Kartellamt hat Bedenken gegen große deutsche Energie-Fusionen
Die Übernahme von Ruhrgas durch E.On sowie die Allianzen Shell/DEA und BP/Aral könnten sich negativ auf den Wettbewerb auswirken.
DÜSSELDORF (dpa). Der Präsident des deutschen Bundeskartellamts, Ulf Böge, hat große Bedenken gegen die geplanten Fusionen in der Mineralöl- und Gaswirtschaft. "Wir haben die Sorge, daß es in allen Bereichen zu einer Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung kommen könnte", sagte er Mittwochabend vor Journalisten. Bei den von Böge zitierten geplanten Zusammenschlüssen geht es um die Übernahme der Tankstellenketten RWE-DEA durch Shell und von Aral durch BP sowie um den geplanten Mehrheitseinstieg des Energieriesen E.On bei der Essener Ruhrgas AG.
Alle Vorhaben werden derzeit vom Bundeskartellamt geprüft. Böge rechnet damit, daß die Behörde Ende Jänner kommenden Jahres abschließend über die Fusionen entscheiden wird. Trotz der kritischen Bewertung sei der Ausgang der kartellrechtlichen Prüfung derzeit aber offen, unterstrich Böge. "Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen."
Sollte das Kartellamt die Zusammenschlüsse untersagen, könnten die Unternehmen beim deutschen Bundeswirtschaftsministerium eine Sondererlaubnis beantragen.
Kritisch äußerte sich der Kartellamtschef zum Stand der Liberalisierung auf dem deutschen Gasmarkt: "Die Gaswirtschaft läuft Gefahr, ins Korsett der Regulierung hineingepreßt zu werden." Je näher sich die Gasversorger an der Verbraucherebene befinden, umso größer sei die Tendenz, Wettbewerb zu verhindern.
E.On auf US-Einkaufstour
Indes baut die E.On - sie beteiligt sich in Österreich gerade an den Wasserkraftwerken des Verbund - ihre internationale Position aus. "Wir möchten mittelfristig zur Spitzengruppe der größten Energieversorger in den USA gehören", sagte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Hartmann am Donnerstag. Die E.On AG habe sich vorgenommen, schon sehr bald noch zwei große Energieunternehmen in den Vereinigten Staaten zu kaufen. Namen nannte Hartmann dabei nicht.
Die Übernahme von Ruhrgas durch E.On sowie die Allianzen Shell/DEA und BP/Aral könnten sich negativ auf den Wettbewerb auswirken.
DÜSSELDORF (dpa). Der Präsident des deutschen Bundeskartellamts, Ulf Böge, hat große Bedenken gegen die geplanten Fusionen in der Mineralöl- und Gaswirtschaft. "Wir haben die Sorge, daß es in allen Bereichen zu einer Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung kommen könnte", sagte er Mittwochabend vor Journalisten. Bei den von Böge zitierten geplanten Zusammenschlüssen geht es um die Übernahme der Tankstellenketten RWE-DEA durch Shell und von Aral durch BP sowie um den geplanten Mehrheitseinstieg des Energieriesen E.On bei der Essener Ruhrgas AG.
Alle Vorhaben werden derzeit vom Bundeskartellamt geprüft. Böge rechnet damit, daß die Behörde Ende Jänner kommenden Jahres abschließend über die Fusionen entscheiden wird. Trotz der kritischen Bewertung sei der Ausgang der kartellrechtlichen Prüfung derzeit aber offen, unterstrich Böge. "Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen."
Sollte das Kartellamt die Zusammenschlüsse untersagen, könnten die Unternehmen beim deutschen Bundeswirtschaftsministerium eine Sondererlaubnis beantragen.
Kritisch äußerte sich der Kartellamtschef zum Stand der Liberalisierung auf dem deutschen Gasmarkt: "Die Gaswirtschaft läuft Gefahr, ins Korsett der Regulierung hineingepreßt zu werden." Je näher sich die Gasversorger an der Verbraucherebene befinden, umso größer sei die Tendenz, Wettbewerb zu verhindern.
E.On auf US-Einkaufstour
Indes baut die E.On - sie beteiligt sich in Österreich gerade an den Wasserkraftwerken des Verbund - ihre internationale Position aus. "Wir möchten mittelfristig zur Spitzengruppe der größten Energieversorger in den USA gehören", sagte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Hartmann am Donnerstag. Die E.On AG habe sich vorgenommen, schon sehr bald noch zwei große Energieunternehmen in den Vereinigten Staaten zu kaufen. Namen nannte Hartmann dabei nicht.