K O N J U N K T U R
Mehrere Wirtschaftsverbände und Bundesfinanzminister Hans Eichel halten auch nach der Terrorwelle in den USA an ihrer vorsichtig positiven Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung fest.
Berlin - Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) erklärte am Donnerstag, zwar hätten die Anschläge die Unsicherheiten für die weltwirtschaftliche Entwicklung erhöht, doch sehe man derzeit keine Anzeichen für eine Krise an den Rohölmärkten und daraus folgend eine globale Rezession. Der Groß- und Außenhandel hält weiter an seiner Wachstumsprognose von je acht Prozent bei den Ex- und Importen fest. Eichel (SPD) warnte erneut vor Schwarzmalerei und sagte, es gebe auch objektive Gründe, dass es nicht zu einer Krise kommen müsse.
Stabilität an den Finanzmärkten
Im Monatsbericht des BdB heißt es, Ängste vor einer weltweiten Rezession wären insbesondere dann berechtigt, wenn es zu einer Krise an den Rohölmärkten käme. Das aber drohe offenbar nicht. Zudem hätten die wichtigsten Zentralbanken der Welt klargestellt, dass sie für Stabilität an den Finanzmärkten sorgen wollten. Alles zusammengenommen bestünden gute Chancen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Attentate begrenzt zu halten.
Hoffnungsschimmer in Deutschland
Für die deutsche Wirtschaft sieht der BdB nach den jüngsten Indexzahlen für das Geschäftsklima und das Einkäuferverhalten erste Hoffnungsschimmer. Die Talfahrt werde vermutlich noch dieses Jahr auslaufen, spätestens Anfang 2002 sollte dann eine Aufwärtsentwicklung einsetzen.
Die Belebung dürfte mit rund zwei Prozent Wachstum 2002 aber moderater als bei anderen Euro-Ländern ausfallen und zudem auch zeitlich verzögert einsetzen. Dieses Wachstum von zwei Prozent sei zu wenig für eine deutliche Verbesserung am Arbeitsmarkt.
Die Hoffnungen für die deutsche Konjunktur ruhten auf dem privaten Verbrauch. Konjunkturell fehle es derzeit dem Euro-Raum und damit auch Deutschland an Rückenwind für eine kräftigere Belebung im nächsten Jahr. Die Hoffnungen auf eine Belebung verschöben sich immer mehr auf Ende des laufenden Jahres.
Weniger Inflation
In der Inflationsentwicklung ist dem Verband zufolge im Euro-Raum inzwischen eine klare Abwärtsbewegung erkennbar. Die Jahresteuerung werde Ende 2001 nur noch wenig über zwei Prozent und im Frühjahr 2002 vermutlich deutlich darunter liegen.
Da auch von der Geldmengenentwicklung keine größere Inflationsgefahr ausgehe, könnte sich in den nächsten Monaten weiterer Zinssenkungsspielraum für die Europäische Zentralbank (EZB) eröffnen. Gleichzeitig warnte der Verband aber davor, die Geldpolitik in Hinblick auf die gewünschte Konjunkturbelebung zu überfordern.
Weiterhin Zuwachs bei Ex- und Import
Der im Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) für die Außenwirtschaft zuständige Hans-Jürgen Müller sagte der Nachrichtenagentur Reuters, nach den Anschlägen in den USA sei nicht mit dramatischen Beeinträchtigungen der deutschen Ex- und Importe zu rechnen.
"Für dieses Jahr rechnen wir weiterhin mit einem Zuwachs von je acht Prozent bei den Ex- und Importen." Für 2002 erwarte er dann aber im ersten Halbjahr eine Abschwächung des Exportwachstums auf rund sechs Prozent.
Noch keine Voraussagen bei Importentwicklung
Wegen möglicher Preiseffekte als Folge der Anschläge, etwa beim Ölpreis, lasse sich die Importentwicklung noch nicht so genau voraussagen. Deren Plus könnte aber auch bei etwa sechs Prozent liegen.
Eichel sagte: "Wer jetzt Pessimismus predigt, erzeugt Angst-Sparen." Dies könnte negativ auf die Verbraucherstimmung wirken und damit den immer stärker zur Konjunkturstütze werdenden privaten Verbrauch dämpfen. Ebenfalls mit Blick darauf sagte Eichel: "Ich hoffe, dass angesichts der Situation der Ölpreis nicht stärker steigt." Die Aussichten dafür ständen aber nicht schlecht, weil wegen der allgemein schwächeren Weltwirtschaft die Nachfrage nach Öl nicht so stark sei.
