Auch zum Wochenabschluss dürfen sich die Anleger über dicke Gewinne am Aktienmarkt freuen. Nach dem Kursplus von nahezu sieben Prozent am Vortag notiert der DAX bis 15.00 Uhr noch einmal 2,5 Prozent fester. Und auch bei den lange Zeit totgesagten Wachstumswerten geht es steil aufwärts: Dem Plus von über vier Prozent lässt der Nemax 50 bis Freitagmittag einen Anstieg von 3,7 Prozent folgen.
Sicherlich ist den Investoren der Zuwachs nach den deftigen Verlusten zu gönnen, vor allzu großer Euphorie muss aber gewarnt werden. Denn fundamentale Gründe für die Rallye gibt es nicht.
Beim Irak-Krieg mag es zwar zu einer Verschiebung um den ein oder anderen Tag kommen, das Verhalten der Amerikaner deutet aber darauf hin, dass die Entscheidung für die kriegerische Auseinandersetzung schon lange gefallen ist. Auch von anderen Krisenherden - etwa Nordkorea - gibt es keine Entspannungssignale. Und die Terrorangst ist in Anbetracht eines bevorstehenden Angriffs auf den Irak alles andere als gebannt.
Konjunktursorgen bleiben
Von wirtschaftlicher Seite gibt es ebenfalls keine Entspannung. Der am Donnerstag gemeldete unerwartet starke Rückgang der US-Einzelhandelsumsätze [1] im Februar lässt sich zwar teilweise mit Sonderfaktoren erklären, deutet aber auch darauf hin, dass die Konsumlust der US-Bürger wegen der schwachen Konjunktur und der Entlassungswelle in den Vereinigten Staaten langsam abnimmt.
Immerhin wächst die amerikanische Wirtschaft noch, was in Deutschland kaum der Fall ist. Daran ändert auch die Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder [2] vom Freitagmorgen nichts. Seine Ankündigungen sind eher Stückwerk, die Visionen fehlen. Ein Aufschwung für die Bundesrepublik lässt sich aus den angekündigten Veränderungen sicherlich nicht bewerkstelligen.
Es bleibt daher zweifelhaft, dass mit den Kursgewinnen der letzten beiden Tage das Ende der Baisse eingeleitet wurde. Die extremen Kursgewinne gehen vermutlich hauptsächlich auf Eindeckungen von Short-Sellern zurück, die angesichts eines bevorstehenden Irak-Kriegs mit weiter fallenden Kursen gerechnet haben und damit auf dem falschen Fuß erwischt wurden.
Kursexplosionen teilweise nicht nachvollziehbar
Dazu springen offenbar einige Anleger auf den fahrenden Zug auf. Wenn es nach drei Jahren endlich wieder etwas am Aktienmarkt zu verdienen gibt, will man das natürlich auf keinen Fall verpassen. Und Zocker scheinen sich die Party-Stimmung auch zu Nutze zu machen. Denn bei einigen kleineren Titeln lassen sich die Kursexplosionen kaum nachvollziehen.
Vor wenigen Tagen zweifelten Analysten wegen der immensen Verluste in 2002 noch an der Überlebensfähigkeit von MorphoSys [ WKN: 663200 ]. Ein drohender Liquiditätsengpass scheint die Anleger jetzt aber nicht mehr zu stören. Innerhalb von zwei Tagen hat die Aktie über 60 Prozent zugelegt.
Der düsteren Ausblick von Aixtron [ WKN: 506620 ] auf das Geschäftsjahr 2003 ist ebenfalls vergessen. Zwar befürchtet der Vorstand für das laufende Jahr deutlich rückläufige Erlöse und im ersten Quartal sogar rote Zahlen, das Papier schoss in den letzten beiden Tagen dennoch um 24 Prozent nach oben.
