Keine US-Ölquellen für Chinesen

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Keine US-Ölquellen für Chinesen

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20.07.05 09:55
Chevron übernimmt Unocal

Chinesen kommen nicht an US-Ölquellen ran


Der US-amerikanische Ölkonzern Chevron-Texaco hat die Übernahmeschlacht um den US-Konkurrenten Unocal gewonnen. Unocal nehme die erhöhte Offerte an, teilten beide Unternehmen am Mittwochmorgen mit

HB SAN RAMON. Das neue Angebot bewertet Unocal mit 63,01 Dollar je Aktie. Die Zahlung soll zu 40 Prozent aus Bargeld und zu 60 Prozent aus Aktien bestehen. Zu dem Zweck will Chevron 168 Millionen Aktien ausgeben und 7,5 Milliarden Dollar in bar zahlen. Am 10. August werden die Unocal-Aktionäre über die Übernahme abstimmen.

Chevron hatte sich ein Bietergefecht mit der staatlichen China National Offshore Oil Company (CNOOC) geliefert. Die Chinesen hatten mit 18,5 Milliarden Dollar zwischenzeitlich ein besseres Angebot als die US-Amerikaner mit 16,5 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt. Unocal und Chevron hatten sich allerdings schon vor der Intervention der Chinesen auf eine Übernahme geeinigt. Diese wollte CNOOC, Nummer 24 der Ölkonzerne weltweit, torpedieren. Letztlich erfolglos.

Gegen den Einstieg der Chinesen hatte sich in den USA starker politischer Widerstand formiert. Mitglieder des US-Repräsentantenhauses sahen durch eine mögliche Übernahme die nationale Sicherheit gefährdet. Sogar der Militärausschuss des US-Kongresses hatte sich mit dem Thema befasst. Chevron unterhält excellente Beziehungen nach Washington. Die "Financial Times" hatte berichtet, dass der Ölkonzern eine Reihe jener Parlamentarier mit Spenden unterstützt hat, die gegen das Angebot von CNOOC Front machten.

In der Kritik stand in den USA von Anfang an die Finanzierung des CNOOC-Gebots: Der Konzern erhält von seiner staatlichen Muttergesellschaft einen Kredit von sieben Mrd. Dollar zu einem Zinssatz von 2,2 Prozent. Selbst Exxon-Mobil, der Ölkonzern mit der höchsten Kreditwürdigkeit in der Welt, könne sich nicht Geld zu diesen Konditionen besorgen, schrieb der Branchendienst Energy Intelligence.

Die Chinesen ihrerseits hatten in der Übernahmeschlacht versucht, der Lobbymaschine von Chevron mit eigenem Politmarketing Paroli zu bieten. So hatte CNOOC mehrere PR-Firmen und Anwaltskanzleien angeheuert und CEO Fu Chengyu hat in einem Brief an den Kongress um eine schnelle Überprüfung seiner Offerte geworben.

Bereits seit März hatten CNOOC-Manager Brancheninformationen zufolge mit Unocal gesprochen. Demnach hat CNOOC-Chef Fu Chengyu schon bei einem Abendessen zum Jahreswechsel seinem Gegenüber bei Unocal, Charles Williamson, Interesse an einer Übernahme signalisiert. Die Chinesen seien dann von der Chevron-Offerte überrascht worden, heißt es.


HANDELSBLATT, Mittwoch, 20. Juli 2005, 09:05 Uhr

tigerlilly:

dann eben US-waschmaschinen....

 
20.07.05 10:24

Whirlpool steigt in Bieterwettstreit um US-Konkurrenten Maytag ein

Der weltgrößte Haushaltsgerätehersteller Whirlpool hat das bisher höchste Angebot für seinen US-Konkurrenten Maytag vorgelegt. Damit ist ein Dreierrennen um die Nummer drei der Branche in den USA nach Whirlpool und General Electric entbrannt.


Whirlpool bietet für den drittgrößten US-Haushaltsgerätehersteller insgesamt 1,33 Mrd. $ (1,1 Mrd. Euro) oder 17 $ je Aktie. Eine endgültige Offerte hänge jedoch von einer Überprüfung der Maytag-Bücher ab, teilte Whirlpool in der Nacht zum Montag mit.

Der chinesische Haushaltsgerätekonzern Haier hatte gemeinsam mit den amerikanischen Investmentfirmen Blackstone Group und Bain Capital 16 $ je Maytag-Aktie geboten. Die Triton Acquisition Holding, ein Investmentkonsortium unter Führung der Ripplewood Holdings, hatte 14 $ je Maytag-Aktie offeriert.

