Kein Kriegsende in Sicht :-(

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Diogenes:

Kein Kriegsende in Sicht :-(

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24.10.01 13:51
Nach einem Bericht der FTD kann es noch sehr lange dauern, bis die Kampfhandlungen in Afganistan beendet werden können.
Bleibt nur zu hoffen, dass der Winter nicht allzuviele Opfer in der Zivilbevölkerung fordert, wenn sich Kampfeinheinten auch in Siedlungsgebieten verstecken...




Die USA bereiten sich auf die Fortführung des Krieges gegen den Terrorismus in Afghanistan im Winter vor. Nach Angaben der britischen Regierung wurden alle neun Trainingslager von al-Kaida zerstört.

Konteradmiral John Stufflebeem aus dem Generalstab sagte in Washington, es sei unwahrscheinlich, dass der Krieg vor dem Wintereinbruch abgeschlossen sein werde. Das radikalislamische Taliban-Regime müsse sich auf weitere Bombenangriffe in den kommenden Monaten vorbereiten.

Zudem deutete Stufflebeem den Einsatz zusätzlicher Bodentruppen gegen die Taliban und die Terror- Organisation al-Kaida des Moslem-Extremisten Osama bin Laden an. Auch eine Fortsetzung der Angriffe während des islamischen Fastenmonats Ramadan schließen die USA nicht mehr aus. Es sei noch zu früh für eine solche Entscheidung, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Richard Boucher am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington.


Alle Lager von al-Kaida seien erfolgreich außer Gefecht gesetzt, sagte der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon am Dienstag in London. Außerdem hätten die USA und Großbritannien neun Flugplätze in Afghanistan angegriffen und größtenteils zerstört. Die Luftwaffe der Taliban existiere "praktisch nicht mehr". Die Entscheidung über den möglichen Einsatz von britischen Bodentruppen werde "in Kürze" getroffen, sagte Hoon.




Nordallianz ohne Fortschritte


Die USA haben am Mittwoch in Afghanistan am dritten Tag in Folge Frontstellungen der Taliban angegriffen. Ein Augenzeuge berichtete, es seien die ganze Nacht über Kampfflugzeuge über der Hauptstadt Kabul zu hören gewesen. "Die meisten flogen in Richtung der Front, nördlich von Kabul", sagte er. Trotz der Unterstützung aus der Luft durch die USA gab es am Boden jedoch US-Angaben zufolge keine Fortschritte zu Gunsten der oppositionellen Nordallianz. "Die Schlacht bewegt sich noch immer hin und her", sagte Stufflebeem.


Das US-Verteidigungsministerium hat eingeräumt, dass bei den Luftangriffen in Afghanistan am Wochenende mehrere Bomben in Wohngebiete in Kabul und Herat eingeschlagen sind. Drei Geschosse hätten ihr Ziel verfehlt, erklärte Pentagon-Sprecherin Victoria Clarke am Dienstag. Eine der Bomben sei nahe einem Altersheim in Herat eingeschlagen. Sie hätte ein Militärlager in rund 100 Metern Entfernung treffen sollen. Es sei nicht bekannt, ob es Opfer gegeben habe, berichtete der Sender ABC. Die Taliban sprachen von 100 Toten nach einem Treffer in einem Krankenhaus in Herat. Auch die UN sprachen davon, dass in Herat ein Lazarett getroffen worden sei.


Die US-Streitkräfte berichten von Hinweisen, dass sich Taliban-Kämpfer in Wohngebieten versteckten. Sie wüssten, dass die USA sich scheuten, Bomben abzuwerfen, wenn Zivilisten getroffen werden könnten, sagte Stufflebeem. In diesem Fall würden die USA andere Wege finden, "unter Einsatz unserer gesamten militärischen Möglichkeiten, sie zu kriegen", so der Marineadmiral.



© 2001 Financial Times Deutschland
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