Ja sowas gibts noch...
Und das am Neuen Markt!
Ich persönlich habe diese Woche schon einige Stück aufgesammelt...
Viele Grüße
Guru Brauni
aus www.wirtschaftsblatt.at
27.09.2002 18:00
Börsekommentar Printausgabe 28.9.: Gericom
Gericom: Schnäppchen für antizyklische Anleger
Von Bernd Huemer
Printabo: www.wirtschaftsblatt.at/printabo
Zugegeben, die wenigsten werden angesichts der aktuellen Marktsituation an einen Aktienkauf denken. Aber gesetzt den Fall, es gäbe eine Aktie, die eine starke Wachstumsdynamik aufweist und gleichzeitig solide Gewinne erwirtschaftet: Sollte man dann vielleicht nicht doch einen antizyklischen Kauf erwägen? Vor allem, wenn diese Aktie eine Bruttodividendenrendite abwirft, die deutlich über der mit Anleihen zu erzielenden liegt – und obendrein die Bewertung deutlich unter dem Gesamtmarkt und der Branche liegt.
Wer annimmt, dass es so eine Aktie derzeit nicht gibt, der irrt. Es gibt sie, und noch dazu kommt sie aus Österreich. Der Titel, der diese scheinbar einer völlig heilen Welt entsprungenen Kennzahl vereint, heisst Gericom. Nach einem kurzen Gewinneinbruch im ersten Quartal, der auf Verzögerungen bei der Lieferung der Pentium IV-Chips von Intel zurückzuführen war, hat sich der Linzer Notebookhersteller im zweiten Quartal eindrucksvoll zurückgemeldet. Das Unternehmen hat fünf Millionen Euro Nettogewinn eingefahren, 47 Prozent mehr als ein Jahr davor. Und das muss schon als eine Sonderleistung in der aktuellen Konjunktursituation angesehen werden. Aus der Pentium-Pleite hat man die Lektion gelernt und sich mit dem Intel-Konkurrenten Advanced Micro Devices ein zweites Standbein in der Supplyline geschaffen. Da man bei Gericom auf Grund der um gut 15 Prozent über dem Vorjahreszeitraum liegenden Bestellungen davon ausgeht, dass heuer trotz des 47-prozentigen Einbruchs im ersten Quartal aus den oben genannten Gründen zumindest ein Umsatz auf dem Vorjahresniveau erreicht wird – 540 Millionen Euro –, scheint auch der von den Analysten angepeilte Gewinn von 1,656 Euro pro Aktie machbar.
Auf dieser Basis ist die Gericom-Aktie exzellent bewertet. Das fast lächerlich niedrige KGV von 4,92 ist zugegebenermassen ein Resultat der Kursdrittelung der Aktie seit Jahresbeginn, wobei zu ergänzen ist, dass die letzte Kursschwäche, die das Papier auf unter zehn und aktuell auf acht Euro gedrückt hat, vor allem auf die miserable Marktverfassung des Neuen Marktes, die schliesslich auch zu seinem Aus geführt hat, zurückzuführen ist.
"Die Aktie hat den Vertrauensverlust der Anleger in Neue-Markt-Titel deutlich zu spüren bekommen", meint Erste-Analystin Brigitte Kellerer-Wendelin. "In unserem Bewertungsmodell haben wir die Schwäche am Neuen Markt berücksichtigt und kommen trotzdem auf eine faire Bewertung von 17 Euro pro Gericom-Aktie", erläutert die Spezialistin. Auch im Vergleich mit dem deutschen Konkurrenten Medion weisst Gericom einen deutlichen Bewertungsabschlag auf: Medion wird zurzeit mit einem KGV von 20 gehandelt. Für die Erste Bank sind das gute Gründe, die Aktie auf der Empfehlungsliste zu halten. "Was uns weiter zuversichtlich macht, ist das gute Gespür des Managements, frühzeitig Trends aufzuspüren", ergänzt Kellerer-Wendelin. Das ist speziell im unteren Preissegment, in dem Gericom arbeitet, wichtig, da es gilt, sich schnell die benötigten Komponenten zu sichern, um möglichst als erster Billiganbieter auf dem Markt zu sein. Das hat Gericom mit der Fokussierung auf Notebooks und jetzt Flachbildschirme bereits bewiesen.
Stefan Maxian, Analyst der RCB, zeigt sich von einem weiteren Aspekt der Gericom-Aktie beeindruckt. "Das Papier ist sozusagen österreichischer Dividendenmeister. Gericom hat im Mai eine Dividende von 65 Cent pro Anteilschein gezahlt, 23 Cent mehr als im Vorjahr. In der aktuellen Marktsituation, die von einer generellen Kapitalschwäche der TMT-Unternehmen gekennzeichnet ist, stellt dies eine beachtliche Leistung dar und ist ein eindeutiges Indiz für die solide Finanzsituation Gericoms, meint Maxian. Geht man davon aus, dass die Dividende im nächsten Jahr ähnlich gut ausfallen wird, so ist die Aktie mit der aktuellen Bruttodividendenrendite von 8,13 Prozent ein echtes Schnäppchen. Maxian empfiehlt, die Aktie überzugewichten und sieht mittelfristiges Potenzial bis 12 Euro. Wer beim Investieren antizyklisch denkt und einen längeren Atem hat, der sollte sich Gericom auf alle Fälle auf den Merkzettel schreiben.
