Chevron übernimmt Unocal
Chinesen kommen nicht an US-Ölquellen ran
Der US-amerikanische Ölkonzern Chevron-Texaco hat die Übernahmeschlacht um den US-Konkurrenten Unocal gewonnen. Unocal nehme die erhöhte Offerte an, teilten beide Unternehmen am Mittwochmorgen mit
HB SAN RAMON. Das neue Angebot bewertet Unocal mit 63,01 Dollar je Aktie. Die Zahlung soll zu 40 Prozent aus Bargeld und zu 60 Prozent aus Aktien bestehen. Zu dem Zweck will Chevron 168 Millionen Aktien ausgeben und 7,5 Milliarden Dollar in bar zahlen. Am 10. August werden die Unocal-Aktionäre über die Übernahme abstimmen.
Chevron hatte sich ein Bietergefecht mit der staatlichen China National Offshore Oil Company (CNOOC) geliefert. Die Chinesen hatten mit 18,5 Milliarden Dollar zwischenzeitlich ein besseres Angebot als die US-Amerikaner mit 16,5 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt. Unocal und Chevron hatten sich allerdings schon vor der Intervention der Chinesen auf eine Übernahme geeinigt. Diese wollte CNOOC, Nummer 24 der Ölkonzerne weltweit, torpedieren. Letztlich erfolglos.
Gegen den Einstieg der Chinesen hatte sich in den USA starker politischer Widerstand formiert. Mitglieder des US-Repräsentantenhauses sahen durch eine mögliche Übernahme die nationale Sicherheit gefährdet. Sogar der Militärausschuss des US-Kongresses hatte sich mit dem Thema befasst. Chevron unterhält excellente Beziehungen nach Washington. Die "Financial Times" hatte berichtet, dass der Ölkonzern eine Reihe jener Parlamentarier mit Spenden unterstützt hat, die gegen das Angebot von CNOOC Front machten.
In der Kritik stand in den USA von Anfang an die Finanzierung des CNOOC-Gebots: Der Konzern erhält von seiner staatlichen Muttergesellschaft einen Kredit von sieben Mrd. Dollar zu einem Zinssatz von 2,2 Prozent. Selbst Exxon-Mobil, der Ölkonzern mit der höchsten Kreditwürdigkeit in der Welt, könne sich nicht Geld zu diesen Konditionen besorgen, schrieb der Branchendienst Energy Intelligence.
Die Chinesen ihrerseits hatten in der Übernahmeschlacht versucht, der Lobbymaschine von Chevron mit eigenem Politmarketing Paroli zu bieten. So hatte CNOOC mehrere PR-Firmen und Anwaltskanzleien angeheuert und CEO Fu Chengyu hat in einem Brief an den Kongress um eine schnelle Überprüfung seiner Offerte geworben.
Bereits seit März hatten CNOOC-Manager Brancheninformationen zufolge mit Unocal gesprochen. Demnach hat CNOOC-Chef Fu Chengyu schon bei einem Abendessen zum Jahreswechsel seinem Gegenüber bei Unocal, Charles Williamson, Interesse an einer Übernahme signalisiert. Die Chinesen seien dann von der Chevron-Offerte überrascht worden, heißt es.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 20. Juli 2005, 09:05 Uhr
Chinesen kommen nicht an US-Ölquellen ran
Der US-amerikanische Ölkonzern Chevron-Texaco hat die Übernahmeschlacht um den US-Konkurrenten Unocal gewonnen. Unocal nehme die erhöhte Offerte an, teilten beide Unternehmen am Mittwochmorgen mit
HB SAN RAMON. Das neue Angebot bewertet Unocal mit 63,01 Dollar je Aktie. Die Zahlung soll zu 40 Prozent aus Bargeld und zu 60 Prozent aus Aktien bestehen. Zu dem Zweck will Chevron 168 Millionen Aktien ausgeben und 7,5 Milliarden Dollar in bar zahlen. Am 10. August werden die Unocal-Aktionäre über die Übernahme abstimmen.
Chevron hatte sich ein Bietergefecht mit der staatlichen China National Offshore Oil Company (CNOOC) geliefert. Die Chinesen hatten mit 18,5 Milliarden Dollar zwischenzeitlich ein besseres Angebot als die US-Amerikaner mit 16,5 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt. Unocal und Chevron hatten sich allerdings schon vor der Intervention der Chinesen auf eine Übernahme geeinigt. Diese wollte CNOOC, Nummer 24 der Ölkonzerne weltweit, torpedieren. Letztlich erfolglos.
Gegen den Einstieg der Chinesen hatte sich in den USA starker politischer Widerstand formiert. Mitglieder des US-Repräsentantenhauses sahen durch eine mögliche Übernahme die nationale Sicherheit gefährdet. Sogar der Militärausschuss des US-Kongresses hatte sich mit dem Thema befasst. Chevron unterhält excellente Beziehungen nach Washington. Die "Financial Times" hatte berichtet, dass der Ölkonzern eine Reihe jener Parlamentarier mit Spenden unterstützt hat, die gegen das Angebot von CNOOC Front machten.
In der Kritik stand in den USA von Anfang an die Finanzierung des CNOOC-Gebots: Der Konzern erhält von seiner staatlichen Muttergesellschaft einen Kredit von sieben Mrd. Dollar zu einem Zinssatz von 2,2 Prozent. Selbst Exxon-Mobil, der Ölkonzern mit der höchsten Kreditwürdigkeit in der Welt, könne sich nicht Geld zu diesen Konditionen besorgen, schrieb der Branchendienst Energy Intelligence.
Die Chinesen ihrerseits hatten in der Übernahmeschlacht versucht, der Lobbymaschine von Chevron mit eigenem Politmarketing Paroli zu bieten. So hatte CNOOC mehrere PR-Firmen und Anwaltskanzleien angeheuert und CEO Fu Chengyu hat in einem Brief an den Kongress um eine schnelle Überprüfung seiner Offerte geworben.
Bereits seit März hatten CNOOC-Manager Brancheninformationen zufolge mit Unocal gesprochen. Demnach hat CNOOC-Chef Fu Chengyu schon bei einem Abendessen zum Jahreswechsel seinem Gegenüber bei Unocal, Charles Williamson, Interesse an einer Übernahme signalisiert. Die Chinesen seien dann von der Chevron-Offerte überrascht worden, heißt es.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 20. Juli 2005, 09:05 Uhr