Keine Pläne zur Änderung der Handelszeit?

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Keine Pläne zur Änderung der Handelszeit?

 
07.12.01 13:48
Frankfurt, 07. Dez (Reuters) - Die Deutsche Börse hat einen Zeitungsbericht weder bestätigt noch dementiert, wonach das Unternehmen die Änderung seiner Handelszeiten plant. Es gebe derzeit keine konkreten Pläne dazu, sagte ein Sprecher der Börse am Freitag. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte in ihrer Freitagausgabe berichtet, die Börse sei möglicherweise zu Änderungen des derzeitigen Handelsschlusses um 20 Uhr bereit, nachdem es Kritik von Banken gegeben hatte. Zum aktuellen Stand um die geplante Übernahme des Wertpapierdienstleister Clearstream aus Luxemburg wollte sich die Börse nicht äußern.

Zu möglichen Änderungen der Handelszeiten an der Börse hieß es am Freitag in Finanzkreisen, in diesem Jahr werde es sicher nicht mehr zu einer Änderung kommen. Dem Zeitungsbericht zufolge wird derzeit unter anderem eine Verkürzung der Handelszeit zurück auf 17.30 Uhr diskutiert, nachdem Banken die im vergangenen Jahr eingeführte Verlängerung der Börsensitzung kritisiert hatten. Die Banken hatten kritisiert, dass sich der Aufwand für den verlängerten Handel nicht rentiert, weil den Ausgaben keine entsprechenden Einnahmen gegenüberstünden.

Bei der Clearstream war am Freitag eine Sitzung des Aufsichtsrats über den möglichen Verkauf des Mehrheitsanteils geplant. Bislang haben sowohl die Deutsche Börse als auch der Brüsseler Abwickler Euroclear Übernahmegebote vorgelegt. Die Deutsche Börse ist bereits mit 50 Prozent an Clearstream beteiligt, die übrigen 50 Prozent befinden sich in Händen der Miteigentümergesellschaft Cedel. Cedel hat bisher die Angebote der Börse und Euroclear als zu niedrig abgelehnt.

Der "Financial Times" (Freitagausgabe) zufolge soll die Deutsche Börse rund 2,2 Milliarden Euro für die ihr noch nicht gehörenden Clearstream-Anteile geboten haben. Die Gegenofferte von Euroclear soll sich auf derzeit 2,65 Milliarden Euro belaufen. Der Frankfurter Börsenchef Werner Seifert hatte in der Vergangenheit betont, die Deutsche Börse sei in einer komfortablen Position, da sie entweder Clearstream ganz erhalten werde, oder aber ihren Anteil an der Abwicklungsgesellschaft für einen hohen Preis verkaufen könne.

Clearstream bietet sogenannte Clearing-Dienstleistungen an. Das "Clearing" gilt als Schnittstelle der Finanzmärkte und ermöglicht das Einschalten einer so genannten "Zentralen Gegenpartei", die zwischen Käufer und Verkäufer steht. Diese kann für alle Arten von Finanzgeschäften wie den Aktien- und Rentenhandel oder auch Termin- oder Warentransaktionen gelten. Clearingstellen und Zentrale Gegenparteien bieten aus Sicht der Finanzmarktakteure zwei große Vorteile, indem sie Anonymität über den Handel hinaus ermöglichen und das so genannte "Netting" erlauben, bei dem Transaktionen gegeneinander verrechnet beziehungsweise saldiert werden können.

Die vor allem aus Kostengründen von vielen Marktteilnehmern geforderte Konsolidierung in der europäischen Börsenlandschaft betrifft auch die Finanzplatz-Peripherie. Handelshäuser und Banken beklagen die Vielzahl der Börsen und Abwicklungsgesellschaften im grenzüberschreitenden Handel, die eine komplizierte technische Infrastruktur verlangen und zudem die Kosten in die Höhe treiben.


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