Und das am Neuen Markt!
Ich persönlich habe diese Woche schon einige Stück aufgesammelt...
Viele Grüße
Guru Brauni
aus www.wirtschaftsblatt.at
27.09.2002 18:00
Börsekommentar Printausgabe 28.9.: Gericom
Gericom: Schnäppchen für antizyklische Anleger
Von Bernd Huemer
Printabo: www.wirtschaftsblatt.at/printabo
Zugegeben, die wenigsten werden angesichts der aktuellen Marktsituation an einen Aktienkauf denken. Aber gesetzt den Fall, es gäbe eine Aktie, die eine starke Wachstumsdynamik aufweist und gleichzeitig solide Gewinne erwirtschaftet: Sollte man dann vielleicht nicht doch einen antizyklischen Kauf erwägen? Vor allem, wenn diese Aktie eine Bruttodividendenrendite abwirft, die deutlich über der mit Anleihen zu erzielenden liegt – und obendrein die Bewertung deutlich unter dem Gesamtmarkt und der Branche liegt.
Wer annimmt, dass es so eine Aktie derzeit nicht gibt, der irrt. Es gibt sie, und noch dazu kommt sie aus Österreich. Der Titel, der diese scheinbar einer völlig heilen Welt entsprungenen Kennzahl vereint, heisst Gericom. Nach einem kurzen Gewinneinbruch im ersten Quartal, der auf Verzögerungen bei der Lieferung der Pentium IV-Chips von Intel zurückzuführen war, hat sich der Linzer Notebookhersteller im zweiten Quartal eindrucksvoll zurückgemeldet. Das Unternehmen hat fünf Millionen Euro Nettogewinn eingefahren, 47 Prozent mehr als ein Jahr davor. Und das muss schon als eine Sonderleistung in der aktuellen Konjunktursituation angesehen werden. Aus der Pentium-Pleite hat man die Lektion gelernt und sich mit dem Intel-Konkurrenten Advanced Micro Devices ein zweites Standbein in der Supplyline geschaffen. Da man bei Gericom auf Grund der um gut 15 Prozent über dem Vorjahreszeitraum liegenden Bestellungen davon ausgeht, dass heuer trotz des 47-prozentigen Einbruchs im ersten Quartal aus den oben genannten Gründen zumindest ein Umsatz auf dem Vorjahresniveau erreicht wird – 540 Millionen Euro –, scheint auch der von den Analysten angepeilte Gewinn von 1,656 Euro pro Aktie machbar.
Auf dieser Basis ist die Gericom-Aktie exzellent bewertet. Das fast lächerlich niedrige KGV von 4,92 ist zugegebenermassen ein Resultat der Kursdrittelung der Aktie seit Jahresbeginn, wobei zu ergänzen ist, dass die letzte Kursschwäche, die das Papier auf unter zehn und aktuell auf acht Euro gedrückt hat, vor allem auf die miserable Marktverfassung des Neuen Marktes, die schliesslich auch zu seinem Aus geführt hat, zurückzuführen ist.
"Die Aktie hat den Vertrauensverlust der Anleger in Neue-Markt-Titel deutlich zu spüren bekommen", meint Erste-Analystin Brigitte Kellerer-Wendelin. "In unserem Bewertungsmodell haben wir die Schwäche am Neuen Markt berücksichtigt und kommen trotzdem auf eine faire Bewertung von 17 Euro pro Gericom-Aktie", erläutert die Spezialistin. Auch im Vergleich mit dem deutschen Konkurrenten Medion weisst Gericom einen deutlichen Bewertungsabschlag auf: Medion wird zurzeit mit einem KGV von 20 gehandelt. Für die Erste Bank sind das gute Gründe, die Aktie auf der Empfehlungsliste zu halten. "Was uns weiter zuversichtlich macht, ist das gute Gespür des Managements, frühzeitig Trends aufzuspüren", ergänzt Kellerer-Wendelin. Das ist speziell im unteren Preissegment, in dem Gericom arbeitet, wichtig, da es gilt, sich schnell die benötigten Komponenten zu sichern, um möglichst als erster Billiganbieter auf dem Markt zu sein. Das hat Gericom mit der Fokussierung auf Notebooks und jetzt Flachbildschirme bereits bewiesen.
Stefan Maxian, Analyst der RCB, zeigt sich von einem weiteren Aspekt der Gericom-Aktie beeindruckt. "Das Papier ist sozusagen österreichischer Dividendenmeister. Gericom hat im Mai eine Dividende von 65 Cent pro Anteilschein gezahlt, 23 Cent mehr als im Vorjahr. In der aktuellen Marktsituation, die von einer generellen Kapitalschwäche der TMT-Unternehmen gekennzeichnet ist, stellt dies eine beachtliche Leistung dar und ist ein eindeutiges Indiz für die solide Finanzsituation Gericoms, meint Maxian. Geht man davon aus, dass die Dividende im nächsten Jahr ähnlich gut ausfallen wird, so ist die Aktie mit der aktuellen Bruttodividendenrendite von 8,13 Prozent ein echtes Schnäppchen. Maxian empfiehlt, die Aktie überzugewichten und sieht mittelfristiges Potenzial bis 12 Euro. Wer beim Investieren antizyklisch denkt und einen längeren Atem hat, der sollte sich Gericom auf alle Fälle auf den Merkzettel schreiben.