Bieter wollen Maytag-Schulden übernehmen

Whirlpool will auch Maytag-Schulden von 969 Mio. $ übernehmen und bezifferte damit den Wert des geplanten Gesamtangebots auf 2,3 Mrd. $. Whirlpool will mindestens die Hälfte des Kaufpreises für Maytag in bar und den Rest in Form von Whirlpool-Aktien bezahlen. Die beiden anderen Gruppen wollen die Maytag-Schulden ebenfalls übernehmen.

Vor allem das Angebot der chinesischen Haier-Gruppe hatte in den USA für Aufsehen gesorgt. Die rasant wachsenden chinesischen Unternehmen machen damit zunehmend größere Kaufofferten für prominente amerikanische Firmen und Unternehmenssparten. IBM hatte seine Personal-Computer-Sparte an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo verkauft. Das Kaufangebot von 18,5 Mrd. $ für den amerikanischen Mineralölkonzern Unocal durch die China National Offshore Oil Corporation sorgt momentan in Washington aus sicherheitspolitischen Gründen für Aufregung.

Maytag verfügt über Haushaltsgerätemarken wie Maytag, Jenn-Air und Hoover. Whirlpool ist mit einem Jahresumsatz von 13,2 Mrd. $, 68.000 Beschäftigten und 50 Werken und Betrieben in aller Welt drei Mal größer als Maytag. Der globale Branchenführer verfügt über Marken wie Whirlpool, Bauknecht, KitchenAid, Brastemp und Consul. Eine Übernahme von Maytag durch Whirlpool dürfte angesichts der starken Whirlpool-Marktposition zu einer intensiven kartellrechtlichen Überprüfung führen, glauben Branchenkenner.
bammie:

ohne Einmischung des Kongresses, wäre es zur

 
20.07.05 10:57
Übernahme der chinesen gekommen. Die hätten sogar alles in bar bezahlt. Aber die Angst war doch größer.


greetz  
moya:

Nur eine Frage der Zeit

 
20.07.05 11:15
Nur eine Frage der Zeit

von unserem Korrespondenten Bill Bonner

Die Chinesen verwenden immer mehr Öl. Aber sie verwenden es in einer Wirtschaft, die zu einem Großteil ein Phantasiegebilde ist - man produziert Dinge für die Amerikaner, die kein Geld haben, diese Dinge zu bezahlen. Es ist nur eine Frage der Zeit (ich werde das so lange sagen, bis genau diese Zeit reif ist ... oder bis ich unter die Erde komme ... was auch immer zuerst eintritt) bis die Amerikaner nicht weiter kaufen. Kein Volk kann auf ewig Schulden machen - selbst dann nicht, wenn man selbst die Reservewährung hält. Der amerikanische Schuldenhunger steht in enger Zusammenarbeit mit den steigenden Immobilienpreisen. Irgendwann wird auch das ein Ende haben. Sobald es so weit ist, wird auch die Nachfrage nach Produkten aus China sinken und damit dann auch der Ölverbrauch in China.

Aber der Rückgang des amerikanischen Konsums wird auch noch andere Konsequenzen haben. In der starken Schuldenkultur der angelsächsischen Welt wird eine Kontraktion bei den Krediten - oder ein Rückgang der Verbraucherausgaben - verheerende Auswirkungen haben. Zu viele Menschen schulden zu viel Geld. Wenn sie nicht mehr zahlen können, ist das gesamte System von einem Zusammenbruch bedroht. Das ist natürlich das Letzte, was die Heuchler bei der Fed, beim Kongress oder in Bushs Regierung wollen. Der ehemalige Senator der Fed, Ben Bernanke, kündigte an, dass es weitreichender Mittel bedürfe, das zu verhindern

- "wir verfügen über eine technische Errungenschaft, die sich Druckerpresse nennt". Sie können sich den Aufschrei vorstellen, der von den Hausbesitzern kommen wird, wenn sie anfangen, ihre Häuser zu verlieren. Sie können sich vorstellen, wie eifrig die öffentlichen Vertreter darum bemüht sein werden, die Wunder der Vergangenheit zu wiederholen - die Rettungsaktionen des LTMC-Hedgefonds ... die Erholung von dem Crash nach 1987 ... die Abwendung der Rezession in 2001. Um alle hat man sich auf die gleiche Weise gekümmert. Mit mehr verfügbarem Geld und Kredit.

Egal aus welcher Richtung ich mir die Sache ansehe, sie sieht immer gleich aus. Es ist das Bild, das ich seit dem Technologiecrash zwischen 1999 und 2002 beobachtet habe. Die amerikanische Wirtschaft versinkt immer tiefer im Elend - eine sanfter und langsamer

Konjunkturrückgang, à la Japan. Unsere wichtigsten Korporationen geraten ins Schlittern. Die Löhne gehen nirgendwo hin. Die Wachstumszahlen sind positiv, sie sind aber auch gefälscht, sie geben die Rate wieder, mit der sich die Amerikaner immer weiter durch übermäßigen Konsum ruinieren, aber nicht die Rate, mit der die Wirtschaft immer stärker und reicher wird.

