken soll nach "Spiegel"-Informationen künftig möglicherweise der frühere Bundesbank-Präsident Hans Tietmeyer übernehmen. Kirch sei ein politisches Problem, und der frühere Bundesbank-Chef könne da vermitteln, hieß es.

Die Schuldenlast, bislang mit 6,5 Mrd. DM veranschlagt, soll einem Bericht des "Focus" zufolge sogar bei 6,9 Mrd. DM liegen. "Den Banken wurde bereits Transparenz über die Höhe der Kredite verschafft", verlautete dazu aus dem Kirch-Stammsitz. Ebenso zurückhaltend wurden angebliche Pläne von Rupert Murdoch kommentiert, der auf ihm zustehende 1,7 Mrd. Euro verzichten würde, wenn Kirch ihm dafür die Beteiligung an der Formel 1-Betreibergesellschaft SLEC überschreibt. Aus Bankenkreisen war zu hören, dass diese Variante als eher unwahrscheinlich eingestuft wird. Die Wichtigkeit der Formel 1-Rechte für sein Unternehmen hatte Leo Kirch immer wieder betont.

Nicht eben leichter dürfte ihm allerdings der Abschied von den Rechten an den Fußballweltmeisterschaften 2002 und 2006 fallen. Konkrete Verhandlungen mit der ARD, die nach Zeitungsberichten bereit sein soll, bis zu 250 Mio. Euro für alle Spiele der WM 2006 in Deutschland zu zahlen, gibt es bislang zwar noch nicht. Aber erste Gespräche wurden nach Auskunft eines ARD-Intendanten bereits geführt. "Es hat nie einen günstigeren Termin für Verhandlungen mit Kirch gegeben als im Moment", sagte der Chef des ARD-Senders.

Welche Zukunft Premiere World ohne diese Exklusivrechte haben wird, muss der neue Premiere-Chef Georg Kofler nun seinem Aufsichtsrat erklären. Denn die in diesem Sommer anstehende WM in Japan und Südkorea wird wohl kaum zu einem plötzlichen Abonnenten-Boom führen, selbst wenn die Rechte wie bislang für 25 Spiele exklusiv bei Kirch bleiben sollten. Mittlerweile ranken sich sogar zahlreiche Schließungs-Gerüchte für Premiere um diesen Termin. In der Tasche hat Kofler in jedem Fall einen Sparplan, der Minderausgaben in Höhe von 500 Mio. Euro vorsieht. Gespart werden soll vor allem durch Entlassungen in den Call-Centern: 120 Arbeitsplätze in München und rund 140 in Hamburg werden abgebaut, bestätigte Premiere. Zudem soll Kofler an einem billigeren Einstiegspreis für ein neues Basispaket feilen, das schon ab fünf Euro zu haben sein soll und neben einem Spielfilm pro Tag und Erotik in der Nacht auch die Bundesliga beinhalten könnte.

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