Fakt ist, dass die Kurse - gerade bei vielen Firmen vom Neuen Markt - enorm verprügelt wurden. Eine technische Gegenbewegung war einfach überfällig. Oft wurde der Kursverfall aber von deutlichen Problemen im Geschäftsverlauf begleitet. Und derzeit sieht es den meisten Gesellschaften nicht danach aus, dass sich die Lage wesentlich bessert. Das haben die Anleger in den letzten beiden Tagen aber offenbar vergessen.
Sicherlich ist den Investoren der Zuwachs nach den deftigen Verlusten zu gönnen, vor allzu großer Euphorie muss aber gewarnt werden. Denn fundamentale Gründe für die Rallye gibt es nicht.
Beim Irak-Krieg mag es zwar zu einer Verschiebung um den ein oder anderen Tag kommen, das Verhalten der Amerikaner deutet aber darauf hin, dass die Entscheidung für die kriegerische Auseinandersetzung schon lange gefallen ist. Auch von anderen Krisenherden - etwa Nordkorea - gibt es keine Entspannungssignale. Und die Terrorangst ist in Anbetracht eines bevorstehenden Angriffs auf den Irak alles andere als gebannt.
Konjunktursorgen bleiben
Von wirtschaftlicher Seite gibt es ebenfalls keine Entspannung. Der am Donnerstag gemeldete unerwartet starke Rückgang der US-Einzelhandelsumsätze [1] im Februar lässt sich zwar teilweise mit Sonderfaktoren erklären, deutet aber auch darauf hin, dass die Konsumlust der US-Bürger wegen der schwachen Konjunktur und der Entlassungswelle in den Vereinigten Staaten langsam abnimmt.
Immerhin wächst die amerikanische Wirtschaft noch, was in Deutschland kaum der Fall ist. Daran ändert auch die Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder [2] vom Freitagmorgen nichts. Seine Ankündigungen sind eher Stückwerk, die Visionen fehlen. Ein Aufschwung für die Bundesrepublik lässt sich aus den angekündigten Veränderungen sicherlich nicht bewerkstelligen.
Es bleibt daher zweifelhaft, dass mit den Kursgewinnen der letzten beiden Tage das Ende der Baisse eingeleitet wurde. Die extremen Kursgewinne gehen vermutlich hauptsächlich auf Eindeckungen von Short-Sellern zurück, die angesichts eines bevorstehenden Irak-Kriegs mit weiter fallenden Kursen gerechnet haben und damit auf dem falschen Fuß erwischt wurden.
Kursexplosionen teilweise nicht nachvollziehbar
Dazu springen offenbar einige Anleger auf den fahrenden Zug auf. Wenn es nach drei Jahren endlich wieder etwas am Aktienmarkt zu verdienen gibt, will man das natürlich auf keinen Fall verpassen. Und Zocker scheinen sich die Party-Stimmung auch zu Nutze zu machen. Denn bei einigen kleineren Titeln lassen sich die Kursexplosionen kaum nachvollziehen.
Vor wenigen Tagen zweifelten Analysten wegen der immensen Verluste in 2002 noch an der Überlebensfähigkeit von MorphoSys [ WKN: 663200 ]. Ein drohender Liquiditätsengpass scheint die Anleger jetzt aber nicht mehr zu stören. Innerhalb von zwei Tagen hat die Aktie über 60 Prozent zugelegt.
Der düsteren Ausblick von Aixtron [ WKN: 506620 ] auf das Geschäftsjahr 2003 ist ebenfalls vergessen. Zwar befürchtet der Vorstand für das laufende Jahr deutlich rückläufige Erlöse und im ersten Quartal sogar rote Zahlen, das Papier schoss in den letzten beiden Tagen dennoch um 24 Prozent nach oben.
Fakt ist, dass die Kurse - gerade bei vielen Firmen vom Neuen Markt - enorm verprügelt wurden. Eine technische Gegenbewegung war einfach überfällig. Oft wurde der Kursverfall aber von deutlichen Problemen im Geschäftsverlauf begleitet. Und derzeit sieht es den meisten Gesellschaften nicht danach aus, dass sich die Lage wesentlich bessert. Das haben die Anleger in den letzten beiden Tagen aber offenbar vergessen.