"Es gibt gutes und schlechtes Wachstum", schreibt Stephen Roach, "Das erste wird durch Einkommenssteigerungen im Inneren und durch Rücklagen getragen. Das zweite wird von Vermögenswertblasen und Schulden angetrieben. Die Vereinigten Staaten befinden sich meiner Ansicht nach schon seit mindesten zehn Jahren in einer Phase des schlechten Wachstums, ganz besonders aber in den letzten fünf Jahren. Die auf Amerika ausgerichtete Weltwirtschaft, d.h. der gesamte Rest der Welt, ist ebenso allzu abhängig von schlechtem Wachstum als Lebensgrundlage für einen falschen Wohlstand.

Irgendwann, wenn auch nicht notwendigerweise sehr bald, wird dieses Bild einem anderen weichen - dann, wenn verzweifelte Vertreter des Staates die imperiale Währung zerstören werden, um die Verbraucherausgaben im Inland aufrecht zu halten. Dann werden Öl, Kupfer - und ganz besonders Gold - Flügel bekommen. Letzten Endes ist der Vorrat an Dollars unbegrenzt. Auf der anderen Seite werden die Ölvorräte jedoch mit jedem Tag kleiner.

Gruß Moya Keine US-Ölquellen für Chinesen 2019913

permanent:

Die Chinesen wollen ihre immensen Mengen

 
20.07.05 15:43
an Papiergeld, die sie durch Handelsüberschüsse gehortet haben, nun in der Realwirtschaft einsetzen. Es scheint so als ob die Industrienationen sie allerdings nicht zum Zuge kommen lassen wollen. Warten wir ab wie lange die Chinesen unter diesen Umständen noch Freude am Papiergeld haben werden.

gruss

permanent
permanent:

Haier kommt nicht zum Zug.

 
21.07.05 14:43
Haier zieht Angebot für US-Konkurrenten zurück

Chinesen geben sich bei Hausgerätehersteller Maytag geschlagen


Der chinesische Hausgerätehersteller Haier ist aus dem Bieterrennen um den US-Konkurrenten Maytag ausgestiegen. Nach derzeitigem Stand würde Maytag damit an die weltweite Nummer eins der Branche, den US-Konzern Whirlpool, gehen.

HB NEWTON. Seinen Rückzieher gab Maytag am Mittwoch bekannt. Das Angebot der Chinesen von 1,28 Milliarden Dollar war am Wochenende überboten worden. Der weltgrößte Haushaltsgerätehersteller Whirlpool ist bereit, 1,33 Milliarden Dollar für Maytag zu zahlen. Offenbar zuviel für die Konkurrenz aus dem Reich der Mitte.

Zu der Bietergruppe um den größten chinesischen Haushaltsgerätehersteller Haier gehörten die US-Tochterfirma Haier America Trading LLC sowie die beiden amerikanischen Investmentfirmen Bain Capital Partners und Blackstone Managment Associates. Sie hatten Maytag per Brief unterrichtet, dass sie die kein Interesse mehr am Kauf von Maytag-Aktien haben.

Whirlpool will mindestens die Hälfte des Kaufpreises für Maytag in bar und den Rest in Form von Whirlpool-Aktien zahlen. Eine endgültige Offerte machte Whirlpool allerdings von der Überprüfung der Maytag- Bücher abhängig. Maytag ist nach Whirlpool und General Electric die Nummer drei unter den US-Haushaltsgeräteanbietern.

Die Triton Acquisition Holding, ein Investmentkonsortium unter Führung der Ripplewood Holdings, hatte als erster für Maytag geboten. Die Kaufsumme liegt mit 1,125 Milliarden Dollar allerdings deutlich unter der von Whirlpool und der zurückgezogenen von Haier.

Die wirtschaftliche Lage des Maytag-Konzerns ist derzeit schwierig: Im vergangenen Jahr wurden rote Zahlen geschrieben. Das Unternehmens leidet vor allem unter Ergebnis-Rückgängen bei der Staubsaugersparte Hoover und steigenden Rohstoffkosten. Zudem konkurrieren asiatische Anbieter mit niedrigeren Preisen dank niedrigerer Kosten. Ein zusätzlicher schwerer Schlag für das 112 Jahre alte Unternehmen war vor wenigen Monaten die Entscheidung der Einzelhandelskette Best Buy, Waschmaschinen und Kühlschränke von Maytag aus dem Programm zu nehmen.


HANDELSBLATT, Mittwoch, 20. Juli 2005, 11:12 Uhr



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