Keine Rezession trotz der Anschläge
Mehrere Wirtschaftsverbände und Bundesfinanzminister Hans Eichel halten auch nach der Terrorwelle in den USA an ihrer vorsichtig positiven Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung fest.
Berlin - Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) erklärte am Donnerstag, zwar hätten die Anschläge die Unsicherheiten für die weltwirtschaftliche Entwicklung erhöht, doch sehe man derzeit keine Anzeichen für eine Krise an den Rohölmärkten und daraus folgend eine globale Rezession. Der Groß- und Außenhandel hält weiter an seiner Wachstumsprognose von je acht Prozent bei den Ex- und Importen fest. Eichel (SPD) warnte erneut vor Schwarzmalerei und sagte, es gebe auch objektive Gründe, dass es nicht zu einer Krise kommen müsse.
Stabilität an den Finanzmärkten
Im Monatsbericht des BdB heißt es, Ängste vor einer weltweiten Rezession wären insbesondere dann berechtigt, wenn es zu einer Krise an den Rohölmärkten käme. Das aber drohe offenbar nicht. Zudem hätten die wichtigsten Zentralbanken der Welt klargestellt, dass sie für Stabilität an den Finanzmärkten sorgen wollten. Alles zusammengenommen bestünden gute Chancen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Attentate begrenzt zu halten.
Hoffnungsschimmer in Deutschland
Für die deutsche Wirtschaft sieht der BdB nach den jüngsten Indexzahlen für das Geschäftsklima und das Einkäuferverhalten erste Hoffnungsschimmer. Die Talfahrt werde vermutlich noch dieses Jahr auslaufen, spätestens Anfang 2002 sollte dann eine Aufwärtsentwicklung einsetzen.
Die Belebung dürfte mit rund zwei Prozent Wachstum 2002 aber moderater als bei anderen Euro-Ländern ausfallen und zudem auch zeitlich verzögert einsetzen. Dieses Wachstum von zwei Prozent sei zu wenig für eine deutliche Verbesserung am Arbeitsmarkt.
Die Hoffnungen für die deutsche Konjunktur ruhten auf dem privaten Verbrauch. Konjunkturell fehle es derzeit dem Euro-Raum und damit auch Deutschland an Rückenwind für eine kräftigere Belebung im nächsten Jahr. Die Hoffnungen auf eine Belebung verschöben sich immer mehr auf Ende des laufenden Jahres.
Weniger Inflation
In der Inflationsentwicklung ist dem Verband zufolge im Euro-Raum inzwischen eine klare Abwärtsbewegung erkennbar. Die Jahresteuerung werde Ende 2001 nur noch wenig über zwei Prozent und im Frühjahr 2002 vermutlich deutlich darunter liegen.
Da auch von der Geldmengenentwicklung keine größere Inflationsgefahr ausgehe, könnte sich in den nächsten Monaten weiterer Zinssenkungsspielraum für die Europäische Zentralbank (EZB) eröffnen. Gleichzeitig warnte der Verband aber davor, die Geldpolitik in Hinblick auf die gewünschte Konjunkturbelebung zu überfordern.
Weiterhin Zuwachs bei Ex- und Import
Der im Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) für die Außenwirtschaft zuständige Hans-Jürgen Müller sagte der Nachrichtenagentur Reuters, nach den Anschlägen in den USA sei nicht mit dramatischen Beeinträchtigungen der deutschen Ex- und Importe zu rechnen.
"Für dieses Jahr rechnen wir weiterhin mit einem Zuwachs von je acht Prozent bei den Ex- und Importen." Für 2002 erwarte er dann aber im ersten Halbjahr eine Abschwächung des Exportwachstums auf rund sechs Prozent.
Noch keine Voraussagen bei Importentwicklung
Wegen möglicher Preiseffekte als Folge der Anschläge, etwa beim Ölpreis, lasse sich die Importentwicklung noch nicht so genau voraussagen. Deren Plus könnte aber auch bei etwa sechs Prozent liegen.
Eichel sagte: "Wer jetzt Pessimismus predigt, erzeugt Angst-Sparen." Dies könnte negativ auf die Verbraucherstimmung wirken und damit den immer stärker zur Konjunkturstütze werdenden privaten Verbrauch dämpfen. Ebenfalls mit Blick darauf sagte Eichel: "Ich hoffe, dass angesichts der Situation der Ölpreis nicht stärker steigt." Die Aussichten dafür ständen aber nicht schlecht, weil wegen der allgemein schwächeren Weltwirtschaft die Nachfrage nach Öl nicht so stark sei.